"Nicht die Männer kopieren": Schult fordert eigene Wege | OneFootball

Die Keeperin bemängelt eine zu starke Orientierung an den Männern. Der Frauenfußball müsse eigenständiger werden.

Frankfurt am Main - Die frühere Nationaltorhüterin Almuth Schult fordert für den Frauenfußball eigene Wege und weniger Orientierung am Männerbereich. "Das Ziel muss sein, nicht die Männer zu kopieren, sondern die eigene Integrität zu wahren", sagte die 33-Jährige im Interview mit Web.de News. Es brauche "in gewisser Weise eigene Regularien - und nicht nur die der Männer".

Als Beispiel führte Schult die Kapitänsregel an, wodurch im Männerbereich seit der EM das ständige Meckern eingeschränkt werden soll. "Diese Regel braucht man im Frauenbereich zum Beispiel nicht, weil es nahezu nie passiert", betonte sie. Es gehe darum, den Frauenfußball gemäß der eigenen Bedürfnisse eigenständig weiterzuentwickeln und nicht einfach an den Männern auszurichten.

Gerade in Deutschland brauche es hierbei mehr Mut zu eigenständigen Strukturen und Konzepten. "Nur so kann man langfristig erfolgreich sein", sagte Schult. Das Potenzial sei dank des wachsenden Medieninteresses und der Sichtbarkeit bekannter Spielerinnen wie Alexandra Popp und Lena Oberdorf vorhanden.

In den USA nehme sie seit ihrem Wechsel zu Kansas City Current deutlich bessere Bedingungen wahr. "Hier wird alles professionell geregelt", sagte sie: "In Deutschland gibt es nicht mal ein Grundgehalt für alle Spielerinnen."

Foto: © AFP/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SID/IRA L. BLACK

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