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·17. Mai 2025
Mohamed sorgt für Kontroversen: Rückschlag für die Toleranz

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·17. Mai 2025
Kaum hat die Ligue 1 eine Regenbogenspielrunde abgepfiffen, pfeift auch schon Mostafa Mohamed auf die bunte Farbenvielfalt. Zum dritten Mal in Folge drückte sich der Ägypter in Diensten des FC Nantes vor einem Aktionstag gegen Homophobie. Die offizielle Begründung: religiöse Überzeugungen. Quasi die gelbe Karte Allahs für die Regenbogenfraktion.
Doch die französische Liga ist alles andere als geneigt, vor göttlichen Bedenken zu kuschen. Mit Geldstrafen und Sperren wird seit Jahren rigoros durchgegriffen, wenn Spieler beim fröhlichen Farbenspiel der Toleranz nicht mitmachen wollen. Über 50 Workshops und Schulungen haben die Vereinsbosse sensibilisiert – sollen sie jetzt einknicken, nur weil Mohamed nicht über seinen heiligen Schatten springen will?
Der FC Nantes jedenfalls ist gewarnt. Eine saftige Geldstrafe soll den Sünder zur Räson bringen. Geld, das ausgerechnet an eine LGBTQ+-Organisation fließt – eine fast schon satirische Pointe in diesem Trauerspiel der Intoleranz. Selbst die erzkonservative Al-Azhar-Uni in Kairo springt dem Kicker verbal zur Seite. Religiöse Freiheit schlägt gesellschaftliche Verantwortung, so die Botschaft.
Doch wo endet die Glaubensfreiheit und wo beginnt die Pflicht zur Solidarität? Eine Frage, die der Fußball bisher nur halbherzig beantwortet hat. Einerseits predigt man Vielfalt und Inklusion, andererseits schreckt man vor harten Konsequenzen zurück, wenn es ans Eingemachte geht. Soll Mohammeds Boykott wirklich mit ein paar Euros in einem Ablass-Deal gesühnt sein? Letztlich muss sich die Liga entscheiden: Steht sie kompromisslos zu ihren Werten oder lässt sie zu, dass religiöse Dogmen die Regeln diktieren?