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·27. September 2024
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Joao Palhinha konnte sich bisher bei den Bayern noch nicht in die erste Elf spielen, Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic erhielten zuletzt den Vorzug vor dem portugiesischen Nationalspieler. Am Samstagabend trifft der deutsche Rekordmeister im Top-Spiel nun auf den amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen – schlägt dann Palhinhas Stunde?
Bisher kommt Joao Palhinha erst auf einen Startelfeinsatz unter Bayern-Coach Vincent Kompany, beim 6:1-Erfolg der Münchner gegen Holstein Kiel durfte der Portugiese von Beginn an ran. Abgesehen davon musste sich der 51-Millionen-Neuzugang aus dem Sommer bisher aber immer mit der Rolle als Einwechselspieler zufriedengeben, Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic gelten beim Tabellenführer der Bundesliga als eingespieltes Mittelfeld-Duo.
Am Samstagabend steht nun aber der wohl größte Kracher der Bundesliga-Hinrunde mit dem Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen an. Das spielstarke Team von Xabi Alonso konnte die Münchner in der vergangenen Saison einmal schlagen (3:0) und holte beim Hinspiel ein Unentschieden (2:2). Wird Vincent Kompany in diesem Duell auf Palhinha setzen, um die starke Leverkusener Offensive im Keim zu ersticken?
Klar ist vorerst: Pavlovic und Kimmich zeigten sich sowohl bei den Bayern als auch bei der deutschen Nationalmannschaft in den vergangenen Wochen in bestechender Form. Das Zusammenspiel der beiden DFB-Stars funktionierte im Mittelfeldzentrum des FC Bayern auf beeindruckende Art und Weise, vor allem das Ballbesitzspiel wurde im zentralen Mittelfeld belebt.
Das unterstreichen auch die Statistiken: Pavlovic kommt in der Liga bis dato auf eine beeindruckende Passquote von 94,5 Prozent, seine Zweikampfquote schraubte er von 43,5 Prozent (vergangene Saison) auf 61,9 Prozent hoch. In Luftzweikämpfen verzeichnete er zudem einen Anstieg von 27,3 auf 50 Prozent. Für den spielstarken Pavlovic, der vor allem das Spiel mit Ball genießt, sind dies durchaus starke Werte.
Auch Joshua Kimmichs Passquote von 92,87 Prozent bei 473 Ballbesitzphasen (bester Wert der Liga) macht deutlich, was für einen enormen Einfluss der 29-Jährige auf das Bayern-Spiel nimmt. Seine Zweikampfquote liegt bei 50 Prozent. Deutlich wird daher, dass Kimmich und Pavlovic vor allem das Offensivspiel der Münchner verstärken und der kreative Kopf im Aufbauspiel des deutschen Rekordmeisters sind.
Foto: IMAGO
Dass Vincent Kompany dieses Duo im bis dato anspruchsvollsten Spiel der Saison auflösen wird, gilt auf den ersten Blick als enorm unwahrscheinlich. Die Konstanz und die Routine, welche die beiden in die Mannschaft des FCB tragen konnten, wird auch am Samstagabend von enormer Bedeutung sein. Für Joao Palhinha bleibt dennoch eine realistische Chance, am Ende in der Startelf zu landen.
Denn Vincent Kompany muss aktuell auf die verletzten Josip Stanisic und Sacha Boey verzichten und experimentierte zuletzt auf der Rechtsverteidiger-Position. Raphael Guerreiro lief dort gegen Dinamo Zagreb auf und machte seine Sache gut. Gegen Werder Bremen spielte Konrad Laimer auf rechts für 57 Minuten, bevor Guerreiro reinkam.
Guerreiro ist jedoch kein gelernter Rechtsverteidiger und als Linksfuß nicht optimal für die Position geeignet. Laimer hingegen bekam in den vergangenen Wochen wenig Spielpraxis und konnte sich gegen den SVW auch nicht wirklich in den Fokus spielen. Es besteht daher die realistische Möglichkeit, dass Joshua Kimmich gegen Bayer Leverkusen nach außen rückt und Palhinha im Zentrum auflaufen wird.
Denn Kimmich, das zeigte die vergangene Saison, kann auf dieser Position jederzeit aushelfen und stellte auch noch bei der vergangenen Länderspielpause unter Beweis, über welch starke Qualitäten der DFB-Kapitän auch als Rechtsverteidiger verfügt.
Joao Palhinha könnte den Münchnern zudem vor allem im Spiel gegen den Ball guttun. Der einstige Premier-League-Star punktet vor allem mit seiner körperbetonten Spielweise und seiner enormen Zweikampfstärke – zwei Qualitäten, die Kimmich und Pavlovic auf dem Niveau nicht mitbringen.
Im Top-Spiel dürfte die Zweikampfstärke und die Arbeit gegen den Ball jedoch von enormer Bedeutung werden, um die Offensiv-Stars um Florian Wirtz, Victor Boniface und Co. aus dem Spiel zu nehmen. Palhinha kann dort durchaus zu einem entscheidenden Element werden.
Alles in allem gilt es am wahrscheinlichsten, dass sich Kompany schlussendlich für Pavlovic und Kimmich im Mittelfeldzentrum entscheiden wird, um das zuletzt so beeindruckende Ballbesitzspiel des deutschen Rekordmeisters weiter in der Form aufzuziehen. Auf der Rechtsverteidiger-Position könnte in diesem Szenario Raphael Guerreiro auflaufen.
Sollte Kompany hier aber die sicherere Variante mit Joshua Kimmich wählen und im Mittelfeld mehr Robustheit ins Spiel bringen wollen, könnte Palhinha im Bundesliga-Top-Spiel zum X-Faktor werden.