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SV Werder Bremen

·4. Dezember 2024

Mit dem Babyglück zum Pokalhelden

Artikelbild:Mit dem Babyglück zum Pokalhelden

Anthony Jung wurde vor anderthalb Wochen zum zweiten Mal Vater (Foto: WERDER.DE).

Anthony Jung avanciert nach Kaltstart zum Matchwinner

„Mir geht es gerade ganz gut“, lächelt Anthony Jung nach dem 1:0-Erfolg gegen Darmstadt 98 in der Mixed Zone des Weserstadions. Nachdem der 33-Jährige am Morgen des Frankfurt-Spiels kürzlich zum zweiten Mal Vater wurde, glückte ihm am Dienstagabend sein erster Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison. Ein Tor, das eine ganze Stadt träumen lässt.


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Vermutlich hätte Jung, als Schiedsrichter Martin Petersen die Begegnung anpfiff, selber noch nicht damit gerechnet, dass er am Ende mit der „Man of the Match“-Trophäe in der Hand die Fragen der Journalist*innen beantworten darf. Denn wie zuletzt bekam Teamkollege Milos Veljkovic auf seiner Position den Vorzug, der aber schon nach elf Minuten signalisierte, nicht weiterspielen zu können. „Dann musst du halt funktionieren“, erklärt Jung, der Werders bester Zweikämpfer (72 %) war und mit einer exzellenten Passquote (94,2 %) glänzte. „Alles in allem war es der erwartbare Kampf in so einem Pokalspiel, wir sind aber zusammen und ruhig geblieben.“

"Ich bin kein Standardmonster"

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Die Szene, die das Spiel entscheidet: Jung schiebt zum 1:0-Sieg ein (Foto: W.DE).

Dass die Werderaner am späten Abend Überstunden schieben mussten, wusste Werders Nummer 3 gerade noch zu verhindern. Schließlich war es die letzte Hereingabe von Marvin Ducksch, die Jung mit seinem schwächeren rechten Fuß aus fünf Metern über die Linie drückte. „Das war ein super Ball von Duckschi und auch Tony hat es super gemacht, der erst anblockt, dann selbst reingegangen und kalt geblieben ist“, lobt Cheftrainer Ole Werner auf der Pressekonferenz. Der Siegtorschütze selbst spricht zwar nicht von dem wichtigsten Treffer seiner Laufbahn, ordnet ihn aber trotzdem im oberen Regal ein. „Ich bin kein Standardmonster, das regelmäßig in diese Positionen kommt“, sagt Jung. „Deswegen genieße ich das heute und es fühlt sich gut an.“

Den Grün-Weißen ist diese Erleichterung nach dem Schlusspfiff anzumerken. Und die Lust auf mehr. Der SV Werder steht nach vier Jahren wieder unter den letzten acht Mannschaften des Wettbewerbs, während das Weserstadion mit dem Sprechchor-Klassiker „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“ das Träumen beginnt. Und auch wenn ein Endspiel in der Hauptstadt nur noch zwei Siege entfernt ist, bleibt die Werner-Elf auf ihre wesentliche Aufgabe fokussiert. „Alles ist möglich, das ist das K.O.-System“, erklärt Jung. „Wir schauen von Spiel zu Spiel, müssen geduldig und mit beiden Beinen am Boden bleiben. Wenn wir unsere Leistung bringen, dann ist was drin.“

Und vielleicht kann 'Tony' auch dann wieder eine Schlüsselrolle spielen. Für den Moment muss sich der goldene Treffer im persönlichen Ranking des Torschützen jedenfalls mit dem zweiten Platz begnügen. "Ich glaube", strahlt Jung am Sky-Mikrofon auf die Frage, welches Erlebnis denn mehr Gefühle freigesetzt hätte, "da bleiben wir bei der Geburt."

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