Musiala beeindruckt bei EURO-Debüt: "Der beste Eins-gegen-eins-Spieler Deutschlands" | OneFootball

Das finale Gruppenspiel der EURO zwischen Deutschland und Ungarn entwickelte sich zur Zitterpartie. In der Schlussphase warf Joachim Löw alles in die Waagschale, weshalb Jamal Musiala in Minute 82 sein EURO-Debüt feiern durfte. Der Joker war am Ausgleich durch Leon Goretzka (84.) beteiligt und erhielt nach dem Schlusspfiff ein großes Lob von Per Mertesacker und Christoph Kramer.

Bereits beim FC Bayern konnte Jamal Musiala seine Qualitäten unter Beweis stellen. Der Außenbahnspieler sucht häufig das Dribbling und spielt sich auf engem Raum auch gegen mehrere Gegenspieler durch, womit er häufig Angriffe initiiert und die Torgefahr der Mannschaft erhöht. Für die ersten beiden Gruppenspielen der EURO gegen Frankreich und Portugal wurde der 18-Jährige nicht für den Kader nominiert, umso wichtiger war dafür seine Einwechslung gegen Ungarn in der 82. Minute.

Musiala am Ausgleich nicht unbeteiligt

Beim Stand von 1:2 brachte Musiala frischen Wind, kombinierte sich in Minute 84 mit Timo Werner auf der linken Spielhälfte durch und beförderte den Ball ins Zentrum. Dort sollte das Spielgerät schlussendlich bei Leon Goretzka landen, der das entscheidende Tor zum 2:2 und dem damit verbundenen Achtelfinal-Einzug erzielte. Während auf der einen Seite Erleichterung darüber herrschte, dass Deutschland das Aus in der Gruppenphase kurz vor Schluss abwenden konnte, erhielt Musiala auf der anderen Seite viel Lob - nicht nur von Löw (fussball.news berichtete).

Kramer: "Er ist eine echte Alternative"

So urteilte Christoph Kramer in seiner Rolle als TV-Experte für das ZDF: "Er war der beste Eins-gegen-eins-Spieler Deutschlands, obwohl er nur gefühlt fünf Minuten gespielt hat. Als Musiala kam - der hat für Schwung gesorgt, viele enge Situationen wirklich gut gelöst. Er ist eine echte Alternative, weil er unheimlich ballsicher ist und einen guten Instinkt hat."

Mertesacker: "Er ist einfach unbekümmert"

Per Mertesacker ist besonders von Musialas Lockerheit angetan: "Er ist einfach unbekümmert. Er hat sich keine Sorgen gemacht, hat sich auf seine Aktionen konzentriert und war effektiv, er hat Freistöße rausgeholt und die Leute beschäftigt." Der frühere Innenverteidiger ergänzte: "Hut ab vor diesem jungen Spieler, der für eine deutsche Mannschaft, die teilweise ratlos gewirkt hat, den Unterschied gemacht hat."

Achtelfinale ausgerechnet gegen England

Dass Musiala für Deutschland wirbelt, war vor der Bekanntgabe seiner Entscheidung für den DFB im Februar allerdings fraglich. Als Junioren-Nationalspieler war das Talent des FC Bayern für England aktiv. Nun geht es im Achtelfinale ausgerechnet gegen die Three Lions, die Musiala im Duell am kommenden Dienstag wohl lieber in ihrem Trikot sehen würden. Im Wembley könnte er jedoch erneut für Deutschland spielen, wenn Löw ihm weiter das Vertrauen schenkt.