Löwenmagazin
·28. Januar 2025
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Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat dem Portal “dieblaue24” ein Interview rund um Sechzig gegeben. Der erste Teil ist durchaus lesenswert, wenn es auch nicht wirklich neue Erkenntnisse gibt. Der Grundtenor des Stadtoberhauptes: Sechzig muss in der Stadionfrage mit einer Stimme sprechen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter ist bekennender Fan des FC Bayern München. Daraus macht er auch im Interview mit “dieblaue24” keinen Hehl. Aber er sei in einem “familiären Umfeld aufgewachsen, in dem es ganz viele Sechzger-Fans gibt”. Im Rathaus würde er immer wieder von Löwen angesprochen und und auch bei seinem Stammtisch sei er von Sechzgern “umzingelt”. Er leide deshalb “ein bisschen” mit den Löwen mit.
Er seit stets bereit dem TSV 1860 zu helfen. “Ich tue für die Sechzger immer was, wenn ich für sie was tun kann, aber es sind so viele Dinge ungeklärt und irgendwelche durchdachten mehrheitsfähigen Lösungsansätze seitens der Löwen gibt es offensichtlich auch nicht.” Es gäbe auch kein Sportverein in der Landeshauptstadt, mit der er sich mehr beschäftige. “Ich will nicht so weit zurückgehen, aber die Stadionerweiterung von 12.500 auf 15.000 Zuschauer für das Grünwalder Stadion, die entstand vor Ort bei einem Löwen-Spiel, als man mir erklärt hatte, dass man das gesperrte Viertel in der Westkurve aus statischen Gründen nicht nutzen dürfe. Meinem Logikverständnis hatte dies aber nicht standgehalten und schwuppdiwupp konnten die Löwen wenige Wochen später 2.500 Plätze mehr verkaufen”, erklärt der Oberbürgermeister. Alles, was darüber hinaus diskutiert werden würde, funktioniere allerdings nicht. Zeiten wie in den 60er Jahren, wo 35.000 bis 40.000 Zuschauer im Grünwalder Stadion gewesen wären, wären aufgrund der Vorschriftenlage nicht mehr möglich.
Kritik gibt es in Richtung der Löwen vor allem aufgrund der Kommunikation. Es gäbe nicht “den Ansprechpartner”. Es gäbe den Präsidenten, wechselnde Geschäftsführer, den Investor und dann noch als Zugabe die Fans, die alle unterschiedliche Gedankengänge im Kopf hätten. Bei der Kommunikation gibt es vor allem auch Kritik am aktuellen Präsidenten: “Reisinger war in dieser Sache ein schwieriger Ansprechpartner, weil aus meiner Sicht bei ihm Fakten ignoriert wurden und er die Rollenverteilung nicht so richtig verstanden hat. Das hat den Dialog mit 1860 in den letzten Jahren nicht einfacher gemacht.”
Der letzte Ansprechpartner, der auf ihn einen guten Eindruck gemacht habe, sei 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer gewesen. “Mit ihm konnte man vernünftig reden. Er war einige Male bei mir. Ich habe mit ihm auch Lösungen für 1860 gefunden, zum Beispiel die Geschichte mit dem MVV-Ticket, dass dieser Anteil zu Gunsten des Vereins wegfällt.” Es wäre schön, wenn es mal wieder einen Ansprechpartner für die Stadt gäbe, erklärt der Oberbürgermeister. “Wir reden ja über Business, über den Stadion-Ausbau. Deswegen befasse ich mich nur noch mit Schreiben von 1860, auf dem alle unterschrieben haben: Präsident, Geschäftsführung und Investor. Es muss EINE Stimme geben.”
Die Stadt München wartet auf eine Entscheidung seitens des TSV 1860 München. Denn die Sanierung des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße steht bevor. Die zieht die Stadt auch ohne die Löwen durch – eine Zweitligatauglichkeit gibt es dann aber wohl nicht. Warten, bis ein neuer Präsident gewählt wird, will Reiter nicht. “Ich erwarte mir jetzt ein Signal von 1860, wir können nicht darauf warten, bis der Verein zur Mitgliederversammlung lädt und einen Präsidenten wählt. Wir müssen im Jahr 2025 einen Beschluss fassen und dazu stehe ich.”
Immer wieder versucht er, natürlich aus taktischen Gründen, den Wert der Löwen zu unterstreichen. Er unterstreicht die Bedeutung des Traditionsvereins. “Wir haben uns als Stadt committet, dass wir das Stadion mit Blick auf die Sechzger herrichten. Mehr kann eine Stadt nicht tun. Das ist eh an der Grenze des Machbaren: Das machen wir, weil 1860 ein Traditionsverein ist, den sehr viele Leute mögen.”, erklärt Reiter.
Der nächste Teil soll bei db24 demnächst erscheinen. Dabei wird man wohl noch intensiver die Stadionfrage erörtern.