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·8. September 2020
Matthäus kritisiert Löw und DFB-Team: "Ausreden und Floskeln"

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·8. September 2020
Die deutsche Nationalmannschaft hat zum Auftakt in die Nations League gegen Spanien und in der Schweiz 1:1-Remis erzielt. Als einzige große Fußballnation wartet Deutschland somit in diesem Wettbewerb weiter auf einen Erfolg. Lothar Matthäus lässt die Erklärungen von Joachim Löw wenig gelten.
"Der Bundestrainer hat unter anderem die körperliche Verfassung, die aktuell nicht optimalen Bedingungen und Ähnliches angeführt. Das mag vielleicht zutreffend sein und trotzdem empfinde ich die Aussagen teilweise als Ausreden und Floskeln", schreibt der Rekordnationalspieler in einer Kolumne für Skysport.de. Schließlich müssen aktuell alle Nationalmannschaften mit den speziellen Anforderungen der Zeit zurecht kommen. Dennoch gelangen den Top-Teams Europas überzeugendere Ergebnisse als Deutschland.
"Die Schweiz kam vom Auswärtsspiel aus der Ukraine angeflogen, während die deutsche Mannschaft nur einen Kurz-Trip hinter sich hatte", findet Matthäus die vermeintlich zu hohe Belastung für die DFB-Stars ein schwaches Argument. Zudem hält er Löw im Umkehrschluss für inkonsequent. Schließlich hatte der Bundestrainer seine erste Elf nach dem Spiel gegen Spanien nur auf zwei Positionen verändert, eine davon zwischen den Pfosten. "Wenn die Frische tatsächlich gefehlt haben sollte, dann hätte ein probates Mittel dagegen sein können, ausgeruhten Spielern in der zweiten Partie einen Starteinsatz zu gewähren", so Matthäus.
Er fragt sich, was die Entscheidungen von Löw über dessen Vertrauen in den Kader aussagen. Und ist wohl der Ansicht, dass der Bundestrainer eine Chance vergeben hat, sein Team ohne einige Stars vom FC Bayern und RB Leipzig auf Herz und Nieren zu testen. "Im Oktober werden wir voll angreifen, sagte Löw. Wieso haben wir das nicht jetzt schon getan?", so die rhetorische Frage von Matthäus. Beim DFB gilt die Nations League zwar nur als Vorbereitung auf die EURO 2021, dennoch lassen die Ergebnisse im Wettbewerb stark zu wünschen übrig. "Wir dürfen nicht vergessen, wer wir sind und was wir repräsentieren", fordert Matthäus. Mehr News zum DFB-Team findest du hier.
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