
Textilvergehen
·5. Juli 2020
Michael Kölmel wünscht sich, dass Union nicht mehr als Absteiger getippt wird

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·5. Juli 2020
Ich muss heute noch einmal auf meine gestrige Meldung zum möglichen neuen Union-Trikot kommen. Denn ich muss dazu sagen, dass die Aussage, das Bild sei eine Fälschung ein Fehler von mir war. Die Kombination aus Foto in sagenhaft schlechter Auflösung und unglaublicher Geschichte (wurde im Intersport im Kaufpark Eiche versehentlich schon rausgehängt) hat mich zu dem falschen Schluss kommen lassen.
Heißt das im Umkehrschluss, dass dieses Trikot auf dem Foto nun das neue Trikot des 1. FC Union Berlin ist? Vielleicht. Denn es gibt sehr viele Indizien und tatsächlich auch voneinander unabhängige Quellen, die dafür sprechen. Aber ich habe keinen Beleg, den ich hier zitieren kann und Union selbst will sich zu solchen Spekulationen verständlicherweise auch nicht äußern. Also bleibt es beim vielleicht. Sicher ist nur, dass das Foto keine Fälschung ist.
Die Details des Trikots kann man sowieso auf dem Bild nicht erkennen. Vielleicht ist da im Nacken etwas hingestickt? 100 Jahre Stadion an der Alten Försterei wäre dieses Jahr ein schöner Anlass beispielsweise. Und wir sehen auch nicht, wie das Auswärtstrikkot und das Ausweichtrikot aussieht. Letzteres ist im Prinzip ja das, wo man entlang der DFL-Regularien noch halbwegs verrückt sein darf. Lassen wir uns überraschen.
Gestern erschien bereits dieses Interview mit Michael Kölmel in Bild und BZ. Darin äußert er einen Wunsch, der quasi eine komplett neue Evolutionsstufe darstellen würde, indem er sagt: “Der nächste Schritt müsste sein, dass Union nicht der Verein ist, der am Anfang der Saison immer als Absteiger getippt wird.” Als Wunsch kann ich das absolut nachvollziehen. Aber bis dahin muss sich Union wohl ein paar Jahre in der Bundesliga halten.
Selbst Vereine wie Mainz, Freiburg oder Augsburg sind nicht davor gefeit, mal als Abstiegskandidaten genannt zu werden. Darum halte ich das eher für ein strategisches Ziel, wenn man sagt, dass man aus dem Ziel, zur Top20 Deutschlands zu gehören, heraus wächst. Wenn ich ein sportliches Ziel für die nächste Saison ausgeben müsste, wäre es dasselbe wie in dieser: Klassenerhalt und vielleicht wieder Best of the Rest zu werden.
Kölmel profitiert von Unions sportlichem Aufstieg, so wie Union ewig von Kölmel profitiert hat. Mir fällt auf, dass Investoren wie Kölmel oder Sportmarketingagenturen damals anders investierten als heute. Es wurden keine Anteile gekauft, sondern im Prinzip Erträge aus der Zukunft für schnelles Geld an Investoren vergeben. Während ich da auch ein klares Geschäftsmodell erkenne, ist mir das bei der 50+1-Regel in Deutschland unklar. Außer man wettet als Investor auf den nicht unwahrscheinlichen Fall dieser Regel, die bei mindestens vier von 18 Clubs sowieso außer Kraft gesetzt ist, und hofft auf eine Wertsteigerung, um die eigenen Anteile gewinnbringend weiterverkaufen zu können. Ich freue mich jetzt schon auf Clubs, bei denen Investoren den Kaufpreis als Belastung in die Bilanz einbringen.
Gemessen an dem Wahnsinn, der da teilweise in Großbritannien passiert, wirkt Michael Kölmel wirklich wie aus der Zeit gefallener Investor. “Ich bin eine Mischung aus Fan, Sponsor und Investor”, sagt er in Bild/BZ.
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