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·6. Februar 2023

Neuer: DFB-Elf hatte in Katar "einen Klotz am Bein"

Artikelbild:Neuer: DFB-Elf hatte in Katar "einen Klotz am Bein"

Manuel Neuer hat während der Weltmeisterschaft in Katar Unterstützung für die deutsche Nationalmannschaft vermisst. Laut dem Torhüter des FC Bayern habe die DFB-Elf aufgrund der intensiven Debatte über politische Statements das Gefühl gehabt, keine richtige Entscheidung treffen zu können.

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Die Weltmeisterschaft in Katar liegt über einen Monat zurück, das vorzeitige Aus der deutschen Nationalmannschaft nagt allerdings noch immer an Manuel Neuer. "Am allermeisten hat mir das Sportliche zugesetzt: dass wir als Team gemeinsam gescheitert sind. 2018 – und jetzt schon wieder. Das war das Schlimmste", sagte der verletzte Torhüter des FC Bayern in den viel zitierten Interviews mit der Süddeutschen Zeitung und The Athletic.


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Neuer vermisste Unterstützung in "One Love"-Debatte

Der Sport rückte in Deutschland jedoch in den Hintergrund, in erster Linie wurde große Kritik an Gastgeber Katar geübt und ein deutliches Zeichen der Nationalmannschaft gegen die Menschenrechtsverletzungen im Emirat erwartet. Die Situation eskalierte noch vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan, als die FIFA das Tragen der von mehreren Nationalmannschaften initiierten "One Love"-Binde untersagte und der Vorwurf geäußert wurde, der DFB sei vor dem Weltverband eingeknickt. "Politische Dinge haben eine Gewichtung gehabt, die es so für uns als Sportler noch nie gab", resümierte Neuer, der sich mehr Unterstützung für die Mannschaft gewünscht hätte: "Mit der Anreise hatten wir einen Klotz am Bein. Vielleicht hätten wir im Nachhinein etwas mehr Unterstützung gebraucht, damit wir uns auf unsere Aufgabe gegen Japan konzentrieren können."

"Egal welche Entscheidung, du machst es falsch"

Die Debatte um die "One Love"-Binde habe einen noch nie dagewesenen Druck auf die DFB-Elf erzeugt, sagte Neuer: "Vor dem Turnier hatte es geheißen, die ‚One Love‘-Binde sei nichts wert, wir würden uns dahinter verstecken. Nach dem Verbot wurde sie auf einmal zum wichtigsten Symbol des Weltfußballs." Nach dem Verbot hielten sich die Nationalspieler auf dem Mannschaftsfoto des Japan-Spiels die Hände vor die Münder, doch auch diese Geste wurde kontrovers diskutiert. "Du hattest das Gefühl, egal welche Entscheidungen du triffst, du machst es falsch", empfand der 36-Jährige, "wir standen stark unter Druck."

Auch Süle äußerte Kritik

Neuer ist nicht der erste deutsche WM-Fahrer, der kritisch auf die Kontroverse um die "One Love"-Binde zurückblickt. Mitte Januar sagte Innenverteidiger Niklas Süle der Welt am Sonntag: "Das hat mich persönlich gestört. Ich halte es für richtig und wichtig, auf Missstände aufmerksam zu machen. Aber wenn es um ein Fußballturnier geht, dann sollte es - irgendwann - auch mal zum Fußball gehen." Insbesondere bei einer Weltmeisterschaft "wäre es notwendig gewesen, sich auch intensiv mit Fußball zu beschäftigen", empfand Süle.

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