Löwen-Ultras: Neuer Stress mit den Roten - Sorgen um die Zukunft | OneFootball

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·9. Mai 2024

Löwen-Ultras: Neuer Stress mit den Roten - Sorgen um die Zukunft

Artikelbild:Löwen-Ultras: Neuer Stress mit den Roten - Sorgen um die Zukunft

Als wenn der TSV 1860 derzeit nicht schon genug eigene Probleme hätte...

Aktuelle Abstiegsangst, neuer Sparkurs, unsichere Zukunft, Führungsprobleme - und jetzt hat auch die eigene Fanszene ein massives Problem. Wie unabhängige Quellen voneinander berichten, gibt es derzeit gehörig Stress mit den Bayern-Ultras.


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In der vergangenen Woche soll es im Stadtteil München-Trudering zu einer kräftigen Keilerei zwischen Blau und Rot gekommen sein. Der Auslöser soll ein übermaltes Grafiti von einem jüngst verstorbenen St. Pauli-Ultra gewesen sein. Es standen sich jeweils 40 Kämpfer gegenüber - die Sechzger sollen angeblich ohne die Acker-Löwen das Nachsehen gehabt haben. Bislang galten die Sechzger zumindest in dieser “Disziplin” als unbesiegbar…

Und die aktive Fanszene der Bayern hatte trotz des Erfolgs noch nicht genug: Am Samstagabend - unmittelbar nach der Ankunft von der 1:3-Auswärtspleite in Stuttgart - marschierten die Roten im Stadtteil Giesing mit 200 bis 300 (!) Ultras und Hooligans auf, blockierten zeitweise eine Straße, um die Löwen-Anhänger nach dem 1:2 gegen die U23 gegen Borussia Dortmund herauszufordern. Doch die 1860-Szene reagierte laut dem Youtube-Portal “Fußball-Szenen” nicht auf die “Einladung” - diesem Wunsch sollen die Löwen in dieser Saison nicht zum ersten Mal nicht nachgekommen sein. Das Video wurde bereits über 30.000mal gesehen.

Im Mai 2023 gab es bereits eine große öffentlichkeitswirksame Auseinandersetzung zwischen den Blauen und den Roten. Damals kam es im Stadtteil Sendling zwischen beiden Ultra-Gruppierungen zu einer nicht vereinbarten Massenschlägerei. Die Bayern passten die Löwen seinerzeit am U-Bahnhof ab. In einem Kurz-Video war zu sehen, wie Dutzende Rote auf die Sechzger-Fans einprügelten. Es gab sogar Tritte gegen am Boden liegende Löwen. Damals rückte die Polizei mit rund 20 Streifenfahrzeugen an, nachdem etliche Notrufe von besorgten Anwohnern abgesetzt worden waren.

In der 1860-Fanszene soll es unabhängig von der jüngsten Niederlage gegen die Bayern abseits des Platzes extreme Unstimmigkeiten bezüglich der Ausrichtung des Klubs geben: Die einen unterstützen blind den Hardliner-Kurs gegen Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, die anderen wollen den Fokus endlich wieder ausschließlich auf den Sport gerichtet haben. Das soll für große Spannungen sorgen. Die Stimmung in der Kurve leidet seit Monaten. Es ist kein Zufall, dass in den letzten Jahren aus Ohnmacht verschiedene Capos aufgegeben und sich letztlich zurückgezogen haben.

Das Traumziel Bundesliga rückt in immer weitere Ferne. Die Verzwergung innerhalb des Klubs hat längst Konsequenzen auf die einst so stolze Fanszene, die ihren Höhepunkt zu Bundesligazeiten mit den “Chaoten” und der “Cosa Nostra” hatte. Intern wird aktuell von einer “Krise enormen Ausmaßes” gesprochen. Der Dachverband “Münchner Löwen” hatte sich bereits im Sommer 2023 zurückgezogen, die Zaunfahne war dann auch aus dem Stadionbild verschwunden. Die Webseite der “ML” wird zwar noch für Ankündigungen und Fotogalerien genutzt - mehr aber auch nicht.

Mit großer Sorge beobachten die inaktiven Alt-Ultras die Situation bei 1860, weil es in der Szene demnächst zu einem gravierenden Machtwechsel kommen könnte. Und das will an der Grünwalder Straße eigentlich keiner. Doch kann man diese gefährliche Entwicklung noch stoppen?

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