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·11. Mai 2024

Nach zwölf Spielzeiten am Stück: HFC steigt aus der 3. Liga ab

Artikelbild:Nach zwölf Spielzeiten am Stück: HFC steigt aus der 3. Liga ab

Bereits seit 2012 spielt der Hallesche FC unterbrochen in der 3. Liga, nun geht es für den HFC zurück in die Regionalliga. Nachdem die Saalestädter am Nachmittag nicht über ein 0:0 in Bielefeld hinausgekommen waren und Waldhof Mannheim den SV Sandhausen 4:2 besiegt hatte, liegt der HFC vor dem letzten Spieltag vier Punkte hinter dem rettenden Ufer und ist damit nicht mehr zu retten. Bereits einen Spieltag vor Saisonende ist der Abstiegskampf in der 3. Liga nun entschieden, nachdem sich zuletzt bereits Freiburg, Lübeck und Duisburg verabschiedet hatten.

Schon länger im Abwärtstrend

Mit den Hallensern geht der aktuelle Drittliga-Dino, ist von den aktuellen Klubs doch niemand länger in der dritthöchsten Spielklasse vertreten als der HFC. 2012 als Meister der damaligen Regionalliga Nord aufgestiegen, bestritt Halle, das 2008 noch Oberligist war, bislang über 450 Spiele in der 3. Liga und sammelte 582 Punkte. In der ewigen Drittliga-Tabelle belegt der HFC damit den dritten Rang hinter Wiesbaden und Osnabrück. Nachdem es in den ersten sieben Drittliga-Jahren stets zum souveränen Klassenerhalt gereicht hatte – 2019 schnupperte Halle sogar bis zum Saisonende am Aufstieg – ging es kurz danach stetig bergab. Nach Platz 14 in der Saison 2021/22 rettete sich Halle in der vergangenen Serie durch einen starken Schlussspurt mit zehn Partien in Folge ohne Niederlage erst am vorletzten Spieltag, nachdem die Saalestädter noch im Februar Tabellenschlusslicht waren.


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Nach zwei Jahren im Abstiegskampf sollte es in dieser Saison eigentlich bergauf gehen. Der Start war mit einem Sieg am 1. Spieltag noch geglückt, doch danach kam in neun Partien nur noch ein weiterer Sieg hinzu, sodass Halle bereits Mitte September erstmals unter den Strich gerutscht war. Mit drei Siegen aus vier Partien – unter anderem gegen Meister Ulm – konnte sich der HFC im Herbst zwar zunächst befreien, ehe den Saalestädtern zum Jahresende mit nur einem Punkt aus sechs Spielen wieder die Puste ausging und sie auf einem Abstiegsplatz überwinterten. Dennoch erhielt Trainer Sreto Ristic weiterhin das Vertrauen ausgesprochen, was er mit zwei Siegen zum Auftakt ins neue Jahr auch zunächst zurückzahlte. Doch weil Halle danach aus neun Spielen nur noch acht Punkte holte und unter den Strich rutschte, war für den 48-Jährigen am 1. April Schluss.

Schwache Abwehr als Knackpunkt

Stefan Reisinger übernahm, erlebte mit zwei Niederlagen zu Beginn aber einen Horrorstart, was dafür sorgte, dass der Rückstand auf das rettende Ufer auf sechs Zähler anwuchs. Zwei 1:0-Siege gegen Verl und Saarbrücken brachten den HFC anschließend zwar bis auf einen Zähler an die Nicht-Abstiegsplätze heran, ehe der Abstand durch die Pleite gegen Unterhaching und das Remis gegen Bielefeld wieder anwuchs – und nun nicht mehr aufholbar ist. Knackpunkt ist vor allem die schwache Abwehr: 67 Mal schlug es bei den Saalestädtern bislang ein, nur der VfB Lübeck musste noch mehr Tore hinnehmen (74). Da half es auch nichts, dass Halle 49 Tore erzielte – und damit fast so wie viele Jahn Regensburg (51). Darüber hinaus präsentierte sich Halle vor allem auswärts schwach und holte in 19 Spielen gerade mal vier Siege und drei Unentschieden.

Der Abstieg kommt nun einer Zäsur an der Saale gleich. Und der Weg zurück wird weit, zumal der Nordost-Meister erst 2026 wieder direkt aufsteigt. Zudem ist die Konkurrenz mit Vereinen wie Carl Zeiss Jena, dem BFC Dynamo, dem Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt nicht gerade klein. Erste Weichen für die erste Viertliga-Saison seit 2011/12 sind aber bereits gestellt. So wurde mit Daniel Meyer ein neuer Sportdirektor verpflichtet, der allerdings wohl erstmal nur bis zum Ende der Transferperiode für die Saalestädter tätig sein wird. In der "Halloren Schokoladenfabrik" hat der Klub zudem einen neuen Hauptsponsor gefunden, der in der 4. Liga offenbar dieselbe Summe zahlt wie in der 3. Liga. Entsprechend sind die Hallenser finanziell gut aufgestellt, möglichst schnell in die 3. Liga zurückzukehren – und den bislang zwölf Drittliga-Jahren noch weitere hinzuzufügen.

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