Nagelsmann zur Bayern-JHV: "Leicht aggressive Stimmung" | OneFootball

Die erste Jahreshauptversammlung von Julian Nagelsmann als Cheftrainer des FC Bayern verlief äußerst turbulent. Der Katar-Antrag erhitzte die Gemüter ganz besonders, sodass die Veranstaltung letztlich durch Präsident Herbert Hainer abgebrochen werden musste. Einige Stunden später gibt Nagelsmann seine Sicht der Dinge wieder.

Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern nahm auch Julian Nagelsmann "eine leicht aggressive Stimmung war", wie der Chefcoach der Münchner am Freitag auf der Pressekonferenz schilderte. Der 34-Jährige führte aus: "Der ein oder andere Ordnungsdienstmitarbeiter wollte mich lieber früh als später rausbegleiten. Ich habe es aber trotzdem noch ein bisschen länger durchgehalten und habe dem ein oder anderen Fan die Möglichkeit gegeben, ein Selfie zu machen."

"Wertvoll ist, die Meinung anzuhören"

Der Übungsleiter des deutschen Rekordmeisters betonte jedoch, dass er nach wie vor die Meinung hat, dass es "wertvoll ist, die Meinung anzuhören und Diskussionen zu führen". Allerdings sei die Basis dafür, "Meinung von beiden Seiten anzuhören und sich dann sein eigenes Bild zu machen", erklärte Nagelsmann und fügte an: "Das ist immer wertvoll, wenn man Argumente vorträgt, dass man versucht, auf einer sachlichen Ebene - die gestern nicht immer gegeben war - einen Konsens zu finden im Sinne des gesamten Vereins." Dies sei für den 34-Jährigen "die wichtigste Botschaft". Es dürfe "nicht das Gefühl entstehen, dass Lager gegeneinander kämpfen".

"Haben den Fans Gehör gegeben"

Nagelsmann setzte fort: "Man muss kontrovers und auf einer guten und sachlichen Ebene diskutieren." Es dürfe laut ihm nicht der Fehler gemacht werden, "den Fans kein Gehör zu geben, doch wir haben ihnen in meinen Augen Gehör gegeben und darüber diskutiert und in dem ein oder anderen Vorschlag auch eine Chance gesehen". Der Bayern-Coach habe zudem Zweifel daran, ob die Meinung der anwesenden Mitglieder das Gesamtbild repräsentiert, zumal die Zahl dieser aufgrund der Corona-Pandemie beschränkt war.