Mit der Kraft von Son Goku: Sorgt er heute für deutsche EM-Tristesse? | OneFootball

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Helge Wohltmann·22. März 2024

Mit der Kraft von Son Goku: Sorgt er heute für deutsche EM-Tristesse?

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Kopfhörer auf, die Bässe wummern und du bist im Tunnel. So oder so ähnlich beschreiben viele Spieler ihren Ablauf vor wichtigen Spielen. Ibrahima Konaté macht allerdings etwas anderes. Er schaut sich lieber an, wie Son Goku seine Gegner Frieza, Cell oder Boo durch die Gegend prügelt.

Der französische Innenverteidiger des FC Liverpool ist großer Manga- und Anime-Fan und nutzt die Serien, um sich vor dem Anpfiff zu pushen. „Das kann dir vor einem Spiel sehr helfen“, verriet er auf der Vereins-Webseite von Liverpool. „Ich schaue mir gerne Highlights von Mangas an und manchmal gibt mir das vor Spielen einen Schub.“


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An diesem Samstag trifft Konaté mit Frankreich auf die deutsche Nationalmannschaft. Für beide Nationen ist es eine wichtige Standortbestimmung vor der EM, die in nicht einmal drei Monaten starten wird. Gut möglich also, dass der 24-Jährige auch vor dieser Partie wieder Inspiration bei Son Goku und Co. sucht.

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Die Charaktere begleiten ihn immerhin schon sein ganzes Leben: „Es ist etwas, mit dem ich seit ganz jungen Jahren aufgewachsen bin. Fast seit meiner Geburt war ich interessiert an Manga und Anime. Meine großen Brüder haben mich dafür begeistert.“

Der Kampf Gut gegen Böse, die Hingabe für ein Ziel, auf das man mit aller Kraft alleine oder gemeinsam hinarbeitet, Themen wie Freundschaft, Liebe und Trauer. Konaté nimmt aus den Serien nicht nur für den Sport, sondern auch für seinen Alltag viel mit: „Es handelt von generellen Bestrebungen und davon was man von seinem Leben möchte“, erklärte er. „Das ist etwas, das mir auch sehr wichtig ist.“

Und natürlich gibt es Parallelen zum Geschehen auf dem Platz, wo Zusammenarbeit und absoluter Einsatz unerlässlich sind. Wo die Spieler sich aufeinander verlassen können müssen und im Zweikampf niemand zurückziehen darf.

Am heutigen Samstag wird es für Konaté und seine Kollegen darum gehen, gemeinsam die neuformierte DFB-Offensive daran zu hindern, ein Tor gegen sie zu erzielen. Sie wollen es besser machen, als noch im vergangenen September, wo sie gegen Deutschland unter Interims-Bundestrainer Rudi Völler eine 1:2-Niederlage hinnehmen mussten.

Doch auch Julian Nagelsmann und seine Spieler wissen, wie schwer es gegen die Franzosen werden wird. In den vergangenen sieben Partien holten sie außer dem 2:1 keinen weiteren Sieg und nur noch zwei Unentschieden gegen die Équipe Tricolore. Dabei gelangen Deutschland nur fünf Tore. Konaté und die anderen Verteidiger werden alles dafür tun, dass es bei dieser mageren Ausbeute bleibt.

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Ein bisschen verwundert es deshalb schon, dass der DFB sich einen so starken Test-Gegner für die letzten Spiele vor der Turniervorbereitung ausgesucht hat. Zumal mit der Niederlande am Dienstag ein weiterer großer Name wartet. Das Risiko ist groß, dass statt Aufbruchstimmung große EM-Tristesse im deutschen Lager herrscht, wenn diese beiden Partien gespielt sind.

Es drohen herbe Niederlagen, die zur Unzeit wieder ganz grundsätzliche Fragen nach der Qualität der deutschen Nationalspieler aufwerfen könnten.

Konaté hingegen dürfte eine andere Sichtweise auf diese Thematik haben, an der man sich eher orientieren sollte. Denn auf der anderen Seite besteht natürlich auch die Chance, dass Deutschland Ausrufezeichen gegen starke Kontrahenten setzt. Folgt man Konatés Manga-Inspiration, darf man auch vor vermeintlich stärkeren Gegnern nicht davonlaufen, sondern sollte lieber die Herausforderung suchen.

Sich mit den Besten zu messen, führt fast schon zwangsläufig auch dazu, dass man selbst besser wird. Einzeln und als Team.

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Selbst wenn es richtig schief gehen sollte, wissen alle Manga-Fans, dass im finalen Showdown auch nach ersten Rückschlägen immer ein großes Comeback möglich ist. Schließlich bleiben bis zur EM noch 83 Tage Zeit, um sich zu verbessern. Und wie sagte Son Goku einst zu seinem großen Rivalen Vegeta: „Auch ein niederer Kämpfer kann an einem Elite-Krieger vorbeiziehen, mit genug harter Arbeit.“