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·8. August 2025
Mickriger Kader und finanzielle Sorgen: Barça-Frauen vor großer Herausforderung

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·8. August 2025
Eigentlich gibt es bei den Frauen des FC Barcelona gerade genug Grund zur Freude: Gleich sechs Spielerinnen der Blaugrana wurden für den Ballon d'Or 2025 nominiert - nur die UWCL-Siegerinnen Arsenal stellen mehr Nominierte. Dennoch wird die Begeisterung in Katalonien aktuell aufgrund einiger interner Rumore mächtig gedämpft. Viele Fans machen sich mittlerweile schon Sorgen um die Zukunft der Barça-Frauen, denn der Prozess aus Bilanzen ausgleichen und Talente halten wird auch für die Frauenmannschaft ein zunehmend komplizierterer. Hinzu kommen dann noch die finanziellen Nöte der Männerabteilung, die jetzt auch die Damen zu spüren bekommen sollen.
Besonders der Blick auf die Kaderliste der spanischen Meisterinnen sorgt für Stirnrunzeln: Gerade einmal 18 Spielerinnen haben die Blaugrana für die Saison 2025/26 zur Verfügung. Aufgrund des Financial Fairplay des Vereins nimmt die Frauenabteilung zunehmend mehr Abgänge als Neuzugänge hin - eine Entwicklung, die definitiv nicht zum internationalen Standing des Frauenteams passt. Verschiedene Quellen aus dem Verein und der Kabine bekennen gegenüber EL PERIÓDICO ihre "Sorge" um die Zukunft der Frauen.
Die finanziellen Probleme der Männer sind - wenn auch in kleinerer Form - nun auch bei den Frauen angekommen: Laut einer Quelle der spanischen Journalistin Laia Bonals benötigt die Frauenmannschaft einen Beitrag von knapp einer Million Euro, um ihre Bilanz auszugleichen. Dafür ist hauptsächlich das misslungene Financial Fairplay der Männermannschaft Schuld, da deswegen nun auch die Konten der Frauenmannschaft mit einbezogen werden müssen und keine negative Bilanz vorweisen dürfen. Bis zu diesem Sommer war die Frauenmannschaft mit einem Budget von knapp 15 Millionen Euro tatsächlich die einzige autarke Abteilung.
Sie gelten als das beste Team Europas: Die Frauen des FC Barcelona. Doch wie lange noch? / Soccrates Images/GettyImages
Daher benötigt die Frauenmannschaft jetzt einen Beitrag von knapp einer Million Euro, um ihre Bilanz auszugleichen. Dafür muss die Gehaltsliste reduziert werden und weitere Verkäufe abgeschlossen werden. Beides habe der Verein zwar angestoßen, die bisherigen Erlöse reichen aber noch nicht, um das Defizit auszugleichen. Laut vereinsinternen Quellen dürfte es also "noch einige Abgänge geben". Bedenklich, blickt man auf den ohnehin schon dünnen Kader der Barça-Frauen.
Zudem kommt hinzu, dass der FC Barcelona in Verhandlungen zu Vertragsverlängerungen keinen allzu großen Spielraum hat. Die Hälfte des aktuellen Kaders hat nur noch ein Arbeitspapier bis nächsten Sommer - darunter beispielsweise María León, Graham Hansen, Alexia Putellas und Claudia Pina. Die Gehaltslücke zu großen Teams wächst, ein Umbruch steht bevor.
In der Vergangenheit konnte Barcelona immer mit der Ausbildung der Jugendspielerinnen in der La Masia glänzen. Doch auch hier gibt es Probleme: Junge Barça-Spielerinnen werden von den großen Ligen gesucht, wo ihnen ein Platz in der ersten Mannschaft der Profiteams garantiert ist. Andere Vereine haben größere Ressourcen und Möglichkeiten. Zudem sorgt die Situation der Reservemannschaft für Bedenken: Diese besteht nämlich derzeit aus weniger als zwölf Spielerinnen und muss bereits jetzt auf Spielerinnen aus der Jugend und anderen unterklassigen Mannschaften zurückgreifen, wie EL PERIÓDICO weiß.
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