Märchen oder gekaufter Erfolg? FC Girona auf Rekordkurs in La Liga | OneFootball

La Liga: Girona grüßt von der Tabellenspitze

Der FC Girona spielt nach wie vor eine traumhafte Saison in La Liga. Die Blanquivermells schafften es nämlich, die Form des starken Starts in die Spielzeit (die 13 gesammelten Punkte nach fünf Spieltagen stellten einen neuen Klub-Rekord dar) zu konservieren und weiter zu punkten – und zwar meistens dreifach.

So grüßen die Nordkatalanen nach 13 Spieltagen mit 34 Zählern von der Tabellenspitze (Real Madrid liegt zwei Punkte dahinter auf dem zweiten Rang). 34 Punkte bedeuten umgerechnet elf Siege, ein Remis und eine Niederlage.

Auch das ist selbstverständlich eine Bestmarke für den Klub, der erst seine insgesamt vierte Spielzeit im spanischen Oberhaus verbringt. Elf Siege aus den ersten 13 Partien, das schafften ohnehin erst drei Klubs in der La-Liga-Historie: Barcelona, Real Madrid, Atlético. ZUletzt sechs Auswärtssiege in Folge, das schafften sogar nur Real und Barça zuvor. Dabei ist der aktuelle Erfolg jedoch keineswegs nur glücklichen Resultaten geschuldet.

FC Girona bricht Rekorde

Die Mannen von Trainer Míchel spielen nämlich auch einen ansehnlichen sowie offensive Fußball. Mit 31 Toren stellt man den besten Angriff der Liga – vor Real, Atlético und Barça.

Dabei lassen sich die Katalanen auch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen die Königlichen – nach der man die Tabellenführung zwischenzeitlich abgeben musste – folgten fünf Siege. Bei drei dieser Erfolge drehte Girona einen zwischenzeitlichen Rückstand.

Auch neue Bestmarken werden aufgestellt, so zum Beispiel der Klub-Rekord von vier Auswärtstreffern in einem Spiel (5. Spieltag der laufenden Saison beim FC Granada). Dieser wurde nur wenige Wochen später beim 4:2-Erfolg in Pamplona gegen den CA Osasuna (12. Spieltag) sogar gleich einmal eingestellt, als Girona alle vier Schüsse aufs Tor im Netz unterbrachte. Effektiver geht es kaum!

Auch eine weitere, erst kürzlich aufgestellte Bestmarke können die Gironistas bald wieder knacken. Denn die längste Siegesserie des Klubs in La Liga liegt derzeit bei sechs Erfolgen am Stück (2. bis 7. Spieltag). Derzeit hat der Tabellenführer Spaniens seine letzten fünf Partien seit dem 9. Spieltag alle gewonnen. Sollte also auch gegen den Athletic Club aus Bilbao und den FC Valencia ein Erfolg herausspringen, würde diese Bestmarke gleich wieder geknackt werden.

Historische Saison: Greift Girona bis zum Ende in den Titelkampf ein?

Zwar sind nach wie vor erst 13 Spieltage absolviert, doch selbst im Falle eines Leistungseinbruches stehen die Chancen Gironas mit Blick auf den Einzug in das internationale Geschäft nicht schlecht. In den letzten acht Jahren beendeten alle Teams, die zu Beginn der Spielzeit mit 13 von 15 möglichen Punkten gestartet sind, die Saison am Ende auf einem der ersten sechs Plätze. Derzeit hat man 34 von 39 Zähler auf dem Konto. Noch dazu beträgt der Vorsprung auf den siebten Platz, der zur Teilnahme an der Conference League berechtigt, derzeit 13 Punkte.

Doch wer weiß, vielleicht hält der Höhenflug des FC Girona auch weiterhin an, und vielleicht kann man tatsächlich bis zum Ende ein Wörtchen im Meisterschaftskampf oder zumindest im Rennen um die Champions-League-Plätze mitsprechen. Eine historische Saison ist es für die Nordkatalanen ohne Zweifel jetzt schon – eine Saison, in der bereits einige neue Bestmarken aufgestellt wurden, die in den nächsten Wochen gleich schon wieder fallen könnten.

Von García über Dovbyk bis Stuani

Keine Frage: Míchel hat seit dem Aufstieg im Jahr 2022 ein Top-Team um sich herum aufgebaut. Zwar profitiert der Trainer dabei auch von der Zugehörigkeit zur berühmt berüchtigten City-Football-Group, so stammen Spieler wie Yan Couto, Neu-Nationalspieler Aleix García, Yangel Herrera und Sávio aus diesem Netzwerk, aber der 48-jährige Spanier weiß auch auf die richtigen Talente zu setzen. Seien es die vielversprechenden Außenverteidiger Arnau Martínez und Miguel Gutiérrez, oder auch Newcomer wie Artem Dovbyk. Der 26 Jahre alte Ukrainer wurde bei SK Dnipro gescoutet und führt nach seinem 7-Millionen-Euro-Wechsel dank zwölf Torbeteiligungen die Scorer-Liste in Spanien an (gemeinsam mit Jude Bellingham). Und sollte einer der Jungen oder Neuen mal nicht funktionieren, kann man sich immer noch auf Klublegende Cristhian Stuani verlassen, der dem Team immer noch hilft.

Sei es Umschaltspiel, Kombinationen, Flanken, Fernschüsse, Standards … Girona kann viel. Auch dank dem seit 2017 Gehören zur Holding um Manchester City, aber auch dank erstens gutem Scouting und zweitens risikofreudigem Offensivfußball. So gilt auch in Girona: offensiv hui, defensiv pfui. Und trotzdem reicht das zur Tabellenführung in der Primera División. Wie lange, hängt weniger an den deri großen Konkurrenten, sondern primär am FC Girona selbst.