FC Augsburg
·12. Januar 2025
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·12. Januar 2025
Chrislain Matsima ist beim FC Augsburg die Entdeckung der Saison. Der Franzose mit kongolesischen Wurzeln kam im Sommer auf Leihbasis von der AS Monaco in die Fuggerstadt und hat sich inzwischen in der Innenverteidigung einen Stammplatz erkämpft. Sein großes Potential ließ der Abwehrhüne dabei schon früh aufblitzen. Seit der U16 stand Matsima für sämtliche U-Nationalmannschaften Frankreichs auf dem Platz. Über seine bisherige Karriere, die ersten sechs Monate im neuen Verein und den kommenden Gegner sprach der 22-Jährige vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart.
Chrislain, dir erstmal ein frohes neues Jahr. Wie bist du in 2025 gestartet? Ich war zusammen mit meiner Frau und einigen Freunden in Marokko und wir haben einen entspannten Abend im Restaurant verbracht. Ich habe schon gehört, dass Silvester hier in Deutschland immer groß mit Feuerwerk gefeiert wird. Ich lasse es da eher etwas ruhiger angehen.
Was sind deine persönlichen Ziele für das neue Jahr? Ich möchte mich weiter verbessern, sowohl auf als auch neben dem Platz. Ich möchte der Mannschaft weiterhelfen und ich bin mir sicher, dass wir am Ende gemeinsam erfolgreich sind. Privat hoffe ich, dass ich in diesem Jahr wieder viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln kann.
Vor Weihnachten gab eine 1:5-Niederlage gegen Holstein Kiel. Habt ihr intern viel darüber gesprochen? In den Tagen danach sehr viel, aber ich finde, inzwischen sollten wir nicht mehr so sehr daran zurückdenken. Es ist ein neues Jahr und wir sollten jetzt nach vorne schauen. Wir haben die Lehren aus der Niederlage gezogen und werden hart an uns arbeiten, um bestmöglich in 2025 zu starten.
Was muss gegen den VfB Stuttgart besser laufen, damit es am Ende mit den drei Punkten klappt? Das Wichtigste ist, dass wir möglichst lange die Null halten. Wir haben gegen Kiel fünf Tore kassiert, das geht nicht. Wir müssen kompakt stehen und aggressiv sein. Wir müssen selbstbewusst in die Partie gehen. Wir haben durchaus die Qualität, um mit den Stuttgartern mitzuhalten.
Wie würdest du den VfB aktuell einschätzen? Auch wenn sie nicht mehr so stark sind wie im letzten Jahr, haben sie immer noch ein sehr gutes Team. Enzo Millot beispielsweise kenne ich persönlich aus der U21-Nationalmannschaft. Er hat eine enorme Qualität. Ich denke aber nicht, dass wir allzu viel auf den Gegner schauen sollten. Wir müssen uns ganz auf uns selbst fokussieren und von Anfang an alles auf dem Platz geben.
Du lebst jetzt seit knapp einem halben Jahr hier in Augsburg. Gefällt dir die Stadt? Ja, ich fühle mich hier sehr wohl. Ich bin nicht allzu viel draußen unterwegs, sondern verbringe meine Zeit eher zuhause. Ich wurde hier sehr gut aufgenommen, die Leute sind sehr freundlich und man hat alles, was man braucht. Auch München ist nicht weit entfernt. Es ist natürlich etwas anderes im Vergleich zu Monaco, wo ich zuvor gespielt habe. Aber ich finde, insgesamt lässt es sich hier gut leben.
Könntest du dir denn vorstellen, über den Sommer hinaus hier zu bleiben? Es ist auf jeden Fall eine Option. Ich fühle mich hier wohl, ich mag den Verein und die Fans. Ich möchte mir aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht allzu viele Gedanken über die nächste Saison machen und mich voll auf die aktuelle Spielzeit konzentrieren. Wir wollen gemeinsam noch viel erreichen.
Gibt es dennoch etwas, dass du aus deiner Heimat vermisst? Das Essen. Ich finde, die französische Küche ist doch ein bisschen besser als die deutsche.
Geboren wurdest du in einer der Vorstädte von Paris, wo du bis zu deinem 15. Lebensjahr gelebt hast. Hast du heute noch viele Kontakte in die französische Hauptstadt? Auf jeden Fall! Meine Familie wohnt immer noch dort. Wenn ich Zeit habe, versuche ich so oft wie möglich nach Paris zu fahren und sie dort zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit treffe ich mich auch mit alten Freunden von früher.
Hast du dann auch Weihnachten in Paris verbracht? Nein, über die Feiertage war ich in Nancy. Das liegt etwa drei bis vier Stunden östlich von Paris. Die Familie meiner Frau lebt dort, deswegen haben wir uns dieses Jahr entschieden, Weihnachten dort zu verbringen.
Mit 16 Jahren bist du in die Jugend von der AS Monaco gewechselt. War das für dich damals eine große Umstellung? Schon. Alles war neu für mich und ich habe meine Familie viel seltener gesehen. Zwischen Monaco und Paris liegen immerhin fast zehn Stunden Fahrt mit dem Auto. Es war aber auch eine sehr wertvolle Erfahrung. Der Klub hatte viel professionellere Strukturen als die kleinen Vereine, bei denen ich zuvor gespielt habe. Dort wurde ich super betreut und auf den Profifußball vorbereitet.
Der FCA ist deine erste Station außerhalb Frankreichs. Warst du deswegen einbisschen nervös? Nein. Ich bin ein Typ, der sich sehr schnell anpassen kann und auch neugierig auf Neues ist. Wegen der Sprache habe ich mir am Anfang natürlich doch ein paar Gedanken gemacht. Aber dadurch, dass hier jeder Englisch spricht, ist es sehr einfach für mich. Ich fühle mich in der Mannschaft wohl.
Du bist damals zeitgleich mit Alexis Claude-Maurice hier angekommen. Verbringt ihr beiden viel Zeit miteinander? Ja, wir haben damals am selben Tag unseren Vertrag in Augsburg unterschrieben und kannten uns bereits davor. In der Ligue 1 haben wir schon mehrmals gegeneinander gespielt. Mit Steve Mounié und Samuel Essende haben wir ja noch zwei weitere Franzosen im Team, das hat für mich den Start hier sehr erleichtert. Wir machen als Gruppe recht viel zusammen.
Was treibst du normalerweise abseits des Fußballs? Ich spiele recht gerne Playstation und schaue auch gerne mal einen Film. Und auch der Schlaf darf für die Regeneration nicht zu kurz kommen. (lacht)
Wie schaut's mit Boxen aus? Auf Instagram habe ich ein Bild gesehen, wo du selbst Boxbandagen trägst. Für Boxen und MMA interessiere ich mich auch, das stimmt. Das Bild stammt aus Thailand, dort ist Boxen und insbesondere Thai-Boxen der beliebteste Sport. Ich wollte diese Kultur kennenlernen und habe einige Kämpfe besucht. Am Ende bin ich für ein paar Trainingseinheiten auch selbst mal in den Ring gestiegen. Das war eine tolle neue Erfahrung.