Medien: Bayern-Block spaltete die Nationalmannschaft | OneFootball

Medien: Bayern-Block spaltete die Nationalmannschaft | OneFootball

Icon: fussball.news

fussball.news

·7. Dezember 2022

Medien: Bayern-Block spaltete die Nationalmannschaft

Artikelbild:Medien: Bayern-Block spaltete die Nationalmannschaft

Wenn es dem FC Bayern gut geht, geht es auch der deutschen Nationalmannschaft gut. Über Jahrzehnte galt diese Maßgabe, die vor allem Klub-Patron Uli Hoeneß propagiert hat, als ungeschriebenes Gesetz. Bei den drei enttäuschenden Großveranstaltungen zuletzt ist das DFB-Team aber stets mit großem Bayern-Block untergegangen. In Katar soll er sogar ein Grund für das Scheitern gewesen sein.

Wie Sport Bild berichtet, sorgte der große Fokus von Hansi Flick auf die Spieler seines Ex-Vereins intern für eine gewisse Zerrissenheit. Demnach fühlten sich nicht alle 26 für den WM-Kader nominierten Profis gleichwertig behandelt, weil der Bundestrainer im Zweifel stets auf die Kicker setzte, die er selbst in München trainiert hatte. Passenderweise wuchs die Zahl der Bayern-Profis in der deutschen Startelf von fünf gegen Japan auf sechs gegen Spanien und sieben gegen Costa Rica. Hinzu zählt das Magazin auch Niklas Süle, der im Sommer von Bayern zu Borussia Dortmund gewechselt war.


OneFootball Videos


Nibelungentreue nicht nur zu Müller

Einige Profis, die sich für Katar viel ausgerechnet haben, soll es vor den Kopf gestoßen haben, dass Flick so fest an seinem Bayern-Block gehalten hat. Jonas Hofmann etwa war in den Monaten vor der Endrunde Stammkraft, wurde in Katar aber zum Einwechselspieler ohne großen Einfluss. Kai Havertz hätte indes sicher gerne die Nibelungentreue gespürt, die Flick gegenüber Thomas Müller bewies, obwohl der seit der WM 2014 kein Turniertor mehr beigesteuert hat. Ilkay Gündogan soll sich über die Auswechslung zugunsten von Leon Goretzka gegen Japan geärgert haben und dabei auch Fürsprecher in der Mannschaft haben. Und nicht zuletzt wird sich auch Marc-Andre ter Stegen fragen, warum Manuel Neuer offenbar selbst entscheiden darf, ob er die Nummer 1 im deutschen Tor bleibt.

Krisensitzung in Katar

Dass es in der Nationalmannschaft augenscheinlich mindestens zwei Lager gab, zeigt auch eine Posse um die Heimreise aus Katar. Vor der geplanten Ankunft in Frankfurt legte der Flieger, dem Vernehmen nach auf Geheiß von Oliver Bierhoff, einen ersten Stopp in München hin, damit die Bayern-Profis keinen Umweg auf sich nehmen mussten. Dass die anderen Spieler so deutlich später an ihrem Ziel ankamen, war offenbar nicht so wichtig. Dem Bericht zufolge hatte die Mannschaft schon in Katar Bedarf für eine Krisensitzung gesehen. "Wir müssen ab sofort alle zusammenhalten", soll dabei ein Profi des FC Bayern gesagt haben. Den Riss in der DFB-Auswahl konnte diese Aussprache aber offenkundig nicht mehr kitten.

Impressum des Publishers ansehen