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·16. Oktober 2022

Liverpool gegen Manchester City: Kein Duell auf Augenhöhe mehr?

Artikelbild:Liverpool gegen Manchester City: Kein Duell auf Augenhöhe mehr?

Der FC Liverpool empfängt an der heimischen Anfield Road Manchester City. Zwei Top-Teams mit Weltklasse-Spielern und -Trainern. Anders als vor sechs Monaten gibt es diesmal dennoch kein Duell auf Augenhöhe.

Wir schreiben den 10. April 2022. In einem faszinierenden und qualitativ nahezu einzigartigen Titelrennen bahnt sich die Vorentscheidung an. Manchester City – sechs Spieltage vor Schluss mit einem Punkt mehr auf dem Konto – empfängt den FC Liverpool. Es ist ein temporeiches Topspiel, das den hohen Erwartungen gerecht wird und, passend zum spektakulären Kopf-an-Kopf-Rennen, mit 2:2 endet. Zum Leidwesen der nicht weniger beeindruckenden Reds, würde das Resultat am Ende für die Skyblues genügen. Beide Teams holten aus den verbleibenden sechs Partien jeweils 16 Punkte und Pep Guardiola (51) wurde zum vierten Mal mit City Meister.


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Sechs Monate später steht bereits nach zwölf Spieltagen fest, dass dieser Meisterschaftskampf vorerst keine Neuauflage erhält. Zumindest nicht zwischen Manchester City und dem FC Liverpool. „Wir sind nicht im Titelrennen“, sagte Jürgen Klopp (55) nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Arsenal, der 2022/2023 bislang die Rolle des größten City-Konkurrenten besetzt. Auch Klopp sind 14 Punkte Rückstand auf Platz eins zu viel.

FC Liverpool

Doch woran liegt es, dass sich der FC Liverpool bereits nach neun Spieltagen aus dem Meisterrennen verabschiedet hat? Jürgen Klopp fehlt es vor allem an der Konstanz, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen mit Manchester City betonte. Er wünsche sich, dass die erzielten Tore auf mehrere Spiele verteilt werden könnten. Beispiel: Am 4. Spieltag gab es ein 9:0 gegen Bournemouth, in der Champions League am Mittwoch ein 7:1 gegen die Glasgow Rangers. In diesen zwei Partien erzielte Liverpool fast die Hälfte aller Pflichtspieltore 2022/2023.

Dazwischen gab es viel Lethargie, Fromprobleme bei Leistungsträgern und eine Menge Frust. Erst zwei Siege haben die Reds in dieser Saison in der Premier League eingefahren. Beim 2:3-gegen die Gunners egalisierte Liverpool zwar zwei Rückstände, ließ aber erneut Spritzigkeit und Durchschlagskraft vermissen, wurde speziell in Durchgang zwei sogar phasenweise an die Wand gespielt. Der Kantersieg gegen die Rangers kam folglich zu einem guten Zeitpunkt. „Das Spiel unter der Woche hat definitiv geholfen, die Stimmung zu verändern“, gestand Klopp.

Der Angriff schien wie neu geölt – nahezu alle Offensivakteure knipsten und konnten somit Selbstvertrauen für das Duell gegen Manchester City sammeln. So trafen Roberto Firmino (31, zwei Tore), der junge Harvey Elliott (19), Darwin Nunez (23) und Mohammed Salah (30), der einen lupenreinen Hattrick erzielen konnte. Allerdings – und das erwähnte auch Klopp– dürfen und können die Rangers nicht mit den Cityzens verglichen werden. Denn Manchester City sei für ihn „das beste Team der Welt“, das „keine wirklichen Schwächen“ habe und mit dem sein Klub einfach nicht „mithalten“ könne.

Erschwert wird die Aufgabe des FC Liverpool am Sonntag bei einem Blick auf das Lazarett, das gegen Arsenal namhaft ergänzt wurde: Neben Arthur Melo (26), Joel Matip (31), Naby Keita (27) und Alex Oxlade-Chamberlain (29), fallen auch Luis Diaz (25) und Trent Alexander-Arnold (24) aus. Klopp deutete an, dass Joe Gomez (25) für Alexander-Arnold und Ibrahima Konate (23) für Matip an die Seite des kriselnden Abwehrchefs Vigil van Dijk (31) rücken werden. Seitdem steht allerdings auch Konates Einsatz auf der Kippe. Andrew Robertson (28) dagegen steht vor einem Startelf-Comeback, kam gegen die Rangers erstmals wieder von der Bank.

Artikelbild:Liverpool gegen Manchester City: Kein Duell auf Augenhöhe mehr?

(Photo by ANDY BUCHANAN/AFP via Getty Images)

Manchester City

Anders als der FC Liverpool, macht der Meister aus Manchester in dieser Saison genau da weiter, wo er letzte Saison aufgehört hat. Sieben von neun Spielen haben die ungeschlagenen Skyblues gewonnen, einzig Arsenal hat einen Punkt mehr. Das liegt natürlich auch an Erling Haaland (22). Unglaubliche 15 Tore in neun Premier-League-Partien erzielte der 22-jährige bereits und ließ in kurzer Zeit alle Kritiker verstummen, die behaupteten, er würde nicht in der Premier League oder unter Pep Guardiola funktionieren.

Vier Monate nach der offiziellen Bekanntgabe der Verpflichtung, kann Haaland bereits auf eine umfassende Liste gebrochener Rekorde blicken. Er ist sowohl der jüngste Spieler der Premier-League-Geschichte, dem fünf Torbeteiligungen in einem Spiel gelangen, als auch der erste Spieler, der in drei Heimspielen in Folge einen Dreierpack erzielen konnte. „Er ist der beste Stürmer der Welt,“ gestand auch Klopp. Das liegt an dem „seltenen Gesamtpaket“, das der Norweger mitbringe: Er sei sowohl physisch und technisch super, habe den Abschluss, die Geschwindigkeit, die Spielintelligenz und wisse einfach immer, wo er zu stehen habe.

Unter der Woche beim Champions-League-Spiel in Kopenhagen, ließ Guardiola seinen Torjäger jedoch 90 Minuten auf der Bank. Das Ergebnis: Ein torloses Remis in Kopenhagen, gleichbedeutend mit dem wettbewerbsübergreifend ersten torlosen Spiel der Cityzens seit dem 13. April, ein 0:0 gegen Atletico Madrid im Viertelfinale der Champions League. Gegen Liverpool wird Haaland und der ebenso geschonte Bernardo Silva (28) jedoch zurückerwartet.

Guardiola, der einzig auf John Stones (28), Kalvin Phillips (26) und Kyle Walker (32) verzichten muss, kann also nahezu aus dem Vollen schöpfen. Speziell im Angriff, wo Kevin De Bruyne (31), Phil Foden (22, der jüngst verlängerte) und Co. zusammen mit Haaland die mit Abstand meisten Tore der Liga produziert haben (33), herrscht ein Überangebot an Ausnahmespielern.

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(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Prognose

Die Heimstärke spricht zwar für den FC Liverpool, seit März haben die Reds nicht an der Anfield Road verloren. Das könnte zumindest zu einer intensiven und flotten Anfangsphase führen. In Sachen Form, sowohl individuell als auch im Kollektiv, und Qualität hat Manchester City aktuell aber eindeutig die Nase vorne. Vor allem die Abwehrprobleme der Hausherren könnten für die Offensivmaschinerie von Pep Guardiola ein gefundenes Fressen sein. Tipp: 1:3.

So könnten sie spielen:

Liverpool: Alisson. – Gomez, Konate (Milner), Van Dijk, Robertson – Henderson, Fabinho, Thiago – Salah, Nunez, Jota

Manchester City: Ederson – Cancelo, Akanji, Dias, Ake – Silva, Rodri, De Bruyne – Foden, Haaland, Grealish

Autor: Maximilian Steiger

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

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