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·30. März 2025
Nach Randale in Aachen: Polizei ermittelt gegen Hansa-Vorsänger

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·30. März 2025
Über 700 Sitzschalen hatten Fans von Hansa Rostock beim Auswärtsspiel in Aachen am 16. März demoliert – weil sie vom Vorsänger dazu angestiftet worden waren? Diesen Anfangsverdacht stellt die Polizei in den Raum und hat nun Ermittlungen eingeleitet.
Der konkrete Vorwurf lautet "Anstiftung zur Sachbeschädigung", wie die Polizei auf Anfrage der "Aachener Zeitung" mitteilte. Demnach sollen szenekundige Beamte sowohl aus Aachen als auch Rostock laut Aussagen von Pressesprecherin Kathrin Goebels bestätigt haben, dass der 27-jährige Vorsänger durch sein Megafon dazu aufgefordert habe, die Sitzschalen in die Luft zu halten. Dies sei als indirekter Aufruf zur Sachbeschädigung zu verstehen, so Goebels. Die Aachener Staatsanwaltschaft habe den Anfangsverdacht bereits bestätigt. Nun sei abzuwarten, wie der Beschuldigte auf den polizeilichen Anhörungsbogen reagiert, heißt es.
Neben dem Vorsänger wird noch gegen vier weitere Hansa-Fans ermittelt, die dabei gefilmt wurden, wie sie Sitzschalen aus ihrer Verankerung rissen. Insgesamt hinterließen die Rostocker Anhänger einen Schaden von mehr als 50.000 Euro im Gästeblock, nachdem auch die Sanitäranlagen demoliert worden waren. Die Rechnung dafür will die Alemannia an den Zweitliga-Absteiger weiterleiten, der sich klar von den Vorfällen distanziert und Maßnahmen verhängt hatte.
Indes wurden von der Aachener Werkstätten der Lebenshilfe 50 demolierte Sitzschalen unter dem Motto "Wut vergeht, Liebe bleibt" zu Wanduhren umgewandelt. Diese sollen noch mit einer Lasergravur und Unterschriften der Alemannia-Spieler versehen und dann für 85 Euro pro Stück verkauft werden. 15 Euro gehen dabei an Inklusionsprojekte im Sport. Parallel werden die demolierten Sitzschalen im Stadion erneuert und ausgetauscht, damit der Gästeblock zum Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am kommenden Samstag wieder benutzt werden kann.