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·30. Mai 2025
MDR-Reporter bei Aufstiegshinspiel in Leipzig mit Stein beworfen

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·30. Mai 2025
Unschöner Zwischenfall beim Aufstiegshinspiel zwischen Lok Leipzig und dem TSV Havelse am Mittwochabend: MDR-Reporter Patrick Fritzsche ist im Heimbereich des Bruno-Plache-Stadions mit einem Stein beworfen und dabei im Gesicht verletzt worden. Die Polizei ermittelt.
Nach "Bild" soll der Steinwurf während der zweiten Halbzeit erfolgt sein, als Fritzsche in einer Kommentatoren-Box saß und gerade live für den MDR über das Spiel berichtete. Der Reporter, der von dem Stein nach eigenen Angaben an der Schläfe/dem Jochbein getroffen worden sei, erstattete anschließend Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Der MDR bezeichnet den Vorfall als "ungeheuerlich" und verurteilt diesen "auf das Schärfste", so Sprecher Michael Naumann. "Es ist durch nichts zu entschuldigen. Über die Anzeige wegen Körperverletzung seien auch die Vereinsverantwortlichen informiert worden.
Fritzsche selbst meldete sich bei Instagram zu Wort: "Das Wichtigste: Mir geht’s gut. Das Jochbein auf der rechten Seite ist noch ein bisschen geprellt. Ich habe auch einen leichten Druckschmerz im Gesicht und im Nacken zieht es noch ein bisschen. Es ist keine Gehirnerschütterung. Daher durfte ich auch nach Hause." Körperlich werde es verheilen, mehr Gedanken macht sich der MDR-Reporter über den seelischen Schmerz. "Wer garantiert dir denn, dass du nicht nochmal irgendwo abgeworfen wirst? Wer sagt denn, dass dann der Stein nicht ein bisschen größer ist? Wer beruhigt denn zu Hause meine Eltern, wenn ich freudestrahlend sage, dass ich wieder zur Arbeit fahre? Das beschäftigt mich extrem, weil dass kann nicht sein. Ich mache dort meinen Job. Das darf einfach nicht passieren."
Der Steinwurf war indes nicht der einzige Vorfall bei der Partie. So gab Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano gegenüber der "Bild"-Zeitung an, dass er nach dem Spiel aus dem Stadion flüchten musste, "weil die Gefahr einfach viel zu groß war." Offenbar war der 45-Jährige, der außerhalb des Gästeblocks saß, von Anhängern der Leipziger bedrängt worden.
Bereits im Vorfeld des Hinspiels hatten vermeintliche Lok-Fans Drohungen an den Verein geschickt, um eine Verlegung des Rückspiels in ein größeres Stadion zu erzwingen. "Da wurden Grenzen überschritten", schimpfte Vereins-Boss Daniel Wolter. Aus Sicherheitsgründen sind für das Rückspiel am Samstag nur 2.300 Zuschauer zugelassen, darunter 600 Anhänger aus Leipzig. Erwartet wird jedoch, dass deutlich mehr Lok-Fans anreisen. Die Leipziger hatten daher zuletzt das Sicherheitskonzept der Niedersachsen kritisiert.