90PLUS
·9. August 2024
In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·9. August 2024
Die Süper Lig ist wieder da und wie gewohnt dürfen sich die Fans auf viele stimmungsvolle Duelle freuen. Wir beantworten kurz vor Saisonstart die wichtigsten Fragen.
Wie in Deutschland gebührt dem amtierenden Meister auch in der türkischen Süper Lig die Saisoneröffnung. Am Freitag, 9. August rollt ab 20 Uhr wieder der Ball, Titelverteidiger Galatasaray, mit Ex-Nationalspieler Kerem Demirbay, empfängt zum Auftakt Hatayspor. In der vergangenen Spielzeit waren Galatasaray und Fenerbahce dem Rest der Liga meilenweit enteilt. Auch in diesem Jahr?
Die Süper Lig befindet sich gerade mitten in einem Verkleinerungsprozess. In der letzten Spielzeit gab es vier Ab-, aber nur drei Aufsteiger, weshalb nur noch 19 Teams im türkischen Oberhaus auflaufen. Das Gleiche passiert am Ende dieser Saison erneut, sodass ab 2025/2026 wieder wie früher nur noch 18 Vereine um die Meisterschaft spielen.
Knapp ein Drittel des Teilnehmerfeldes ist in Istanbul zuhause. Besiktas, Fenerbahce, Galatasaray, RAMS Basaksehir, Kasimpasa und Ikas Eyüpspor laufen in der Millionen-Metropole am Bosporus auf.
Wenn es um den türkischen Meistertitel geht, sind Besiktas, Fenerbahce, Galatasaray meist nicht weit. Zuletzt schnappte sich Gala zweimal in Folge die Trophäe, Besiktas zuletzt 2021. Fenerbahce erlebt dagegen eine lange Durstrecke und wartet seit nunmehr zehn Jahren auf eine Meisterschaft. Mit José Mourinho auf der Bank und Ausgaben in Höhe von 47 Millionen Euro soll das Warten endlich ein Ende haben. Die erste Trophäe des Jahres ging an Besiktas, das sich im Supercup gegen Meister Galatasaray durchsetzte.
Im Schatten der großen drei Vereine aus Istanbul hat sich mit dem Erdogan-nahen Basaksehir FK ein weiterer Stadtrivale zu einer Top-Mannschaft entwickelt, auch Trabzonspor ist immer mal wieder in der Lage, ins Titelrennen einzugreifen und überraschte mit dem Titel 2022.
Der türkische Fußball lebt von seiner Emotionalität und insbesondere der aufgeladenen Stimmung bei den Aufeinandertreffen der beiden größten Vereine Fener und Gala. Das erste Kıtalar Arası Derbi (Interkontinental-Derby) steigt am 22. September im Şükrü Saracoğlu Stadı. Das Rückspiel ist für das Wochenende um den 23. Februar 2025 angesetzt. Eine vorentscheidende Rolle im Titelrennen dürfte dem hitzigen Kräftemessen daher wohl nicht zuteil werden.
Später in der Saison treffen Fenerbahce und Besiktas aufeinander. Die Partien sind für den 8. Dezember und den 4. Mai angesetzt. Besiktas und Galatasaray treffen am 27. Oktober und am 30. März aufeinander.
Die gute Nachricht: Die Spiele der Süper Lig lassen sich hierzulande live verfolgen. Die Übertragungsrechte liegen beim franco-katarischen Unternehmen beIN Sports. Die schlechte Nachricht: Fußball-Fans benötigen ein weiteres zahlungspflichtiges Abonnement – mit dem Streaming-Anbieter Digiturk Euro lassen sich auch weitere türkische Sender empfangen.
Doppelpack zum Supercup-Triumph: Ciro Immobile erlebt einen Traumstart bei Besiktas. (Photo by Ahmad Mora/Getty Images)
Nach einer Saison zum Vergessen, die in der Liga auf Platz sechs endete, soll bei Besiktas JK unter dem neuen Trainer Giovanni van Bronckhorst alles besser werden. Mit Rafa (zuvor Benfica) und dem ehemaligen Dortmunder Ciro Immobile wurde die Offensive namhaft verstärkt, in der Innenverteidigung soll Gabriel Paulista für Stabilität sorgen. Im Supercup setzte die Mannschaft gleich mal ein Ausrufezeichen und fegte Galatasaray mit 5:0 vom Platz – inklusive eines Doppelpacks von Immobile.
Allan Saint-Maximin ist nach einem Jahr in Saudi-Arabien in den kompetitiven Fußball zurückgekehrt und läuft künftig für Fenerbahce auf, das sich zudem Sevillas Youssef En-Nesyri schnappte und für den Marokkaner stolze 20 Millionen Euro hinblätterte. Trabzonspor sicherte sich mit John Lundstram einen Premier-League-erfahrenen Mittelfeldspieler.
Die absoluten Top-Stars sucht man in der Süper Lig vergebens. In der Liga, in der einst Didier Drogba, Wesley Sneijder oder Samuel Eto’o aufliefen, tummeln sich dennoch einige Akteure, die jedem Fußballfan geläufig sind. Dries Mertens schnürt auch mit 37 Jahren noch die Schuhe für Galatasaray. Auch der argentinische Stürmer Mauro Icardi hat seinen Zenit überschritten, ist aber ein Schlüsselspieler bei Galatasaray und amtierender Torschützenkönig.
Fred (Fenerbahce) sowie Lucas Torreira und Wilfried Zaha (beide Galatasaray) sind bestens aus ihrer Zeit in der Premier League bekannt, der Ivorer wird sogar mit einer Rückkehr zu Heimatverein Crystal Palace in Verbindung gebracht. Ferdi Kadioglu machte sich bei der EM als explosiver Linskverteidiger mit ausgeprägtem Offensivdrang einen Namen und stand unter anderem bei Borussia Dortmund auf dem Zettel. Der 24-Jährige weist mit 30 Millionen Euro den höchsten Marktwert aller Spieler auf.
Der mit Abstand größte Superstar sitzt seit einigen Wochen bei Fener auf der Bank. Mit José Mourinho unterschrieb eine der größten Trainerlegenden dieses Jahrtausends am Bosporus und will nach Titeln in England, Spanien, Italien und Portugal nun die Süper Lig aufmischen. Der 60-Jährige löste bei seiner Vorstellung eine wahre „Mou-Mania“ aus. Der Hype erhielt durch die Niederlage im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Lille (1:2) jedoch bereits einen ersten Dämpfer.
(Photo by YASIN AKGUL/AFP via Getty Images)