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·17. Oktober 2020
Mertesacker: "Löw und Bierhoff die Besten für den Neuanfang"

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·17. Oktober 2020
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich auch in der zweiten Länderspielpause der noch jungen Saison nicht mit Ruhm bekleckert. Längst sind heftige Diskussionen um Bundestrainer Joachim Löw, aber auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff entbrannt. Per Mertesacker bricht für sie eine Lanze.
"Ich war lange genug dabei, um zu wissen, dass sowohl Joachim Löw als auch Oliver Bierhoff die Besten sind, um den Neuanfang hinzubekommen, mit einem klaren Konzept. Ich finde, diese Chance haben die beiden verdient", sagt der TV-Experte gegenüber dem Portal Sportbuzzer. Der 36-Jährige hat all seine 104 Länderspiele mit Löw und Bierhoff erlebt, wenngleich die ersten zwei Jahre Jürgen Klinsmann offiziell den Ton als Bundestrainer angab. Mertesacker habe bei den in die Kritik geratenen Führungsfiguren selbst "erlebt, welches Topniveau sie haben. Deshalb ist mein Appell, ihnen zu vertrauen."
"Bei allen Entscheidungen kritisch beäugt"
Der langjährige Abwehrchef weiß freilich auch, dass es schwer werden dürfte, dieses Vertrauen wieder zu entwickeln. Dem DFB-Team fehle es schlichtweg an den sportlichen Argumenten dafür. "Nun steht man nach der verpatzten WM und dem Umbruch extrem unter Druck und wird bei allen Entscheidungen kritisch beäugt. Man muss erst wieder dahin kommen, eine Begeisterung und Unterstützung zu entfachen", so Mertesacker. Neben den sportlichen Darbietungen, die zu oft zu viel zu wünschen übrig lassen, sind aber auch Episoden abseits des Feldes verantwortlich für das Gefühl der Entfremdung vom Nationalteam.
Image ramponiert
"Dinge wie der unnötige Flug nach Basel oder jetzt der Verdacht der Steuerhinterziehung helfen natürlich nicht dabei, das Image des DFB zu verbessern. In einer Phase, in der es sportlich auch nicht so rundläuft, ist es dann doppelt schwer, eine positive Stimmung zu entfachen", sagt Mertesacker. Wie Ex-Mitspieler Bastian Schweinsteiger, der ebenfalls als TV-Experte im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk angeheuert hat, sieht der Weltmeister von 2014 deshalb einen Punkt als ganz zentral an: "Sich wieder mit dem DFB zu identifizieren muss jetzt der nächste Schritt sein."