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·10. Mai 2025
Letzter Tanz für die 25 – Bayerns großes Müller-Problem beginnt erst jetzt

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·10. Mai 2025
Ein großer Name verabschiedet sich – und mit ihm endet eine Ära. Doch was auf dem Platz scheinbar leicht zu kompensieren ist, bringt hinter den Kulissen große Fragezeichen mit sich.
Am heutigen Samstag wird Thomas Müller ein letztes Mal im Trikot des FC Bayern auflaufen, wenn es gegen Borussia Mönchengladbach geht. Ein Abend voller Emotionen erwartet Fans und Klub, an dessen Ende nicht nur ein Spiel, sondern ein Kapitel Vereinsgeschichte zu Ende geht. Der Rekordmeister soll eine würdige Verabschiedung samt Sondertrikot und anschließender Feier in der Stadt planen. Trainer Vincent Kompany lässt es sich dabei nicht nehmen, Müller noch einmal in die Startelf zu stellen: „Ich bin ja nicht doof, ich möchte die Party nicht zerstören.“
Sportlich war Müller in der abgelaufenen Saison längst nicht mehr der Taktgeber früherer Jahre. In 42 Pflichtspielen stand er gerade einmal 1577 Minuten auf dem Platz – ungewohnt wenig für den langjährigen Führungsspieler. Seine Bilanz von sechs Toren und sechs Vorlagen wird intern wohl als verkraftbar eingeschätzt. Ein möglicher Transfer von Florian Wirtz könnte die Lücke zusätzlich schließen. Doch das wahre Problem liegt nicht auf dem Spielfeld.
Denn Müller war mehr als ein Spieler – er war ein Gesicht, eine Stimme, ein Fixpunkt in der Kabine. „Er war wichtig für die Kabine, die Mannschaft, für Fans und Sponsoren. Er war wichtig für die Journalisten, hat immer Rede und Antwort gestanden, meist sehr lustig“, erklärte Lothar Matthäus bei RTL/ntv und sport.de. Der 35-Jährige galt als Integrationsfigur, Mentor und ständiger Vermittler des „Mia san Mia“-Geists. Diese Rolle hinterlässt eine kaum zu schließende Lücke.
Besonders für Trainer Kompany stellt sich nun die Frage, wer diese Aufgaben künftig übernimmt. Kapitän Manuel Neuer ist mit 39 Jahren ebenfalls am Ende seiner Laufbahn angekommen, Joshua Kimmich steht als logischer Nachfolger bereit – doch ob er auch als Identifikationsfigur bestehen kann, ist fraglich. Kimmich sei zwar ehrgeizig, aber nicht unumstritten. Und echte Kabinenchefs wie Müller sind rar. „Du brauchst Jungs, die die Kabine steuern, die die Stimmung hochhalten und den Fokus beibehalten. Das können nur wenige“, sagte Jürgen Klinsmann im SID-Interview.
Wie es für Müller persönlich weitergeht, bleibt offen. Ein Wechsel in die MLS gilt als Option, ein möglicher Platz im Funktionsteam der Bayern scheint ebenfalls denkbar. Matthäus betonte: „In den Räumen des FC Bayern gibt es genügend Büros, wo er reinpasst, wo er auch für die Stimmung sorgen kann im Verein. Einen wie Thomas Müller wird es so schnell nicht mehr geben.“