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·9. Juli 2025
„Lunow kann diesen Klub nicht führen“: Heftige Kritik an BVB-Boss

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·9. Juli 2025
Dr. Reinhold Lunow gerät im Machtkampf um das BVB-Präsidentenamt zunehmend unter Druck. Ex-Funktionär Andreas Heiermann erhebt schwere Vorwürfe – persönlich wie fachlich.
Im anhaltenden Machtgerangel bei Borussia Dortmund zwischen dem amtierenden Präsidenten Dr. Reinhold Lunow und dem designierten Kandidaten Hans-Joachim Watzke meldet sich nun ein langjähriger Insider zu Wort – mit scharfer Kritik an der aktuellen Vereinsführung.
Andreas Heiermann, von 2008 bis 2022 ehrenamtlicher Vorsitzender der Handballabteilung beim BVB, äußerte sich in einem Interview mit Sport Bild deutlich zur Eignung Lunows: „Führen kann er diesen großen Klub mit über 220.000 Mitgliedern ganz sicher nicht.“ Der 61-Jährige, der nach der Affäre um psychische Gewalt im deutschen Handball zurücktrat, stellt die Führungsqualitäten des Präsidenten öffentlich infrage.
Heiermann sieht in Lunows Kandidatur eine Belastung für den Verein. Dieser hatte angekündigt, sich im Herbst zur Wiederwahl zu stellen – was viele im Klub überrascht haben dürfte, da intern mit Watzke als Nachfolger gerechnet wurde. Seitdem droht dem Verein eine monatelange Spaltung in zwei Lager. Ob Watzke tatsächlich kandidiert, ist bislang offen.
Heiermann zeigt sich überzeugt, dass Lunow nicht der Richtige für die Vereinsführung sei: „Ich hoffe, als Borusse und jahrelanger, ehrenamtlicher Funktionär im eingetragenen Verein, mit der Erfahrung von 16 Jahren und einem gewissen Einblick in die Strukturen, ein klares Nein!“
Auch persönlich fühlt sich der ehemalige Handballchef von Lunow ignoriert. Während Persönlichkeiten wie Watzke oder Rauball in der Vergangenheit stets ein offenes Ohr für ihn gehabt hätten, sei das bei Lunow nicht der Fall gewesen: „Auf den Anruf von Reinhold Lunow warte ich jetzt seit unserem letzten Telefonat, in dem er mir mitteilte, dass er immer Donnerstagsnachmittag in Dortmund sei.“ Für Heiermann ein untragbarer Zustand: „Wie kann man an einem einzigen Nachmittag diesen großen Klub führen?“
Besonders deutlich wird Heiermann, wenn es um Lunows Präsenz und Engagement geht: „In den 16 Jahren meiner ehrenamtlichen Tätigkeit war er höchstens siebenmal bei uns in der Halle. […] Nie mit einer Spielerin geredet, war noch nicht einmal da, als wir 2021 Deutscher Meister geworden sind.“
Der Streit um die künftige Vereinsführung des BVB spitzt sich unterdessen weiter zu. Das aktuelle Präsidium hat beschlossen, die Mitgliederversammlung im November in hybrider Form abzuhalten. Damit können auch Mitglieder abstimmen, die nicht persönlich anwesend sind.