Mourinho-Serie gerissen: FC Sevilla bezwingt die Roma im Elferschießen und ist Europa-League-Sieger! | OneFootball

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·31. Mai 2023

Mourinho-Serie gerissen: FC Sevilla bezwingt die Roma im Elferschießen und ist Europa-League-Sieger!

Artikelbild:Mourinho-Serie gerissen: FC Sevilla bezwingt die Roma im Elferschießen und ist Europa-League-Sieger!

Spielbericht | In einem intensiven Europa-League-Finale reichten 120 Minuten nicht, um einen Sieger zu ermitteln (1:1). Im Elfmeterschießen behielt der FC Sevilla gegen die AS Rom schließlich mit 4:1 die Oberhand und kürt sich erneut zum Sieger des Wettbewerbs.

In hitziges Endspiel: Dybala bringt die Roma in Front

Dass sowohl der FC Sevilla als auch die Roma selten die nötige Zweikampfhärte missen lassen, war schon im Vorfeld des Finals bekannt. Getreu dem eigenen Motto wurde sich auch im Endspiel zu Budapest nichts geschenkt, die erste Folge war ein früher Brummschädel für Nemanja Gudelj und Roger Ibanez, die bei einem Eckball zusammenrasselten (3.). Richtig gefährlich wurde es erstmals in Minute zwölf, als Leonardo Spinazzola nach einer starken Seitenverlagerung sträflich frei zum Schuss kam, diesen jedoch zu zaghaft aufs Tor brachte und Bono damit vor keine größeren Probleme stellte.


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Abgesehen davon war auf beiden Seiten Fehlervermeidung die Prämisse, sodass sich die Anfangsphase relativ ereignislos dahinzog. Dafür hatte Schiedsrichter Anthony Taylor zunehmend mehr zu tun, weil es in den Zweikämpfen intensiver wurde. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass es neben Silberware auch um die Champions-League-Teilnahme zur kommenden Saison ging. Inmitten von Nickeligkeiten viele hohen Bällen und Luftzweikämpfen fiel dann etwas aus Nichts das 1:0 für die AS Rom. Nach einer starken Balleroberung von Bryan Cristante fand Gianluca Mancini die Schnittstelle in Sevillas Defensive, wo sich Paulo Dybala davonstahl und Bono aus kurzer Distanz überwinden konnte (34.).

Interessanter Nebenaspekt: Sevilla gewann seine letzten drei Europa-League-Finals jeweils nach Rückstand – ein gutes Omen für heute? Fußball blieb in jedem Fall auch nach dem eröffnenden Treffer eher eine Randnotiz. Sevilla hatte etwas mehr Spielanteile, fand offensiv aber überhaupt nicht statt. Dazu verschoben die Römer auch schlichtweg zu klug und sorgten mit ihrer unermüdlichen Laufbereitschaft dafür, dass es vor Sevilla vor allem übers Zentrum kein Durchkommen gab. Auch Flanken verteidigten die Giallorossi sorglos weg.

Bis zur ersten halbwegs nennenswerten Torchance der Spanier dauerte es fast 43 Minuten: Nach einem Eckball stieg Fernando zum Ball, konnte ihn aber nicht richtig platzieren. In der Nachspielzeit machten die Italiener einmal das Zentrum auf und wurden beinahe prompt dafür bestraft, doch Ivan Rakitic scheiterte mit einem schönen Distanzschuss am Pfosten (45.+6). So ging es in einem recht unspektakulären aber hitzigen Finale in die Pause.

Artikelbild:Mourinho-Serie gerissen: FC Sevilla bezwingt die Roma im Elferschießen und ist Europa-League-Sieger!

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Sevilla wird stärker – Mancini unglücklich ins eigene Tor

Die beiden Chancen vor der Pause hatten den Sevillistas Rückenwind gegeben. Nach dem Seitenwechsel waren die Andalusier die gefährlichere Mannschaft. Jesus Navas brach auf rechts durch und schlug eine Flanke erstmals mit der nötigen Schärfe vor das gegnerische Tor, wo Mancini den Ball unabsichtlich ins eigene Netz beförderte (55.). So glücklich das Tor war, der Ausgleich hatte dich durchaus angedeutet und war verdient. Die Einwechslungen von Suso und Erik Lamela hatten für Auftrieb gesorgt. Und Sevilla blieb am Drücker. Der vierfache Europa-League-Sieger hatte deutlich mehr Tempo und Zielstrebigkeit in den eigenen Angriffen, schnürte die Römer jetzt regelrecht ein.

Von der AS kam offensiv derweil überhaupt nichts mehr. Wie schon im Halbfinal-Rückspiel gegen Leverkusen ließen sich die Italiener zwischen den Aktionen viel Zeit und versuchten so, Sevillas Intensität herunterzudrosseln. Tammy Abraham lag eigentlich komplett in der Luft, hatte nach einem Kuddelmuddel im Strafraum aber plötzlich die Chance aus der Nahdistanz, die Bono vereitelte. Den Nachschuss versiebte Roger Ibanez aus aussichtsreicher Position (67.).

Auf der anderen Spielfeldseite pfiff Taylor Elfmeter für Sevilla (75.). Nach Studie der Bilder wurde aber klar, dass Ibanez zuerst den Ball gespielt ehe er Lucas Ocampos zu Fall gebracht hatte – Kommando zurück. Wenngleich die Partie weiterhin von hitzigen Zweikämpen dominiert wurde, war Durchgang zwei deutlich reichhaltiger an Strafraumaktionen. Sevilla war die aktivere Mannschaft, musste aber stets auf der Hut sein. Wie etwa in Minute 83: Völlig aus dem Nichts tauchte der eingewechselte Andrea Belotti nach schönem Heber von Lorenzo Pellegrini im Strafraum auf, konnte dem Ball aber nicht mehr den entscheidenden Touch verleihen, sodass Bono ihn mit den Fingerspitzen gerade noch so um den Pfosten lenken konnte (83.).

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Verlängerung, Elfmeterschießen: Sevilla macht’s zum fünften Mal

Der Lucky Punch war den Andalusiern aber eher zuzutrauen. Über weite Strecken bekamen es die Römer wegverteidigt, bis Suso tief in der Nachspielzeit Rui Patricio mit einem Distanzschuss vor Probleme stellte, doch im Anschluss blieb Lamela hängen, ehe Fernando verfehlte (90.+5). Zum dritten Mal ein Folge musste ein Europa-League-Finale in die Verlängerung. Diese verlief zunächst recht ereignislos, weil beide Mannschaften Vorsicht walten ließen und mit zunehmender Spieldauer natürlich auch die Kräfte schwanden. Die Grundintensität aber blieb. Zweikämpfe wurden weiterhin rassig geführt, im Zweifel auch ohne Rücksicht auf Verluste. Unter anderem wurde der Kiefer von Ibanez in Mitleidenschaft gezogen, wofür Lamela den gelben Karton sah (109.).

Die Roma hätte beinahe noch in der elften (!) Minute der Nachspielzeit zugeschlagen, doch das Aluminium nahm mit Sevilla Vorlieb. Nachdem Tormöglichkeiten ansonsten auch in der zweiten Halbzeit der Verlängerung Mangelware blieben, musste das Europa-League-Finale zum dritten Mal in Folge im Elfmeterschießen entschieden werden.

Ocampos, Lamela und Rakitic verwandelten für Sevilla, Cristante für die Roma, bei denen Mancini und Ibanez allerdings an Bono scheiterten. Daraufhin konnte Gonzalo Montiel alles klar machen, doch auch er scheiterte. Weil Rui Patricio aber zu früh die Linie verlassen hatte, wurde der Elfmeter wiederholt – und der zweite Anlauf saß. Nachdem er im Dezember bereits Argentinien zur Weltmeisterschaft geschossen hatte, verwandelte Montiel also auch für Sevilla den entscheidenden Elfmeter.

Damit darf sich der FC Sevilla zum fünften Mal Europa-League-Sieger nennen und qualifiziert sich obendrein für die Champions League. Zudem geht eine beachtliche Serie für die Andalusier weiter, die noch kein einiges europäisches Finale verloren haben. Für Roma-Coach Jose Mourinho endet derweil eine solche: Nach fünf gewonnen Titeln verliert der Portugiese erstmals als Trainer ein internationales Endspiel.

FC Sevilla – AS AS Rom 1:1 (0:1) – 4:1 n.E.

FC Sevilla: Bono – Jesus Navas (95. Montiel), Badé, Gudelj, Telles (95. Rekik) – Fernando, Rakitic – Ocampos, Torres (46. Suso), Gil (46. Lamela) – En-Nesyri

AS Rom: Rui Patrício – Ibanez, Mancini, Smalling – Celik (90. Zalewski), Cristante, Matic, Spinazzola (105. Llorente) – Pellegrini (105. El Shaarawy, Dybala (68. Wijnaldum) – Abraham (75. Belotti)

Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)

Tore: 0:1 Paulo Dybala (34.), 1:1 Gianluca Mancini (55., Eigentor)

(Photo by JOE KLAMAR/AFP via Getty Images)

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