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·27. Juli 2025

LSDS: Lautern sucht die Startaufstellung

Artikelbild:LSDS: Lautern sucht die Startaufstellung

Es war wahrlich kein fußballerischer Leckerbissen, den die über 35.000 Besucher des Fritz-Walter-Stadions im Traditionsduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und AS Rom geboten bekamen. Auf beiden Seiten waren Chancen Mangelware und aufgrund vieler Fouls und großer personeller Rotation kam kaum Spielfluss auf. Am Ende sorgte ein kapitaler Fehler von Julian Krahl für den einzigen Treffer des Tages. Was auf den ersten Blick wie ein langweiliges Testspiel erschien, lieferte jedoch einige spannende Erkenntnisse über das Spielsystem der Roten Teufel – insbesondere, was die Rollen einiger Spieler betrifft.

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Keine Experimente in der Grundordnung

Ein Blick auf die Grundformation des Teams von Torsten Lieberknecht lieferte zunächst keine Überraschung. In der ersten Halbzeit spielten die Pfälzer in einem 3-4-2-1-System mit drei Innenverteidigern, zwei Schienenspielern, zwei Sechsern, zwei Zehnern und einem Mittelstürmer. In der zweiten Halbzeit stellte Lieberknecht auf 3-4-1-2 um. Dabei agierte Daniel Hanslik anstelle eines zweiten Zehners als zweiter Stürmer neben Ivan Prtajin, ließ sich aber auch immer wieder variabel auf die Zehnerposition fallen. Damit spielte der FCK wenig überraschend mit einer Dreierkette, die sich bei Ballbesitz des Gegners zu einer Fünferkette formierte. Ein System, das bereits in der vergangenen Spielzeit unter Markus Anfang zum Einsatz kam und durchaus typisch für Cheftrainer Torsten Lieberknecht ist.

Personelle Überraschungen

Innerhalb dieser beiden Spielsysteme gab es jedoch gleich mehrere Überraschungen bezüglich der Rollenbesetzung.

Florian Kleinhansl: Lieberknecht hat bereits unter der Woche durchblicken lassen, dass der gelernte Außenverteidiger eine ernsthafte Option für die Position des linken Innenverteidigers in der Dreierkette ist. Was auf den ersten Blick aufgrund fehlender Erfahrung in dieser Rolle fragwürdig erscheint, macht bei näherer Betrachtung durchaus Sinn. Immerhin wäre Kleinhansl der Linksfuß in der Dreierkette, der auch nach der Verpflichtung des beidfüßigen Kim weiterhin fehlt. Gegen die Römer wusste Kleinhansl mit seinem sauberen Passspiel und konsequenten Zweikampfverhalten zu überzeugen. Damit dürfte der Linksfuß gute Chancen auf eine Nominierung in der Startelf haben.

Luca Sirch: Die Nummer 31 kam durchaus überraschend eine Reihe weiter vorne im zentralen Mittelfeld an der Seite von Fabian Kunze zum Einsatz – und damit in einer Rolle, in der er in der vergangenen Saison bereits sehr starke Momente und Aktionen hatte. Denn neben seinen defensiven Qualitäten konnte Sirch auch immer wieder durch seine Technik und seine Abschlussstärke überzeugen. Als zentraler Spieler der Dreierkette konnte er diese Eigenschaften jedoch zu selten ausspielen. Daher erscheint es sinnvoll, Sirch mit all seinen Qualitäten dauerhaft als Mittelfeldspieler aufzustellen, sofern die defensive Stabilität der Dreierkette gewährleistet ist.

Semih Sahin: Der Neuzugang agierte bei der SV Elversberg als Spielmacher auf der Sechser- bzw. Achterposition, also eher aus der Tiefe heraus. Im Testspiel gegen die Roma kam der 25-Jährige jedoch als zweiter Zehner neben Marlon Ritter zum Einsatz. Sahin wusste dort mit seiner guten Übersicht und feinen Technik zu überzeugen. Eigentlich ist Sahin der ideale zweite Sechser neben einem Zweikämpfer wie Fabian Kunze. Doch aufgrund seiner Übersicht und Technik am Ball ist es definitiv eine Überlegung wert, ihn variabel als zweiten Zehner aufzustellen, um auch Luca Sirch in seiner Idealposition einzusetzen.

Richmond Tachie: Die wohl größte Überraschung war die Rolle von Leihrückkehrer Richmond Tachie. Der gelernte Stürmer, der beim FCK auch schon als Flügelspieler zum Einsatz kam, wurde in der 61. Spielminute für Simon Asta eingewechselt. Er spielte als Eins-zu-eins-Ersatz als rechter Schienenspieler und war somit sowohl offensiv als auch defensiv gefordert. Das meisterte der gebürtige Berliner durchaus ordentlich. Gerade seine Qualitäten im Dribbling und sein enormes Tempo prädestinieren ihn für die rechte Außenbahn. Dass Tachie gute Chancen hat in dieser Rolle zum Einsatz zu kommen, zeigt sich auch daran, dass er den Vorzug vor Frank Ronstadt erhielt, der auf dieser Position beheimatet ist. Es könnte eines der ungewöhnlicheren Comebacks auf dieser Position werden, denn angesichts der starken Konkurrenz im Sturmzentrum dürfte es für Tachie schwer werden, sich durchzusetzen.

Noch viele offene Positionen

Insgesamt 21 Spieler kamen im Testspiel gegen die Italiener zum Einsatz. Einzig und allein Julian Krahl stand über die volle Spielzeit auf dem Platz. Somit hatte nahezu jeder Spieler die Möglichkeit, sich zu empfehlen. Eine ernsthafte Prognose für den Saisonauftakt lässt sich daraus allerdings nicht ableiten. Auf die Frage, ob die Startformation für das anstehende Gastspiel bereits feststehe, äußerte sich Cheftrainer Torsten Lieberknecht wie folgt: „Ich glaube schon, dass fünf Positionen bei mir wirklich fest sind. Sonst war es heute wichtig, auch mal Jisoo zum ersten Mal zu sehen. Ich wollte ihn bewusst erst in der zweiten Halbzeit bringen, damit er sich erst einmal an die Atmosphäre gewöhnen kann. Da gibt es mit Sicherheit noch ein paar offene Positionen.“

Harmlose Offensive, gute Defensive

Luft nach oben bestand zweifellos im Spiel nach vorne, denn bis auf einen Kopfball von Ivan Prtajin konnte der FCK keine einzige gute Torchance verbuchen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass man gegen eine stark besetzte und international auf allerhöchstem Niveau erfahrene Defensive spielte. Das dürfte zumindest im Ansatz die fehlenden Torchancen erklären.

Unter dem Strich können die Lautrer jedoch durchaus positive Erkenntnisse aus der Partie ziehen. Immerhin gelang es, gegen den Fünftplatzierten der vergangenen Serie-A-Spielzeit wenig zuzulassen. Der einzige Gegentreffer resultierte aus einem gravierenden individuellen Fehler. Ansonsten zeigte die kompakte FCK-Hintermannschaft eine leidenschaftliche und konsequente Defensivleistung. Gerade vor dem Hintergrund der defensiven Probleme in der vergangenen Spielzeit macht diese Erkenntnis Mut.

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