Nach WM-Aus: Flick überrascht mit Kritik am deutschen Fußball | OneFootball

Deutschland scheitert bei einer Weltmeisterschaft schon wieder in der Gruppenphase. Bundestrainer Hansi Flick analysiert bereits auf der Pressekonferenz nach dem 4:2 gegen Costa Rica überraschend schonungslos kritisch die Gründe für das Debakel - und macht ein Problem in der Nachwuchsarbeit aus.

Obwohl die deutsche Nationalmannschaft am Donnerstagabend im letzten Gruppenspiel mit 4:2 gegen Costa Rica gewann, ist das DFB-Team ausgeschieden. Parallel gewann nämlich Japan mit 2:1 gegen Spanien. Somit sind jene beiden Teams im Achtelfinale, während Deutschland die Heimreise antreten muss. Die große Frage, die sich nun stellt: Woran hat es gelegen? Auf der Pressekonferenz sagte Flick: "Es war der Anspruch der Nationalmannschaft immer Weltklasse zu sein oder in die Weltklasse vorzustoßen und den Titel zu gewinnen. Mittlerweile folgt eine Enttäuschung auf die nächste."

Flick will Fokus auf die Ausbildung in Deutschland richten

Der Bundestrainer fragte in diesem Zuge die Reporter: "Wo ist die Nationalmannschaft von Ihnen realistisch einzuschätzen? Kann man einfach wieder weitersagen: Wir sind jetzt noch Weltklasse oder wollen wieder Weltklasse werden. Oder müsste man jetzt sagen: Wir müssen eine realistische Selbsteinschätzung vornehmen und dann vielleicht auch eine Veränderung im eigenen Bewusstsein vonstattengehen zu lassen." Der 57-Jährige führte anschließend aus: "Die Ergebnisse oder das Abschneiden hier bei der WM, da muss ich Ihnen Recht geben. In die Richtung muss es letztendlich gehen. Trotzdem haben wir Spieler, die bei Topvereinen spielen und ich sag schon: Wir haben Qualität. Ich glaube, dass es für die Zukunft im deutschen Fußball wichtig ist, dann man einfach auch in der Ausbildung verschiedene Dinge vielleicht auch anders macht."

Vorbild Spanien

Flick konstatierte: "Wir reden schon seit Jahren über einen Neuner, den wir brauchen. Über spielstarke Außenverteidiger. Wir reden über viele Dinge, die wir brauchen. Was uns im deutschen Fußball immer ausgezeichnet hat, ist, dass wir verteidigen konnten. Das sind einfach so Elemente, die wir im Nachwuchsbereich brauchen." Ein Vorbild will er sich an Gruppengegner Spanien nehmen. "Eine Mannschaft wie Spanien – auch wenn sie verloren haben – hat gute Basics, einfach eine gute Ausbildung. Sie wissen einfach mit dem Ball umzugehen. Sie sind darüber hinaus taktisch gut geschult", erklärte er. Abschließend sagte er: "Ich glaube, dass das für die Zukunft, für die nächsten zehn Jahren, einfach enorm wichtig ist und wir die richtigen Schritte machen."