Manu Koné: Überraschender Unterschiedsspieler | OneFootball

Manu Koné: Überraschender Unterschiedsspieler | OneFootball

Icon: FC Schalke 04

FC Schalke 04

·12. August 2022

Manu Koné: Überraschender Unterschiedsspieler

Auf die Plätze, fertig – Innenbandriss. Seinen Start in Deutschland hatte sich Manu Koné vor einem Jahr anders ausgemalt. Dafür ist der französische Offensivgeist nach dem Kniefall derart durchgestartet, dass er auch die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach schnell zufriedengestellt hat.

Sieben Geschwister sind sie in der Pariser Vorstadtwohnung, vielleicht ein Grund, warum es den Zweitjüngsten früh und täglich auf den Bolzplatz zieht. Als Paris FC ihn als Elfjährigen in sein Leistungszentrum aufnimmt, bekommt das Hobby Struktur und das Talent Feinschliff, nachdem sich sogar die Nachwuchsakademie des französischen Fußballverbands seiner annimmt.


OneFootball Videos


Beim Toulouse FC darf er mit 18 Jahren als Profi in der Ligue 1 debütieren und muss seine Vita am Saisonende gleich um einen Abstieg ergänzen. In der Zweiten Liga indes reift Koné zur Führungskraft. In der Aufstiegsrelegation schrammt der Club 2021 um ein Törchen am Aufstieg vorbei. Einen weiteren Anlauf nimmt der Mann mit den markanten Rastazöpfen nicht mehr, der Sprung an den Niederrhein ist bereits seit Jahresbeginn besiegelt.

Im Team trifft der französische U21-Nationalspieler auf seine Landsmänner Marcus Thuram, Alassane Pléa und Mamadou Doucouré, was die Eingewöhnung erleichtert, zumal direkt seelischer Beistand gefragt ist. Bereits am vierten Tag der Sommervorbereitung auf die vergangene Saison bremst ihn besagter Innenbandriss, sodass die Bundesliga-Premiere erst auf Ende September fällt. Dynamisches Umschaltspiel, Offensivdrang und positive Aggressivität erwartet der damalige Chef-Trainer Adi Hütter vom Zugang, der die Vorgaben direkt auf den Rasen bringt. Sämtliche weitere Partien gehen mit Koné über die Bühne, abgesehen von zwei Duellen, die er wegen je fünf gesammelter Gelber Karten aussetzen muss. Positive Aggressivität und so. Ferner auf der Habenseite: zwei Treffer und ein Assist.

Dass der Franzose mit ivorischen Wurzeln auch zum Auftakt der aktuellen Saison beim 3:1-Heimsieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim startet, dürfte also wenig wundern. Und doch überrascht der neue Chef-Coach Daniel Farke mit dem Einsatz seines „Unterschiedsspielers“; denn wie im Vorjahr verletzt sich Koné, kommt im Juni mit einer schweren Knieprellung als Souvenir von der U21-Auswahl zurück. Weder in den Testspielen noch im DFB-Pokal schafft er es auf den Platz, um dann gegen die Sinsheimer gewohnt robust und 90 Minuten zu ackern. „Dass er so eine Leistung abliefert, obwohl er fast drei Monate kein Fußball spielen konnte, ist außergewöhnlich“, bilanziert Farke hernach. „Wir sind froh, dass er zurück ist und durchgehalten hat.“

Dann wäre da nur noch die Sache mit dem Namen. Der lautet nämlich Emmanuel Kouadio Koné. Der 21-Jährige möchte aber schlicht Manu genannt werden. So sei es. Manchmal ist Fußball ganz einfach.

Impressum des Publishers ansehen