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·9. April 2025
Nach Chefscout-Aus beim 1. FC Köln: Eine Personalie, die Fragen aufwirft

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Simon Bartsch
09. April 2025
Zwölf Jahre arbeitete der 38-Jährige für den FC, nun ist Schluss. Der Chefscout verlässt den 1. FC Köln: Das Aus von Martin Schulz wirft aber Fragen auf.
Martin Schulz und Thomas Kessler beim Training des 1. FC Köln
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Dass sich das Personalkarussell bei einem Fußballclub im April so langsam in Bewegung setzt, ist ganz sicher nichts ungewöhnliches. Die ersten Gespräche, die ersten Gerüchte, die ersten Namen, die ersten Summen. Beim FC gab es am Dienstagabend einen Personalknall, der ein wenig wie Kai aus der Kiste hüpfte. Es wurde kein neuer Spieler präsentiert oder der Abgang eines weiteren Talents kolportiert, vielmehr berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass sich der Verein von seinem Chefscout Martin Schulz trennen würde. Am Mittwochmittag folgte dann auch die offizielle Bestätigung von Vereinsseiten. Allerdings wurde primär der neue Koordinator Scouting & Kaderplanung, Gabor Ruhr, vorgestellt. Eine interne Lösung. Ruhr war von 2015 bis 2018 Spielanalyst beim FC und kehrte nach Stationen bei Eintracht Frankfurt und Hertha BSC 2024 wieder ans Geißbockheim zurück.
Die Verabschiedung des bisherigen Chefscouts fiel dagegen eher ein wenig spärlich aus. „Der FC bedankt sich bei Martin Schulz für seinen großen Einsatz über all die Jahre und wünscht ihm alles erdenklich Gute für seine Zukunft“, heißt es in der Stellungnahme. Zwölf Jahre hat Schulz für den FC gearbeitet, die vergangenen gut vier Jahre als Chefscout, zwischenzeitlich sehr eng am Trainerteam. Das damals so enge Vertrauen scheint aber aufgebraucht gewesen zu sein. Und die kurze Meldung, ohne Statement des Geschäftsführers Christian Keller oder eben von Schulz erscheint eher unüblich. In welchem Gemütszustand sich Club und Scout getrennt haben, ist dennoch rein spekulativ. Allerdings soll der FC laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ eine Abfindung in Höhe von drei Jahresgehältern bezahlt haben.
Eine stolze Summe. Möglicherweise wollten die FC-Bosse so einen Rechtsstreit unterbinden. Den gab es in der jüngeren Vergangenheit gleich mehrfach mit Ex-Angestellten, wie mit der damaligen FC-Stiftungsleiterin Nicole Fischer oder dem ehemaligen Teammaneger Denis Lapaczinski. Und dennoch wirft die Trennung Fragen auf – zumindest der Zeitpunkt. Schließlich sollten sich die Kölner Mitten in den Planungen für die kommende Transferphase befinden. Und die hat es bekanntlich in sich. Sollten die Geißböcke den Aufstieg verpassen, droht eine Spielerflucht, der Kader muss ganz sicher grunderneuert werden. Gelingt den Kölnern die Rückkehr in das Fußball-Oberhaus, muss der FC ebenfalls ein erhebliches Facelifiting vollziehen. Angesichts der lahmenden Offensive und schwankenden Leistungen wird der FC schon auch eine neue Achse brauchen.
Es wartet viel Arbeit auf die Kaderplaner und mit großer Sicherheit werden sich die Verantwortlichen schon lange in diese gestürzt haben. Der Chefscout sollte da eine elementare Rolle und das vermutlich in einer recht frühen Phase übernehmen. Die plötzliche Trennung passt so gar nicht in den Zeitplan. Dem Vernehmen nach soll es bei der Kaderplanung zwischen Keller und Schulz unterschiedliche Ansichten gegeben haben. Noch im Herbst und Winter vergangenen Jahres begleitete die hausinterne Doku „Geliebter Fußballclub“ den Scout zum Flughafen oder bei einem Gespräch mit den Kaderplanern. Es scheint also alles andere als ausgeschlossen, dass die Trennung mit der letzten Transferphase zusammenhängt. Bekanntlich hat der FC mit Jusuf Gazibegovic, Joel Schmied, Anthony Racioppi und Imad Rondic vier Spieler verpflichtet.
Eine wirkliche Wunschlösung war wohl nur Gazibegovic. Allerdings verteidigte Keller die Wintertransfers immer wieder, erklärte unter anderem, dass nicht alle als Soforthilfe eingeplant waren, obwohl es zuvor vom Geißbockheim hieß, dass man im Winter nur nachjustieren würde, wenn ein Transfer wirklich Sinn mache. Der Sportdirektor wird als Geschäftsführer die Transfers natürlich auch abgesegnet haben. Natürlich gehen die Kölner nicht blank in die kommende Transferphase. Neben Ruhr sind mit Markus Stegili, Lennart Strufe, Andreas Wagner und Cornelius Döll einige Scouts im Einsatz. Dennoch passen Entscheidung und Zeitpunkt irgendwie nicht zusammen.
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