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OneFootball·6. März 2023
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OneFootball·6. März 2023
Es ist der Traum eines jeden Fußballers, in der Champions League zu spielen. Nuno Mendes, Linksverteidiger von Paris Saint-Germain, hat sich diesen Traum erfüllt. Er spielt nun an der Seite von und gegen die Stars, die er seit seiner Kindheit bewundert.
„Ich erinnere mich noch heute daran“, erzählt er im exklusiven OneFootball-Interview, wie er entdeckt wurde. „Die Schule war zu Ende und ich ging nach Hause. Und an diesem Tag war ich allein, niemand war zu Hause.“
Ein Mann, den Mendes noch nie vorher gesehen hatte, sprach ihn an. „Er sagte: ‚Beruhige dich, beruhige dich, ich bin ein Scout von Sporting.‘ Und dann wurde ich ruhiger. Wir haben lange geredet, bis meine Mutter kam.“ Während des Gesprächs berichtete der Scout, dass er die Spiele des Portugiesen gesehen habe und diese ihm sehr gefallen haben. Er wollte Mendes deshalb zu Sporting holen. „Mit neun Jahren war es dann soweit.“
Das Jahr, in dem Mendes neun Jahre alt wurde – 2011 – war das Jahr, in dem Lionel Messi seinen zweiten Champions-League-Titel gewann. Im Jahr 2022 spielt er nun an der Seite des Argentiniers im bedeutendsten Vereinswettbewerb des Fußballs.
„Die Champions League hat eine andere Atmosphäre als die Meisterschaft oder der Pokal. Der Druck ist sehr hoch. Und ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber … als ich die Hymne zum ersten Mal hörte, bekam ich eine Gänsehaut“, erzählt er.
„Das war Brügge. Es war ein sehr wichtiger Tag für mich. Ich war sehr, sehr glücklich, an meinem ersten Spiel teilgenommen zu haben. Natürlich war ich auch nervös. Das ist ganz normal. Sie haben mir viel Vertrauen geschenkt und mit mir geredet, damit ich ruhig bleibe. Alle Spieler wollen Lionel Messi helfen, das ist klar.“
Letztlich klappte es nicht mit einem Tor, Mendes war trotzdem sehr froh, dass er auf dem Platz stand. Wenn er nicht selbst mit PSG im Einsatz ist, sieht er sich gerne Partien in der Königsklasse an. „Große Spiele, Spitzenmannschaften. Es ist immer gut, Spiele anzuschauen und dabei auch etwas zu lernen. Ich erinnere mich an ein Spiel zwischen Sporting und Barcelona. Ich weiß noch, wie ich ins Stadion ging, um das Spiel zu sehen. Es herrschte eine ganz andere Atmosphäre mit viel Rauch und viel Lärm. Ich erinnere mich an das Endspiel Atlético gegen Real Madrid im Estádio da Luz in Portugal.“
Aber Mendes schaut sich nicht mehr nur die Champions League, er ist mit den besten Spielern der Welt auf der Bühne der Königsklasse unterwegs. Im Achtelfinale trifft er in der Allianz Arena auf Bayern München, wo sich eines seiner Vorbilder einen Namen gemacht hat. „Ich habe immer Spieler auf meiner Position gemocht. Ich verfolge mehr Spieler auf meiner Position als auf anderen Positionen. Der Spieler, den ich schon immer mochte, den ich immer geschätzt habe, ist Alaba.“
Mendes schwärmt vor allem von der Spielweise Alabas: „Er ist ein Spieler, der viele Tore schießt, sowohl aus Freistößen als auch aus dem Spiel heraus. Er verteidigt sehr gut. Ich finde, er macht fast alles gut.“
Seit seinem Wechsel von Lissabon nach Paris hat der heute 20-Jährige beeindruckt, aber er weiß, dass es immer noch Luft nach oben gibt. Deshalb freut er sich, sich täglich im Training mit den besten Spielern der Welt zu messen.
„Ich habe meinem Agenten immer gesagt, dass ich gerne für PSG spielen würde. Zum Glück bin ich jetzt bei Paris Saint-Germain, wo ich unbedingt hinwollte. Es war eine große Umstellung, als ich hierher kam. Die Spieler denken sehr schnell. Sie spielen mit ein oder zwei Berührungen, einfachen Fußball.“
Mendes kann deshalb noch viel dazu lernen. In der Königsklasse zähle beispielsweise jedes Detail, so der Linksverteidiger. Vor allem im Umschaltspiel dürften PSG keine Fehler passieren, damit der Gegner nicht zu Torchancen kommt: „Ich konzentriere mich mehr auf das Verteidigen, weil es für die Mannschaft am wichtigsten ist, keine Tore zu kassieren.“ Und wie nimmt er selbst seine Entwicklung wahr? „Ich habe mich defensiv weiterentwickelt, und das habe ich auch vor.“
Dabei überlässt er das Dribbeln mit dem Ball lieber den Superstars wie Neymar, Messi und Mbappé: „In einem Eins-gegen-Eins können sie einen sehr leicht überwinden. Wenn ich mich ihnen im Training stelle, kann ich mich jeden Tag verbessern. Jedes Mal, wenn wir trainieren und ich mit einem von ihnen zusammen bin, ist das gut für mich.“
Mit gerade einmal 20 Jahren geht seine Lernkurve steil nach oben, Mendes hat diese Herausforderung angenommen. Jetzt hat er die Möglichkeit und die Plattform, sowohl auf als auch neben dem Platz Eindruck zu machen. Doch wie möchte er in Erinnerung bleiben, wenn er auf seine Karriere zurückblickt?
„Als ein ruhiger, fleißiger und bescheidener Mensch. Ein Spieler, der großen Einfluss auf den Fußball hatte. Dafür möchte ich anerkannt werden.“ Er habe aber noch einen langen Weg vor sich, gibt der Defensivspezialist selbst zu: „Ich habe noch viel Zeit, mich weiterzuentwickeln. Ich würde gerne alle Wettbewerbe gewinnen, an denen ich teilnehme.“
Zum Schluss nennt er dann noch ein Ziel, dass er in seiner Karriere erreichen möchte: „Ich möchte meine Spuren im Fußball hinterlassen.“