90min
·16. Juni 2024
In partnership with
Yahoo sports90min
·16. Juni 2024
Wer folgt der U20 des SC Freiburg, die als Meister der Regionalliga Süd automatisch als Aufsteiger feststanden, in die 2. Frauen-Bundesliga? Diese Frage klärte sich Sonntagnachmittag bei den Rückspielen der Relegation. Für Union Berlin standen die Weichen bereits nach dem Hinspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg auf 2. Frauen-Bundesliga: Mit einem 8:0 Kantersieg ließen die Eisernen ihren Gegnerinnen aus Schleswig-Holstein keinerlei Chance und erarbeiteten sich so eine komfortable Ausgangssituation. Knapper sah das Ganze auf dem anderen Platz aus, wo der VfL Bochum sich beim 1. FSV Mainz 05 zu einem 4:2 Sieg mühte.
In Schleswig-Holstein bot sich von Beginn an ein ähnliches Bild wie beim ungefährdeten 8:0 Hinspielsieg im heimischen Stadion an der alten Försterei - eine ungebrochene Dominanz der Unionerinnen. Die erste Topchance geschah in der 8. Minute, als Sarah Abu Sabbah von der Sechszehnerkante das Geschoss auf die Latte legte.
Gute zehn Minuten später belohnten sich die Eisernen dann für ihre unermüdlichen Versuche: Celine Frank verlagerte den Ball schön auf die linke Seite, wo Pia Metzker die Kugel nach innen auf die mitgelaufene Dina Orschmann klatschen lässt. Die Nummer 25 der Unionerinnen legte den Ball gekonnt ins rechte untere Eck zur 1:0 Führung für Union Berlin. Die Eisernen taten alles, um ihre Führung auszubauen, was dann auch dank Dina Orschmann gelang. Die 26-Jährige nutzte einen Klärungsfehler der gegnerischen Verteidigerin, brachte den Abstauber im Gehäuse unter und schnürte somit wie im Hinspiel einen Doppelpack (37.).
"Eisern Union" hallte zu Wiederanpfiff durch das Beckersbergstadion. Nicht neben, sondern auch auf dem Platz gaben die Berlinerinnen den Ton an. Gelegentlich konnte der SV Henstedt-Ulzburg durch Fernschüsse Akzente setzen, diese blieben aber durch die Bank ungefährlich. Am Spielstand änderte sich in der zweiten Hälfte nichts mehr. Union Berlin sah zu, wie ihre letzten Minuten in der Regionalliga abliefen. Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr: Mit Bierduschen wurde der verdiente Aufstieg in Deutschlands zweithöchste Spielklasse gefeiert.
Wie bereits im Hinspiel suchten die Mainzerinnen nach dem perfekten Start - und dieser wäre ihnen auch fast in der ersten Spielminute gelungen: Jana Loeber fasste sich aus rund 20 Metern ein Herz und donnerte den Ball an den linken Pfosten (1.). Ein Wachrüttler für den VfL, der danach besser in die Partie fand und mehr Druck auf die Gäste ausübte. So konnte der FSV Mainz in letzter Sekunde die Abschlüsse von Dörthe Hoppius und Alina Angerer entschärfen (5./8.).
Nach weiteren Minuten kamen die Mainzerinnen besser in die Partie: Ein strammer Schuss von Heidrun Sigurdardottir verfehlte den linken Pfosten um wenige Zentimeter(13.). Dennoch ist es im weiteren Verlauf hauptsächlich der VfL Bochum, der für Torgefahr sorgen konnte. Ein ums andere Mal verhinderte die Mainzer Torfrau Sophie Lindner, dass die Bochumerinnen ihren Vorsprung aus dem Hinspiel ausbauen (29.). Nach einem munteren und spannenden Hin und Her verabschiedeten sich die Teams torlos in die Halbzeitpause.
Jana Meierfrankenfeld (links) und Nina Kerkhof (rechts) im Duell. / Juergen Schwarz/GettyImages
Der FSV Mainz kam etwas wacher aus der Pause, konnte die Ballbesitzphasen allerdings nicht konsequent zu Ende spielen. Auf der anderen Seite rollte ein Schuss von Dörthe Hoppius rechts am Tor vorbei (66.). In der 74. Minute war es dann Alina Angerer, die einen Ball vor der Strafraumkante direkt abnahm und nur knapp neben das Tor der Mainzerinnen setzte (74.). Nach einer Flanke von Alina Angerer lauert Nina Lange unbedrängt am langen Pfosten und beförderte den Ball artistisch über die Linie zur 1:0 Führung für den VfL Bochum (79.).
War das die Vorentscheidung? Nicht ganz: Eine Minute später köpfte die Mainzerin Nadine Anstatt den Ball nach einem Freistoß in den linken Winkel und egalisierte den Spielstand prompt (81.). Die Partie nahm jetzt an Fahrt auf. Wieder war es Nina Lange, die sich ein Herz fasste und außerhalb des Sechszehners abschloss. Ihr Schuss senkte sich hinter der Torfrau unter die Latte und der VfL befand sich wieder in der Pole-Position im Kampf um den Aufstieg (85.). Diese ließen sich die Bochumerinnen auch nicht mehr nehmen und dürfen in der nächsten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga an den Start gehen.
Somit werden in der Saison 2024/25 der SC Freiburg (U20), 1. FC Union Berlin und der VfL Bochum die zweite Liga als Aufsteiger komplettieren.