Liverpool vor Real in der Krise: Klopps Kampf gegen die verflixte siebte Saison | OneFootball

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·1. Februar 2023

Liverpool vor Real in der Krise: Klopps Kampf gegen die verflixte siebte Saison

Artikelbild:Liverpool vor Real in der Krise: Klopps Kampf gegen die verflixte siebte Saison

Klopp steht in Liverpool noch bis 2026 unter Vertrag – Foto: Michael Regan/Getty Images


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Liverpool bleibt bislang hinter den Erwartungen

LIVERPOOL/MADRID. Am vergangenen Sonntag gastierte der FC Liverpool im Falmer Stadium. Bei Brighton & Hove Albion war Jürgen Klopp mit seiner Truppe bereits 15 Tage zuvor angetreten. In der Premier League hatte sich der LFC dort mit 0:3 vorführen lassen. Daraufhin gab es für die „Reds“ immerhin ein knappes 1:0 im FA Cup gegen die Wolverhampton Wanderers und ein umkämpftes 0:0 in der Premier League gegen den FC Chelsea.

Nun also kehrte Liverpool zurück ins Falmer Stadium. Ein durchaus wegweisendes Spiel in der vierten Runde des FA Cup, den man in der Vorsaison noch gewonnen hatte. Denn entweder konnte Klopps Team bestätigen, dass der Trend nach oben zeigt, oder weitere Zweifel aufkommen lassen, dass diese Saison doch eine verkorkste sein wird. Jedenfalls stand es bis zur 92. Minute 1:1, es deutete auf ein Wiederholungsspiel hin. Doch dann das 1:2: Brighton verpasste Liverpool in der Nachspielzeit den K.o.-Schlag. Ein weiterer Schlag, den Klopp in dieser Spielzeit einstecken musste.

Zwei Titel sind für Klopp schon futsch

Die Chance auf einen nationalen Pokal haben die „Reds“ in dieser Saison bereits vertan – und das im Januar. Zuvor schied man nämlich bereits im Dezember gegen Manchester City aus dem League Cup aus. Aber als wäre es nur das. Denn in der Premier League läuft es parallel dazu enttäuschend. Nach 19 Spielen rangiert Liverpool auf einem weit hinter den eigenen Erwartungen liegenden neunten Tabellenplatz. Erzrivale Manchester United, das zehn Punkte Vorsprung besitzt; aber bis dato ein Spiel mehr bestritt, hält momentan den ersehnten vierten Tabellenplatz. Das Mindeste, was es für Liverpool in der Liga zu erreichen gilt. Alles andere hätte schließlich zur Folge, dass in der kommenden Saison an der Anfield Road nicht die Champions-League-Hymne ertönt – wenn denn nicht ausgerechnet die Champions League gewonnen wird.

Klopp ist sich der misslichen Lage bewusst. Es ist seine bereits siebte Saison am River Mersey. Seine verflixte siebte Saison? Man erinnere sich noch daran: Im siebten Jahr als Coach des 1. FSV Mainz 05 verpasste er mit den Rot-Weißen den Aufstieg in die Bundesliga, im siebten Jahr als Trainer von Borussia Dortmund war er im Februar 2015 Tabellenletzter der Bundesliga und nahm zum Saisonende seinen Hut. So meinte Klopp jüngst gegenüber der Presse: „Stellt euch vor, ihr würdet ein anderes Gesicht (als meines; Anm. d. Red.) sehen und er versucht euch, diese Lage zu erklären. Niemand würde ihm zuhören! Sie würden sagen, dass die letzte Saison großartig war und dieses Jahr nicht großartig ist – also geh’!“

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Ans Handtuchwerfen wird nicht gedacht

Was der 55-Jährige damit konkret zum Ausdruck bringen wollte: Die Erfolge aus der Vergangenheit halten ihn in Liverpool noch im Sattel. Ein anderer Trainer, dessen Vita weniger ruhmreich wäre; der keinen Legendenstatus innehaben würde, wäre laut ihm beim LFC längst weg vom Fenster. Klopp, der seinen Vertrag im vergangen April erst vorzeitig bis 2026 verlängert hatte, denkt trotz der prekären Lage nicht ans Aufhören. „Solange mir niemand was anderes sagt, werde ich nicht gehen. Also gibt es wohl einen Punkt, an dem wir andere Sachen verändern müssen“, so der gebürtige Stuttgarter.

Nach dem Spiel gegen Chelsea sagte Klopp, seine Mannschaft müsse zunächst abermalig in der Lage sein, kleine Schritte“ nach vorne zu gehen. Sukzessive sollen sich seine Schützlinge wieder steigern. Dabei bleibt bis zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am 21. Februar (21 Uhr) gegen Real Madrid nicht mehr allzu lange Zeit.

Kaderbaustellen sind spürbar

Verstärkt haben sich die „Reds“ im Winter bloß im Angriff. Der 23-jährige Niederländer Cody Gakpo wechselte für rund 42 Millionen Euro von der PSV Eindhoven an die Anfield Road. Die Erwartungen vermag der WM-Shootingstar bis dato aber noch nicht zu erfüllen – in bislang fünf Pflichtspielen blieb er noch torlos. Dabei wünscht sich Liverpool nach dem Weggang von Sadio Mané, der seit Saisonbeginn beim FC Bayern München unter Vertrag steht, wieder einen gefährlichen Offensivmann. Denn auch der im vergangenen Sommer für rund 80 Millionen Euro von Benfica verpflichtete Darwin Núñez mag noch nicht so recht in diese Rolle zu schlüpfen; so steht der 23 Jahre alte Uruguayer erst bei zehn Toren nach 25 Pflichtspielen.

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Hinzu kommt, dass das Mittelfeld als Baustelle gilt. Das mitunter deshalb, weil Thiago Alcántara und Fabinho ihrer Form hinterherhinken. Wohl auch deshalb hat Liverpool Borussia Dortmunds Mittelfeldjuwel Jude Bellingham, an dem auch Real Madrid Interesse nachgesagt wird, zum Wunschtransfer für den kommenden Sommer auserkoren. Doch ob der LFC hierbei als Gewinner hervorgeht, bleibt abzuwarten. Der Transfermarkt sei schließlich kein „Traumland“, wie Klopp die Position der Engländer unlängst zu verbildlichen versuchte.

Saison noch lange – Aufeinandertreffen mit Real wegweisend

Bis Saisonende will Klopp die „Reds“ mit dem bestehenden Kader aus der gegenwärtigen Krise und wieder in erfolgreichere Gefilde hinausführen. Das Duell mit Real Madrid ist dabei von fundamentaler Bedeutung. Nicht nur sportlich, sondern auch in puncto Mentalität. Es zählt, den vielzitierten „Turnaround“ zu schaffen. Beim LFC kommt letztlich in der laufenden Saison einiges zusammen, wovon sich eine Wende erhofft wird: Einzelne Spieler, die nicht ihr Leistungsoptimum erbringen können sowie Kaderbaustellen, die es im Sommer zu korrigieren gilt, sind zwei grundlegende Faktoren.

Dazu muss sich Klopp kritisch hinterfragen. Doch das tut er. Es ist mein Job, nicht nur hier zu sein, wenn die Sonne scheint, sondern auch, wenn wir eine richtig harte Zeit durchmachen“, stellte er längst klar. „Es gibt noch viele Spiele zu spielen“, weiß er. Sich abschreiben lassen will er noch nicht. Dafür ist in dieser Saison noch genug Zeit, um die Kritiker eines Besseren zu belehren. Doch hierfür muss Liverpool in der Premier League schleunigst punkten, das am besten stets dreifach, und in der Champions League übers Achtelfinale hinauskommen. In einer Proportion von bislang 16 Siegen, sechs Remis und neun Niederlagen aus 31 Pflichtspielen soll es schließlich nicht weitergehen – Klopp will wieder sonnigere Tage in seinem Job erleben; ein Rauswerfen Real Madrids täte Förderliches.

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