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·24. Mai 2022

Mit Königsklasse: So plant die Eintracht den Transfersommer

Artikelbild:Mit Königsklasse: So plant die Eintracht den Transfersommer

Eintracht Frankfurt steht vor einem spannenden Transfersommer. Sportvorstand Markus Krösche darf den Kader nach dem Gewinn der Europa League auf die Champions League vorbereiten. Trotz des gestiegenen Budgets soll sich die Herangehensweise aber nicht ändern.

Die Transfers von Randal Kolo Muani (FC Nantes), Jerome Onguene (FC Salzburg), Faride Alidou (Hamburger SV) und Marcel Wenig (FC Bayern München Jgd. / alle ablösefrei) sind bei Eintracht Frankfurt für die kommende Saison bereits in trockenen Tüchern. Die Wechsel von Hrvoje Smolcic (HNK Rijeka) und Aurelio Buta (Royal Antwerpen) sind zwar offiziell noch nicht verkündet, was aber nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte. Zudem könnten Sebastian Polter (VfL Bochum) und Ridvan Yilmaz (Besiktas) zu den Hessen stoßen. Sicher verlassen werden den Klub nach Leihen zuletzt Steven Zuber (AEK Athen / 2 Millionen Euro) und Dominik Kohr (FSV Mainz 05 / 2 Millionen Euro) sowie Danny da Costa, Aymen Barkok (beide FSV Mainz 05 / beide ablösefrei) und Stefan Ilsanker (Ziel unbekannt). Auch das Leihgeschäft von Sam Lammers (Atalanta), unterm Strich ein Fehleinkauf, wird nicht verlängert. Bei der Eintracht greifen hingegen Kaufoptionen für Kristijan Jakic (Dinamo Zagreb) und Jens Petter Hauge (AC Mailand) - beide kosten zusammen über zehn Millionen Euro.


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Welcher Leistungsträger geht?

Die Champions League-Qualifikation spült aber auch ordentlich Geld in die Corona-geplagten Kassen der Eintracht. Geld, das auch dazu genutzt werden wird, um Löcher zu stopfen. Doch trotz der Königsklasse bleibt laut Sportvorstand Markus Krösche eines klar: "Wir sind weiter auf Transfererlöse angewiesen. Das hat sich nicht verändert." Will heißen: Einer der Topakteure wird den Klub wohl mindestens im Sommer verlassen. Evan N'Dicka (Vertrag bis 2023) könnte die heißeste Aktie sein. Der französische Innenverteidiger, mit 22 Jahren im besten und weiterhin entwicklungsfähigen Alter, dürfte wohl die höchste Ablöse einspielen. Unverkäuflich ist aber kein Spieler. Djibril Sow, Daichi Kamada und Filip Kostic gehören ebenfalls zu den Kandidaten, die eine höhere Ablöse einspielen könnten. Doch die Champions League mit der Eintracht hat auch für sie alle durchaus ihren Reiz. Die Einnahmen durch die Königsklasse könnten auch teilweise in ihre Verlängerungen fließen. Gerade bei Kostic ist das emotionale Band zwischen ihm und der Eintracht in den letzten Monaten immer dicker geworden. Ein Verbleib von Martin Hinteregger, das ließ Krösche durchblicken, ist ohnehin wahrscheinlich.

Mehr Qualität in der Breite nötig

Gleichzeitig braucht es in der Breite des Kaders mehr Qualität. Die Anforderungen in drei Wettbewerben sind hoch. Die Bundesliga wollen die Frankfurter laut Krösche mit einer Top 6-Platzierung beenden, in der Champions League die Gruppenphase überstehen und im DFB-Pokal deutlich weiterkommen als zuletzt (Erstrunden-Aus). Eine Mannschaft wie zuletzt, die zwar in der Europa League glänzte, in der Liga aber enttäuschte, wird diesen Spagat nicht meistern können. Umso wichtiger, dass Spieler wie der Aussortierte Erik Durm, aber auch Teilzeitarbeiter wie Ajdin Hrustic und Ragnar Ache Abnehmer finden und Kaderplätze sowie Budget freimachen. Almamy Toure hingegen könnte nach seinen Leistungen in der Europa League plötzlich wieder eine Zukunft in Frankfurt haben. Aktuell tummeln sich, nimmt man Jugendspieler mit Profiverträgen und Leih-Rückkehrer hinzu, 33 Spieler im Kader der Saison 2022/23. Potentielle Neuzugänge wie Buta, Smolcic oder Polter noch gar nicht einberechnet. Zu viel Breite, zu wenig Tiefe.

"Keine Harakiri-Transfers"

Deshalb wird die Eintracht auch Geld in die Hand nehmen müssen: "Natürlich müssen wir auch investieren und den einen oder anderen Euro nutzen." Die Transferstrategie habe sich aber nicht verändert, das betonte Krösche vehement. Die Philosophie ist klar: Jung, hungrig, entwicklungsfähig soll es in der Regel sein. Marktwerte müssen geschaffen werden. Dass womöglich aber auch der eine oder andere erfahrene Routinier mit nachgewiesener Qualität auf höchstem Niveau an den Main kommt, um das Abenteuer Champions League zu meistern, ist auch nicht ausgeschlossen. Marc Roca vom FC Bayern München ist und bleibt ein heißer Kandidat. Ein Sechser, der das Spiel lenken kann, fehlte schon in der vergangenen Saison. "Die Champions League macht einen Klub immer interessanter, daher sind wir jetzt auch für den einen oder anderen Spieler und die Berater eine deutlich attraktiverer Nummer", so der 41-Jährige, der eines aber definitiv ausschloss: "Wir werden jetzt keine Harakiri-Transfers machen." Das würde auch ohnehin nicht zur Transferstrategie der Eintracht passen.

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