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Philipp Overhoff·4. August 2024

Mehr Transferflop geht nicht: Neuzugang kriegt vier Monate Urlaub bezahlt

Artikelbild:Mehr Transferflop geht nicht: Neuzugang kriegt vier Monate Urlaub bezahlt

Wenn der Ball ruht, werden die Klubs auf dem Transfermarkt tätig. Doch nicht jede Neuverpflichtung entpuppt sich als Glücksgriff und hinterher wird einem bewusst: Das war eher ein Griff ins Klo. Wir wollen deshalb regelmäßig an Transfers erinnern, die auf möglichst skurrile Weise richtig schief gelaufen sind.

„Ich wohne jetzt 27 Jahre in Dortmund und bin zum ersten Mal weg von zu Hause. Ich will die Stadt kennenlernen, ich will die Menschen kennenlernen, ich will die Mannschaft kennenlernen." Hochmotiviert startete Kevin Großkreutz im Sommer 2015 in sein Abenteuer Istanbul. Der Urborusse, der nur ein Jahr zuvor mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel gewann, bekam von Neu-Trainer Thomas Tuchel mitgeteilt, dass er beim BVB keine Zukunft mehr habe.


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Der damals 27-Jährige begab sich also auf die Suche nach einem neuen Verein und entschied sich letztlich für einen Wechsel zu Galatasaray. Die Türken erhielten am berühmt-berüchtigten Deadline-Day den Zuschlag und freuten sich darauf, einen hochdekorierten Profi in ihren Reihen begrüßen zu können.

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Doch an eben jenem Abend nahm das Drama seinen Anfang. Gala schrieb die Vollzugsmeldung über den Großkreutz-Deal mickrige 48 Sekunden nach Mitternacht in das Transfersystem ein und war damit 48 Sekunden zu spät dran. Dieser Verzug hatte vor allem für den Deutschen horrende Folgen.

Die strikten FIFA Regeln verdonnerten Großkreutz dazu, die Hinserie der Saison 2015/2016 von der Tribüne aus zu verfolgen. Mittrainieren durfte er, doch das Geläuf des Istanbuler Rams Park bekam die BVB-Legende nur aus der Ferne zu sehen.

Für den Fußball-Arbeiter Großkreutz schien dieser Umstand zunächst kein Problem zu sein. Zu groß war auch der Wunsch, sich am Bosporus durchsetzen zu wollen. „Galatasaray wollte mich unbedingt, und sie tun alles, damit ich mich dort wohlfühle", bekräftigte er ausdrücklich.

Scheinbar konnten aber auch die Lichter der schillernden Millionen-Metropole Istanbul die Sehnsucht nach dem Ruhrgebiet nicht vergessen machen. Der deutsche Nationalspieler wurde schnell vom Borsigplatz-Heimweh eingeholt. Die fehlende Ablenkung aufgrund des Pflichtspiel-Verbotes half da sicherlich nicht weiter.

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Eines (zumindest für türkische Verhältnisse) kühlen Dezembermorgens wartete Großkreutz am Trainingsgelände dann auf seinen Trainer Mustafa Denizli und suchte das Gespräch. In diesem bekräftigte er seinen Wechselwunsch, wie Denizli später bestätigte: „Ich habe ihn gefragt, ob es ein Problem gebe und er antwortete, er könne hier nicht weitermachen.“

Der Gala-Coach machte keine großen Anstalten, seinen Schützling von einem Verbleib zu überzeugen und betonte, wie wichtig es sei, mit Freude zum Training zu kommen. „Für mich ist er nun ein Gastfußballer", erklärte Denizli, zeigte jedoch auch Verständnis für Großkreutz' Situation.

Am 6. Januar 2016 war es dann soweit: Für 2,17 Millionen Euro wechselte der Defensiv-Allrounder zurück in die Bundesliga und unterschrieb beim VfB Stuttgart. Sein knapp viermonatiges Engagement als erklärter "Gastspieler" endete also ohne einen einzigen Einsatz im Galatasaray-Trikot. Statt Borsigplatz und Currywurst sollte es in Zukunft also Canstatter Wasen und Spätzle heißen.