Nach 3:2-Sieg über Deutschland: Die türkische Nationalmannschaft in der Einzelbewertung | OneFootball

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·18. November 2023

Nach 3:2-Sieg über Deutschland: Die türkische Nationalmannschaft in der Einzelbewertung

Artikelbild:Nach 3:2-Sieg über Deutschland: Die türkische Nationalmannschaft in der Einzelbewertung

Am Samstagabend war die Türkei in Berlin zu einem Testspiel gegen EM-Gastgeber Deutschland zu spielen. Vor über 70.000 Fans, von denen die Mehrheit Anhänger der türkischen Mannschaft waren, zeigte das Team von Coach Vincenzo Montella eine sehr couragierte und engagierte Leistung und gewann das "Heimspiel" in Berlin letztlich mit 3:2. Die türkische Mannschaft in der Einzelbewertung:

Altay Bayındır: Der Ersatztorwart von Manchester United machte letztlich ein solides Spiel. Man merkte ihm zwar die mangelnde Spielpraxis bei Abstimmungsproblemen mit der eigenen Defensive durchaus an, bei den meisten gegnerischen Abschlüssen war er dann aber da und verhinderte, dass Deutschland wenigstens noch zum 3:3 kam. Bei beiden Gegentoren konnte er aber wenig ausrichten. (Note: 2,5)


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Ferdi Kadıoğlu: In der ersten Halbzeit war der fast schon als Flügelstürmer agierende Linksverteidiger der beste Mann auf dem Platz. Gegen den Ball war er nervig und mit dem Ball zeigte er seine technische Klasse. Beim 1:1 schlich er sich clever in Sanés Rücken davon, nahm den langen Ball wunderbar an, um die Kugel dann kompromisslos in die Maschen zu hauen. Defensiv hatte er aber gegen Leory Sané letztlich seine Probleme. Nach 63 Minuten wurde er dann durch Eren Elmalı ersetzt. (Note: 2,0)

Abdülkerim Bardakcı: Während der ersten 25 Minuten machte der Galatasaray-Innenverteidiger ebenso wie die ganze türkische Defensive kein gutes Spiel, da es wiederholt zu unnötigen Kommunikationsproblemen kam. Als die Abstimmung aber saß, mauserte sich Bardakcı, der nicht nur defensiv, sondern auch nach vorne hin Akzente setzte. Das 1:1 durch Ferdi Kadıoğlu bereitete er durch einen tollen langen Ball vor, vorm 3:2 war es seine Ablage, die Kai Havertz an die Hand sprang, und so den anschließenden Elfmeter für die Türkei einbrachte. (Note: 2,0)

Ozan Kabak: Zeigte sich zwar über 90 Minuten zwar bemüht, blieb aber ein stetiger Unsicherheitsfaktor in der Defensive der Türkei. Dennoch konnte er einige wichtige Zweikämpfe gewinnen und so seinen Beitrag zum türkischen Sieg leisten. (Note: 3,5)

Zeki Çelik: Während Ferdi Kadıoğlu auf links für viel Alarm nach vorne hin sorgte, blieb Zeki Çelik meist defensiver und unterstützte bei deutschen Angriffen mehr die Innenverteidigung. Dennoch sah der Römer vor allem gegen Florian Wirtz häufig weniger gut aus und ließ sich das eine oder andere Mal abkochen. Dennoch steckte er aber nicht auf und blieb über die ganze Partie hinweg dicht am Gegenspieler. (Note: 3,0)

İsmail Yüksek: Durch den hoch schiebenden Kadıoğlu ließ sich der 24-Jährige häufiger ins Mittelfeldzentrum fallen, um hier die Deutschen am kontrollierten Spielaufbau zu hindern und im eigenen Ballbesitz als Passgeber zu fungieren. Diese Aufgabe machte Yüksek auch sehr ordentlich, bis er zur Pause durch Salih Özcan ersetzt wurde. (Note: 2,5)

Kaan Ayhan (c): Nominell zwar als Sechser spielend, ließ sich der 29-Jährige häufig zwischen die Innenverteidiger fallen, um defensiv abzusichern. Hierdurch entstanden zwar auch immer wieder Räume für die Gegner vor der Abwehr, doch konnte Ayhan vieles durch seine Zweikampfstärke und durch sein gutes Auge wettmachen. Zudem agierte der Gala-Spieler auch als tiefer Spielmacher, der viele lange Pässe spielte, die zu Torannäherungen führten. (Note: 2,0)

Emre Akbaba: Machte seine Sache als Wadenbeißer die meiste Zeit ganz ordentlich und verwickelte seine Gegenspieler in viele Zweikämpfe, musste aber nach 34 Minuten bereits verletzungsbedingt ausgewechselt werden. (Note: 3,0)

Kenan Yıldız: Für den gebürtigen Regensburger war dies ein ganz besonderes Spiel, hätte er doch auch für Deutschland auflaufen dürfen. Häufig blitzte sein Talent und vor allem seine technische Klasse auf, wodurch er die deutsche Abwehr gut unter Druck zu setzen wusste. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war sein Moment dann gekommen, als er ein Abstimmungsproblem der Deutschen ausnutzte und den Ball mit viel Entschlossenheit zu zwischenzeitlichen 2:1 in den Winkel nagelte. Nach 73 Minuten wurde er dann für Kerem Aktürkoğlu ausgewechselt. (Note: 2,0)

İrfan Can Kahveci: Fenerbahçe-Spieler ging spürbar motiviert in die Partie, suchte Zweikämpfe und verstrickte sich ständig in Diskussionen mit Gegenspielern und dem Schiedsrichter. Hiervon abgesehen blieb er die meiste Zeit aber unauffällig, weshalb er in der 64. Spielminute durch den späteren Siegtorschützen Yusuf Sarı ersetzt wurde. (Note: 3,0)

Yusuf Yazıcı: Das Sturmzentrum ist nicht das Prunkstück der türkischen Nationalmannschaft und das sah man auch an diesem Abend. Zwar zeigte sich Yazıcı sehr bemüht und hatte in der ersten Hälfte auch eine gute Chance, die von Deutschland-Kapitän İlkay Gündoğan zunichte gemacht wurde, blieb ansonsten aber glücklos. Nach 64 Minuten war dann Schluss und für ihn kam Barış Alper Yılmaz in die Partie. (Note: 3,5)

Abdülkadir Ömür (ab 34.): Kam bereits in der ersten Halbzeit für den verletzten Emre Akbaba. Fiel eher durch Einsatzfreude und Zweikampfhärte auf als durch die feine Klinge. Insgesamt war er außer bei einigen physischen Duellen kaum zu sehen. (Note: 3,0)

Salih Özcan (ab 46.): Zur Pause für İsmail Yüksek eingewechselt versuchte der Dortmunder etwas mehr Kontrolle ins Spiel der Türken zu bringen, wobei er in der Defensive durch ein gutes Zweikampfverhalten auffiel. Kurz nach dem zwischenzeitlichen 2:2 nagelte er den Ball aus knapp 25 Metern Torentfernung an den Pfosten und hätte damit um ein Haar das dritte Traumtor für die Türken erzielt. (Note: 2,5)

Eren Elmalı (ab 64.): Für den starken Ferdi Kadıoğlu eingewechselt gelang es dem Trabzonspor-Kicker nicht, eine ähnliche Gefahr oder spielerische Klasse auszustrahlen wie der Ausgewechselte, machte seinen Job dafür defensiv recht ordentlich und tat seinen Beitrag, Leroy Sané nach hinten hinaus weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen. (Note: 3,0)

Yusuf Sarı (ab 64.): Nach seiner Hereinnahme als Standardschütze eingesetzt, konnte er so für eine zusätzliche Ebene im türkischen Offensivspiel sorgen. Ein ebensolcher Standard aus dem Halbraum führte zum Handelfmeter durch Kai Havertz, den Yusuf Sarı in der 71. Spielminute zum 3:2-Endstand verwandelte. (Note: 2,5)

Barış Alper Yılmaz (ab 64.): Für Yusuf Yazıcı eingewechselt, versuchte der 23-Jährige das Offensivspiel seiner Mannschaft etwas zu beleben, indem er mehr auf die Flügel auswich und dadurch neue Räume öffnete, blieb insgesamt aber unauffällig und konnte dem Spiel nicht den eigenen Stempel aufdrücken. (Note: 3,5)

Kerem Aktürkoğlu (ab 73.): Als Ersatz für Kenan Yildiz war sein Arbeitsauftrag offensichtlich jener, die deutsche Abwehr durch Dribblings und Tiefenläufe zu Fehlern zu zwingen, was das eine oder andere Mal auch gelang. Zudem merkte man die Torgefahr des Galatasaray-Flügelstürmers, indem er sehr zielstrebig in Richtung Kevin Trapp im deutschen Kasten marschierte und auch richtig gute Torchancen hatte, wobei es ihm dann etwas an der nötigen Ruhe fehlte. (Note: 2,5)

Foto: Alex Grimm / Getty Images

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