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·14. September 2024

Musiala und Kane brillieren: Der FC Bayern fertigt Holstein Kiel mit 6:1 ab

Artikelbild:Musiala und Kane brillieren: Der FC Bayern fertigt Holstein Kiel mit 6:1 ab

Die Revanche für die bittere Pokalblamage ist geglückt: Der FC Bayern zeigt in allen Belangen eine überzeugende Vorstellung und gewinnt dominant mit 6:1 im Storchennest. Musiala und Kane strahlen, der Rest glänzt: Miasanrot hat den Spielbericht.

Holstein Kiel – FC Bayern: Der Spielverlauf

Ohne Goretzka im Kader, dafür mit Palhinha in der Startelf: Im Vergleich zum Heimsieg gegen den SC Freiburg wechselte Kompany dreifach und setzte auf dem Papier wieder auf ein klassischeres 4-2-3-1. Und das trug schnell Früchte: Nach fünfzehn Sekunden reichte ein zweiter Ball, den Harry Kane per Kopf hinter die letzte Kette verfrachtete, wo Jamal Musiala allein auf das Tor zulaufen konnte und eiskalt vollstreckte. Serge Gnabry hatte mit einem diagonalem Lauf zwei Kieler gebunden und machte so den Weg frei für den besten Alleinunterhalter Deutschlands.


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Lange konnte die Mannschaft aus dem hohen Norden sich nicht erholen. Schon in der siebten Minute verlor Lewis Holtby den Ball an Serge Gnabry, der sofort auf Kane ablegt, sodass sich letzterer mit einem trockenen Schuss von der Strafraumkante die zweite Torbeteiligung des Spiels holte. Und damit nicht genug: Fünf Minuten später erlief Musiala mit einem intensiven Sprint einen Ball, dribbelte sich an zwei Spielern vorbei die Grundlinie entlang und legte scharf quer in den Fünfmeterraum. Dort konnte Nicolai Remberg unter Bedrängnis von Serge Gnabry gar nicht anders als den Ball ins eigene Netz zu bugsieren.

Taktisch gestaltete sich der Kompanysche FC Bayern gewohnt flexibel. Immer wieder kippte Kimmich im Ballbesitz auf Rechtsverteidiger ab, damit Boey in der vordersten Linie einen Gegenspieler binden konnte. Mit der sauberen Ballzirkulation und dem intensiven Gegenpressing blieben die Bayern weiterhin hochdominant, Kiel kam nicht erwähnenswert aus der eigenen Hälfte. Stattdessen gab es weitere Chancen für die Mannschaft im schwarzen Auswärtstrikot: Gnabry traf nach einer Ecke nur den Pfosten (25.), Kane bekam nach Gnabry-Vorlage den Schlappen nicht richtig hinter die Kugel (26.) und sowohl Gnabry noch Coman scheitertern bei einer Doppelchance an Kiel-Keeper Timon Weiner (37.).

Das hochverdiente 4:0 fiel dann nach einem tollen langen Chip von Min-Jae Kim in den Lauf von Kingsley Coman. Der legte vom linken Flügel quer in den Rückraum auf den winkenden Kane, der wieder von der Strafraumkante – diesmal mit Hilfe vom Innenpfosten – einnetzen konnte (44.). So gab es zur Pause einen gut durchgezogenen Vier-Tore-Tee in der Kabine.

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Zur Halbzeit wechselte Kompany doppelt, Musiala und Gnabry durften nach tollen Leistungen Pause machen, dafür kamen Michael Olise und der ewige Thomas Müller in seinem 711. Pflichtspiel. Auch die Kieler kamen verändert aus der Pause und legte rasant los: Pichler setzte einen Kopfball direkt nach Wiederanpfiff ans Aluminium (47.). Das blieb aber das einzige Lebenszeichen der Störche. In der Folge ging es nämlich mit bayerischer Balzirkulation weiter und der FCB zeigte sich weiter dominant, wenn auch nicht mehr ganz so spritzig und zielstrebig wie in Halbzeit eins – mir Blick auf den Spielstand verständlich.

Trotzdem gab es auch in der zweiten Hälfte Chancen: Nach zwei Kimmich-Ecken kamen erst Olise und dann Upamecano zum Abschluss (59.), aber Weiner konnte gegen beide seinen guten Tag bestätigen. Auch gegen Davies konnte er in der 65. Minute noch parieren, den Nachschuss konnte Michael Olise dann aber gekonnt per Volley zu seinem ersten Pflichtspieltreffer für den FCB versenken.

Bis zur Schlussphase blieb der FCB weiter erstickend dominant, doch dann misslang eine Klärungsaktion des eingewechselten Konrad Laimer und über seine offene Seite spielte Kiel einen schönen Angriff, den Gigovic mit einem Kopfball veredeln konnte – kein Zu-Null-Spiel für die Defensive also. Kiel traf in Person von Jan-Fiete Arp nochmal Alu (85.) und Kane durfte in der Schlussminute einen selbst herausgeholten Elfmeter noch zum 6:1 Endstand verwandeln.

Holstein Kiel – FC Bayern: Drei Dinge, die auffielen

Jamal Musiala ist einer der besten der Welt

Jamal Musiala gehört zur Weltspitze, egal was Experten mit einer viel zu großen Platform sagen. Das findet hier aber nicht nur Erwähnung, weil irgendein Hot-Take-Künstlern in die Schlagzeilen wollte. Seine Leistung in Kiel hat einmal mehr demonstriert, wie wichtig eine Vertragsverlängerung für den FC Bayern ist. Der deutsche Nationalspieler verleiht der Offensive ein einzigartiges Element. Über ihn kann der Überraschungsmoment kommen – er kann aber auch das Durchsichtige so ausführen, dass es eben trotzdem nicht zu stoppen ist. Jamal Musiala ist ein Zauberer, ein Entfesselungskünstler, ein Flamencotänzer. Oder einfacher gesagt: Er ist ein atemberaubender Fußballspieler, dem jeder Liebhaber dieses Sports gerne zuschaut.

Deshalb: Mit so einem Spieler verlängerst du nicht ein Jahr, bevor sein Vertrag ausläuft. So einen Spieler lässt du gar nicht in die Nähe seines Vertragsendes gelangen. Jamal Musiala muss man so früh wie möglich und so lange wie möglich binden. Das muss in den nächsten Wochen die oberste Priorität sein.

João Palhinha hat einen Platz beim FC Bayern

Schon vor dem Transfer gab es bei vielen Außenstehenden Bedenken, ob Palhinhas Fähigkeiten mit Ball für einen Verein mit dem Format und der Spielanlage des FC Bayern reichen. Diese Bedenken schienen zu Beginn der Saison auch bestätigt, als das Duo aus Joshua Kimmich und Eigengewächs Aleks Pavlović Vorzug vor dem Portugiesen erhielten. Doch im Spiel gegen Kiel konnte der Mittelfeldakteur beweisen, dass sein Profil – von Defensive und robusten Zweikämpfen geprägt – auch in der Bundesliga mit viel Ballbesitz seine Berechtigung hat. In der 40. Minute konnte er mit einer Grätsche einen Konter unterbinden, wie sie kaum ein anderer im Münchener Kader zu setzen weiß.

Auch ein bisher unterbeleuchteter Faktor, den er ins Bayern-Spiel bringt, kam in Schleswig-Holstein zum Vorschein: Er setzt aus dem Rückraum gerne Mal zum Schuss an. Das machen weder Pavlović noch Kimmich so häufig und liefert ein Mittel gegen tiefstehende Mannschaften, das in der Saison noch wertvoll werden könnte.

Kompanys Transformation trägt bereits Früchte

Offensiv sieht dieses Team völlig anders aus als vergangene Saison. Einerseits natürlich die taktischen Umstellungen: viel Rotation im Positionsspiel, Kimmich wieder im Mittelfeld, klar sichtbare Strukturen im Aufbau und letzten Drittel. Aber auch die Psychologie scheint, laut meiner Ferndiagnose, wieder zu stimmen. Die Dynamik und die Intensität im letzten Drittel sind offen sichtbar und bilden sich immer mehr in Durchschlagskraft ab.

Auch gegen den Ball wirkt der FCB energetisiert. Gegentore fallen trotzdem noch hier und da, aber die Ansätze im Gegenpressing und im eigenen letzten Drittel stimmen. Wenn der belgische Trainer den beiden Stamm-Innenverteidigern auch noch die individuellen Schnitzer austreibt, steht einer stabilen Defensive nichts mehr im Weg. Holstein Kiel wird nicht der Gradmesser in dieser Saison sein – aber der perfekte Start unter dem neuen Trainer mach trotzdem ganz viel Mut für alles Was kommt.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Musiala (1.), 0:2 Kane (7.), 0:3 Remberg (ET, 13.), 0:4 Kane (43.), 0:5 Olise (65.), 1:5 Gigovic, 1:6 Kane (FE, 90.+1)Gelbe Karten: Palhinha (81.), Bremser (Bank, 89.)Aufstellung FC Bayern: Neuer – Boey (65. Laimer), Upamecano, Kim, Guerreiro (65. Davies) – Kimmich, Palhinha – Gnabry (45. Olise), Musiala (45. Müller), Coman (76. Tel) – KaneAufstellung Holstein Kiel: Weiner – Becker, Erras (45. Geschwill), Johansson, Javrocek (45. Puchacz) – Porath (76. Rosenboom), Remberg, Knutsen, Holtby (76. Gigovic) – Pichler, Machino (64. Arp)

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