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·16. August 2024
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Mit dem Spiel zwischen Le Havre und PSG beginnt am Freitagabend die neue Saison in der Ligue 1. Der Meister und Branchenprimus ist natürlich wieder der Gejagte. Ein Teil der Konkurrenz hat aufgerüstet, geht teilweise mit einem neuen Trainer in die neue Saison.
Doch was waren die Toptransfers im Sommer? Welche neuen Trainer stehen an der Seitenlinie? Und welche Talente wollen auf sich aufmerksam machen? Wir liefern im FAQ zur neuen Saison in der Ligue 1 die Antworten.
Nun, ein Thema hat den Sommer in der Ligue 1 ganz gewiss bestimmt, nämlich die Vergabe der TV-Rechte. Ehe es kürzlich doch noch zu einer Einigung kam und die Klubs mit Einnahmen planen können, sah die Situation lange sehr kritisch aus. Allerdings: Die Einnahmen sind um 45 Prozent geringer als ursprünglich vorgenommen. Was war passiert? Canal Plus, seit Jahren Rechteinhaber, bekam von der Ligue 1 für mehr Geld als Mitbewerber Amazon weniger Spiele. Das sorgte schließlich dafür, dass Canal Plus ankündigte, nicht für die neu ausgeschriebenen Rechte zu bieten, was einem Drama gleichkam.
Auch der Investorendeal der Liga trug nicht gerade zur Beschwichtigung bei. Am Ende musste die Ligue 1 nehmen, was auf dem Tisch lag: DAZN zeigt in Frankreich nun acht der neun Spiele. Wie wichtig das ist? Gleich mehreren Klubs drohte vorher die Insolvenz, wenn die Zahlungen ausgeblieben wären. Von einer kompletten Beruhigung kann aber auch nicht die Rede sein: Den Fans in Frankreich ist das Abo zu teuer, die Ligue 1 hat keine Rechte verkaufen können, damit sie in Großbritannien, Spanien, Italien oder Afrika zu sehen ist. Es bleibt ein Deal mit Kompromissen.
Im Sommer gab es einige Trainerwechsel in der Ligue 1. Der prominenteste Neuzugang auf der Trainerbank ist sicher Roberto de Zerbi, der von Brighton and Hove Albion zu Olympique Marseille wechselte. Franck Haise unterschrieb beim OGC Nizza, Didier Tigard ist neuer Trainer bei Le Havre, Will Still trainiert fortan den RC Lens, Bruno Genesio übernahm das Zepter beim OSC Lille, Luka Elsner steht in Reims an der Seitenlinie und Liam Rosenior ist neuer Trainer in Strasbourg, nachdem es mitten in der Vorbereitung zum großen Knall kam.
(Photo by Nigel Roddis/Getty Images)
Auch wenn die Klubs in der Ligue 1 nicht gerade das ganz große Geld auf der Bank liegen haben: Einige spannende Transfers wurden getätigt. Allen voran natürlich von PSG, das gleich dreimal zuschlug. Joao Neves kam von Benfica, Willian Pacho von Eintracht Frankfurt und Matvey Safonovo aus Krasnodar. Für insgesamt gut 120 Millionen Euro. Die AS Monaco hat sich unterdessen einige spannende Talente gesichert, darunter Christian Mawissa (19) aus Toulouse.
In Lyon hat sich ebenfalls einiges getan. Hier wäre allen voran der Transfer von Georges Mikautadze, einem georgischen Nationalspieler, der aus Metz kam, hervorzuheben. Aber auch die gut 32 Millionen Euro für Moussa Niakhaté aus Nottingham können sich sehen lassen. Zu den größeren Einkäufern gehörte auch OM. Kritisch beäugt wurde vor allem der Greenwood-Deal. Außerdem wurde Pierre-Emile Höjbjerg ausgeliehen, auch Elye Wahi (Lens) kam für den Angriff.
Einer der spannendsten Transfers der gesamten Liga war der Wechsel von Albert Grønbaek zu Stade Rennais. Er kam von Bodø/Glimt aus Norwegen und gilt als technisch extrem stark, soll in Rennes nun die Fäden ziehen.
Die Ligue 1 ist seit jeher eine Quelle für junge Talente. In den letzten Jahren machten Spieler wie Warren Zaire-Emery, Bradley Barcola, Elye Wahi oder Arnaud Kalimuendo auf sich aufmerksam. In der neuen Saison wollen andere Spieler einen großen Schritt nach vorne machen. Habib Diarra, Offensivspieler von Strasbourg, ist ein Akteur, auf den man ein Auge haben sollte. Er bringt alles mit, um eine sehr gute Saison mit den Elsässern zu spielen.
Valentin Carboni, ebenfalls im offensiven Mittelfeld zuhause, wechselte im Sommer von Inter zu Marseille. 19 Jahre jung ist der Argentinier erst, ihm ist einiges zuzutrauen, gerade wenn OM es schnell schafft, den typischen De-Zerbi-Fußball zu spielen. Auf der Liste haben sollte man auch Innenverteidiger Abakar Sylla, der in Strasbourg spielt. Der 21-Jährige bringt physisch alles mit, muss nur noch eine Spur konstanter werden, um den Schritt zu einem größeren Verein gehen zu können.
(Photo by ABDESSLAM MIRDASS/AFP via Getty Images)
George Ilenikhena von der AS Monaco hat das Potenzial, einer der spannendsten Spieler der Saison zu werden. Er kam von Royal Antwerpen, 18 Millionen Euro überwiesen die Monegassen an die Belgier für den erst 18-Jährigen, der in der letzten Saison in Belgien acht Ligatore erzielte. Ein Geheimtipp ist Ayyoub Bouaddi (16), der bei Lille einen Profivertrag erhielt und sogar schon neun Kurzeinsätze in der Ligue 1 verzeichnen konnte. Ihn wollen die Lillois behutsam aufbauen, aber er ist schon jetzt zu gut, um gar nicht berücksichtigt zu werden.
Die Rechte für die Ligue 1 hat hierzulande DAZN. Der Streamingdienst zeigt einige Spiele der französischen Topliga mit deutschem Kommentar, andere werden auf englisch kommentiert. Direkt zum Auftakt der Saison wird natürlich das Eröffnungsspiel zwischen Le Havre und PSG übertragen. Ein weiteres Highlight ist das Sonntagsspiel zwischen Stade Rennais und Olympique Lyon.
Wie schon erwähnt: Le Havre und PSG eröffnen die Saison der Ligue 1 am Freitagabend um 20:45 Uhr. Der Meister hat also die Ehre, gleich am ersten Spieltag mit dabei zu sein. Brest und Marseille spielen am Samstag um 17 Uhr gegeneinander, um 19 Uhr spielt Lille bei Reims. Am Abend (21 Uhr) spielt Monaco noch gegen Saint-Etienne, ehe der Sonntag um 15 Uhr mit Auxerre gegen Nizza startet. Montpellier gegen Strasbourg, Toulouse gegen Nantes und Angers gegen Lens gibt es allesamt am Sonntag um 17 Uhr zu sehen, Rennes und Lyon machen um 20:45 Uhr den Spieltag rund.
(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)
Auch wenn die Antwort ein wenig ernüchternd ausfallen mag: Niemand. Es sei denn, PSG bietet etwas an. Aber eigentlich sollte der Branchenprimus zu stark sein, um wirklich gefährdet zu werden. Ein gutes Beispiel ist die letzte Saison, hier bot PSG oftmals etwas an, hatte unsouveräne Phasen im eigenen Spiel, wurde am Ende aber trotzdem recht komfortabel Meister. Und in der neuen Saison will das Team flexibler spielen, mehr rotieren, den Fokus mehr auf eine klare Ausrichtung legen. Sollte (!) der Meister aber etwas anbieten, lohnt sich der Blick vor allem auf Marseille und Monaco.
Hier gibt es allen voran zwei Kandidaten. Der erste, RC Strasbourg, ist vielleicht nicht so überraschend. Nach einem 13. Platz in der Vorsaison hat sich im Kader durchaus etwas getan, auch profitierend davon, dass die Eigentümer des Chelsea den Klub 2023 übernommen haben. Der junge Caleb Wiley konnte beispielsweise direkt von den Blues verpflichtet werden (auf Leihbasis), andere Deals gingen über die Bühne, weil es Finanzspritzen gab. Allerdings: Strasbourg hat nicht extrem viel Geld ausgegeben, gut 20 Millionen Euro waren es. Hier ist es eher die Mischung im Kader, die Überraschungspotenzial bietet, denn es stehen einige Talente im Aufgebot.
Kandidat Nummer zwei ist der RC Lens. Nicht unbedingt aufgrund des Kaders, auch wenn Spieler wie Brice Samba, Facundo Medina, Andy Diouf oder M’Bala Nzola einiges an Qualität mitbringen. Sondern viel eher aufgrund des Trainers. Will Still, erst 31 Jahre alt, hat in Reims unter Beweis gestellt, wie schnell er einer Mannschaft ein funktionierendes Gerüst mit auf den Weg geben kann. Davon soll nun Lens profitieren. Noch 1-2 kluge Anpassungen bis zum Ende des Transferfensters und die Chancen auf Erfolg stehen gut.
(Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images)