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Max von Stuckrad-Barre·18. Juli 2023
Neue Isco-Vorwürfe gegen Union: „Was in Berlin passiert ist, war heftig“

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Max von Stuckrad-Barre·18. Juli 2023
Es war eine der größten Beinahe-Sensationen der jüngeren Bundesliga Geschichte. Ein Ex-Real-Star und fünffacher Champions-League-Sieger wollte nach Köpenick.
Kurz vor Ablauf des Wintertransferfensters schickte Union Berlin sich doch tatsächlich an, den damals nach seiner Vertragsauflösung in Sevilla ablösefrei verfügbaren Isco nach Berlin zu holen. Das Verrückte: Isco wollte auch. Am Deadline Day fehlte nur noch der Medizincheck, bevor der Köpenicker Königstransfer doch ins Wasser fiel.
Wer letztlich Schuld hatte, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden, Union warf Isco und seinem Berater vor, Last-Minute-Änderungen im Vertrag verlangt zu haben, die Agentur des Spaniers wiederum behauptete, die Berliner hätten sich nicht an Abmachungen gehalten. Fünfeinhalb Monate später äußert Isco sich nun erstmals selbst ausführlicher.
Und das mit einigermaßen schweren Vorwürfen gegen Union. „Ich habe Schuld an vielen Dingen, aber was in Berlin passiert ist, war heftig“, lässt Isco sich von der spanischen ‚Marca‘ zitieren. „Mein Berater ruft mich an und sagt, er hätte Union Berlin als Option – mit einem sehr guten Angebot bis zum Saisonende mit der Option auf zweimal je noch ein Jahr“, so der mittlerweile 31-Jährige weiter.
Anschließend habe er den Vertrag mit seiner Anwältin geprüft und ging offenbar fest von einem Wechsel aus: „Ich habe meinen Koffer gepackt und bin allein nach Berlin gereist. Als ich da ankam, empfing mich ein Mitarbeiter des Klubs. Es war alles erledigt. Ich habe die Fotos geschossen, einen Gruß in die Kamera gesprochen – das Typische. Dann haben wir uns für den nächsten Tag zum Medizincheck verabredet.“
Erst am Tag des Medizinchecks sei der Transfer ins Wasser gefallen: „Am nächsten Morgen sagt man mir im Auto auf dem Weg ins Krankenhaus: ‚Letztlich können wir dich jetzt nicht für die Europa League anmelden.‘ Ich habe geantwortet: ‚Das erzählst du mir jetzt?!'“
Wegen der fehlenden Euro-League-Registrierung habe Union, so behauptet Isco es in der ‚Marca‘ zumindest, mehrmals nachverhandeln wollen: „Ich war mit vielen Erwartungen und viel Vorfreude angereist. Und binnen 15 Minuten haben sie die Hälfte am Vertrag geändert. Das war respektlos! Ich bin keine 18 Jahre alt! Es ist auch nicht der erste Vertrag, den ich unterschreibe.“
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