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·31. März 2020

Möller: So kam es zum Coup mit Broich und Polenz

Artikelbild:Möller: So kam es zum Coup mit Broich und Polenz

Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel

Eintracht Frankfurt ist am Montag mit der festen Verpflichtung von Thomas Broich und Jerome Polenz für die eigene Jugendabteilung ein Coup gelungen. Andreas Möller, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, erklärt, wie er das Duo für die U15 gewinnen konnte – und seit wann die Parteien schon miteinander im Kontakt stehen.


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Ob auf Twitter, im Forum von Eintracht Frankfurt oder anderen Plattformen: Die Hessen haben mit der Verpflichtung der beiden Ex-Profis und anerkannten Experten Thomas Broich (DAZN) und Jerome Polenz (Sportschau) für die U15 ein Ausrufezeichen gesetzt. Der erste Kontakt sei, so Andreas Möller in einer Presserunde auf Nachfrage von fussball.news, „schon viel früher“ hergestellt worden. Sportvorstand Fredi Bobic habe ihn auf das Duo „aufmerksam gemacht“. Möller habe sich der Sache dann angenommen und so kam es bereits „zwischen den Jahren“ zu ersten Hospitationen.

Eintracht Frankfurt entwickelt Spielphilosophie

„Sie haben reingeschnuppert und sind auch mit dabei, eine Spielphilosophie für Eintracht Frankfurt mitzuentwickeln“, verriet der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Der Plan sei es, für das gesamte NLZ eine Idee auszuarbeiten und elementare Fragen zu beantworten: „Wofür steht unser Fußball? Welche Art des Fußballs wollen wir praktizieren?“ Es gehe darum, viele Prinzipien miteinander zu verknüpfen und konkrete Leitlinien auszuarbeiten.

Wöchentliche Treffen für die Ausarbeitung

Dazu gibt es wöchentliche Treffen, an denen neben Möller auch der Technische Direktor Marco Pezzaiuoli, die verschiedenen Trainer und vor allem der im Oktober aus Bröndby geholte Matthias Borst als „Projektleiter für Philosophie und Spielstil“ mitwirken. Vom Knowhow von Broich und Polenz soll also nicht nur die U15, sondern bestenfalls der gesamte Klub profitieren.

Broich und Polenz überzeugen mit ihrem Wissen

Möller lobte deren Engagement: „Man hat schnell gespürt, dass sie sich in der Materie auskennen. Es hilft natürlich auch, dass sie Profierfahrung gesammelt haben, wie sie Fußball denken und was sie sehen. Inhaltlich haben sie uns beeindruckt.“ In diesen Gesprächen konnten sie davon überzeugt werden, „ihre Trainerlaufbahn am Riederwald zu beginnen“. Möller freue sich sehr, „dass sie im Jugendbereich den Umgang mit einer Mannschaft und mit jungen Spielern lernen wollen“.

Möller lobt die Demut des Duos

Während viele Ex-Profis sofort ganz oben anklopfen und durchstarten wollen, gehen Broich und Polenz mit der nötigen Demut an die Aufgabe heran: „Ein sehr guter Fußballer ist nicht automatisch ein sehr guter Trainer. Sie haben aber sehr gute Voraussetzungen und haben uns beeindruckt. Es ist der richtige Schritt, im Jugendbereich anzufangen.“

Fußballerisches Können muss mit pädagogischen Aspekten verknüpft werden

Neben dem fußballerischen Können müsse ein Trainer auch die pädagogischen und psychologischen Aspekte mitbringen. Vor allem im Jugendbereich spiele dies „eine wesentliche“ Rolle: „In der Theorie ist es fantastisch, was die Jungs präsentieren. Jetzt ist auch der praktische Bereich entscheidend.“ Möller sieht daher in der U15 für Broich und Polenz einen „sehr guten Startschuss“, bei dem sie wertvolle Erfahrung auf vielen Ebenen sammeln können: „Sie sollen ihren eigenen Weg gehen und zu einer eigenen Persönlichkeit reifen.“

Bobic hat inzwischen viel verändert am Riederwald

Die von Bobic vorangetriebenen Veränderungen am Riederwald werden nach bald vier Jahren, bei denen er Sportvorstand der Eintracht ist, sichtbar. Mit Andreas Ibertsberger als Coach der U19, dem neuen Trainerduo in der U15, Möller als neu installiertem Leiter der Nachwuchsabteilung und Marco Pezzaiouli, der seit Januar 2018 als Technischer Direktor fungiert, ist der Klub inzwischen auch in diesem Bereich stärker aufgestellt. Eine Prognose, wann ein Talent den Sprung zu den Profis schafft, lässt sich zwar noch nicht treffen. Doch das Ziel, den eigenen Nachwuchs stärker zu fördern und eine verbesserte Grundausbildung zu bieten, kommt der Klub so deutlich näher.

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