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·21. Oktober 2023

MSV in Not: Mai wütet gegen den Schiri – Fans flüchten mit Abpfiff

Artikelbild:MSV in Not: Mai wütet gegen den Schiri – Fans flüchten mit Abpfiff

Auch im zweiten Spiel unter Boris Schommers war beim MSV Duisburg nichts vom erhofften Trainereffekt zu spüren, stattdessen setzte es beim 0:1 gegen Bielefeld die sechste Niederlage im elften Spiel, wodurch die Zebras weiterhin Letzter sind. Die Fans verließen das Stadion mit Abpfiff fluchtartig, Kapitän Sebastian Mai sprach derweil von einem Rückschritt – und tobte wegen eines nicht gegebenen Elfmeters.

Fans zündeten nächste Eskalationsstufe

Viel unterschiedlicher hätte es nach Abpfiff in beiden Fankurven nicht aussehen können: Während die über 3.000 mitgereisten Arminia-Fans ihr Team feierten, machten sich die Anhänger des MSV direkt mit Spielende aus dem Staub, nachdem sie schon in der Schlussphase den Support eingestellt hatten. Als die Mannschaft dann vor die Kurve kam, herrschte dort gähnende Leere. Damit haben die Zebra-Fans die nächste Eskalationsstufe gezündet, nachdem Pfeifkonzerte, Zur-Rede-Stellen der Spieler und Gleichgültigkeit ohne Wirkung geblieben waren. Sebastian Mai konnte die Reaktion der Fans verstehen: "Bei uns ist die Enttäuschung auch riesengroß. Das war ein Rückschritt. Nur wir können die Fans wieder zurückholen", sagte er bei "MagentaSport".


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Vor dem Spiel hatten die Anhänger mit einem großen Spruchband versucht, die Mannschaft wachzurütteln: "Ihr habt’s verkackt! Macht euch endlich bewusst, wie ernst die Lage ist", stand auf einem großen Spruchband. Angekommen war die Botschaft der Anhänger bei den Spielern ebenso nicht wie "Wir wollen Euch kämpfen sehen"-Rufe während des Spiels, präsentierten diese sich doch völlig harmlos und ohne Idee nach vorne. Die einzig nennenswerte Chance gab es erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit, als Feltscher einen Kopfball vorbeisetzte. "Offensiv müssen wir ganz viel anpacken und besser machen", sagte Mai, nachdem in den letzten fünf Spielen gerade mal ein Treffer und in der kompletten Saison erst sieben Tore gelungen waren. Auch Trainer Boris Schommers befand nach der zweiten Niederlage im zweiten Pflichtspiel unter seiner Regie: "Mit dem Ball war es zu wenig. Nur zwei Chancen im gesamten Spiel reichen einfach nicht, um einen Punkt mitzunehmen. Da müssen wir mehr machen und spielerisch besser werden."

"Sorry, dass ich so groß bin"

Nach 69 Minuten wäre ein Treffer möglich gewesen, nachdem Mai im Strafraum durch ein Ziehen von Yildirim zu Boden gegangen war und einen Elfmeter gefordert hatte. Dass Schiedsrichter Patrick Alt diesen nicht gab, konnte der Verteidiger beim Betrachten der TV-Bilder kaum fassen – und flüchtete sich in Sarkasmus: "Ich entschuldige mich, dass ich so groß und ein bisschen breiter bin als der Normalsterbliche. Meine Eltern haben da vielleicht einen Fehler gemacht." Der 29-Jährige war völlig ungläubig: "Also bitte: Wo steht der Schiedsrichter denn? Das muss er sehen. Alles andere als ein Elfmeter ist eine Frechheit – sorry. Das hat auch nichts mit Pech zu tun."

Und weil vorne wiederholt kein Tor gelang, half es auch nichts, dass die Defensive besser stand als in den letzten Wochen. "Wir haben nur zwei Chancen zugelassen", bemerkte Mai. Allein: Ein Gegentor fiel dennoch. "Da hatten wir wieder keine Zuordnung. Das müssen wir abstellen", bemängelte der 29-Jährige "Ansonsten war es defensiv aber eine gute Partie." Schommers widersprach: "Super war es defensiv nicht, sonst hätten wir zu null gespielt. Aber wir standen gut gegen den Ball." Nur nicht beim Gegentor: "Da waren wir nicht nah genug dran." So konnte Klos mit dem ersten Torschuss der Bielefelder völlig frei einnetzen (38.). Schommers sprach von einer "Verkettung von mehreren Fehlern", die in einem Spiel aber mal passieren können. In der Situation, in der Duisburg derzeit steckt, allerdings eher nicht. Und dennoch: "Was Leidenschaft und Wille angeht, kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", so Schommers. "Die Jungs haben alles reingehauen. Mit dem Einsatzbereitschaft bin ich zufrieden."

Derby gegen Essen steht an

Um den Klassenerhalt zu schaffen – schon jetzt fehlen bei einem Spiel weniger fünf Punkte auf das rettende Ufer -, wird das allein aber nicht genügen. Auch Schommers weiß: "Wir müssen weiter hart arbeiten. Irgendwann wird der Knoten platzen." Oder wie es Mai formulierte: "Wir müssen gewinnen und uns Selbstvertrauen durch Siege holen." Das kommende Wochenende bietet eine gute Gelegenheit dazu, schließlich steht dann das Derby gegen Rot-Weiss Essen an. Schommers sagte zwar: "Es ist total egal, wer der Gegner ist. Wir müssen unsere Performance auf den Platz bringen", doch im Falle einer erneuten Niederlage dürfte es an der Wedau richtig ungemütlich werden. Dann werden die Fans das Stadion wohl nicht direkt mit Schlusspfiff verlassen.

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