Legendäre Tore | Gerrard gegen West Ham im FA Cup 2006 | OneFootball

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·13. Mai 2021

Legendäre Tore | Gerrard gegen West Ham im FA Cup 2006

Artikelbild:Legendäre Tore | Gerrard gegen West Ham im FA Cup 2006

Beim FA Cup Finale 2006 gegen West Ham United sorgte Steven Gerrard mit seinem Traumtor aus circa 30 Metern für den Pokalerfolg.

Am 13. Mai 2006 stieg das 125. FA Cup-Finale im Millennium Stadium in Cardiff. Liverpool gegen West Ham United. Die Reds gingen als Favorit in diese Partie. Auf dem Weg zum Finale beförderte Liverpool die direkten Rivalen Manchester United und Chelsea aus dem Wettbewerb. Diesmal ging die Rolle des Underdogs an die Gäste aus London.


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Carragher überwindet Reina – Liverpool in Not

Die Hammers nahmen diese dankend an und versetzten Liverpool in Schock. In einer Zeitspanne von sieben Minuten ging West Ham mit 2:0 in Führung durch ein Eigentor von Jamie Carragher (21. Minute) und ein Tor von Dean Ashton (28.), ein Treffer, bei dem Liverpools Keeper Pepe Reina nicht ganz unschuldig war.

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Doch das Team von Trainer Rafa Benitez fand schnell den Anschluss: In der 32. Minute verkürzte Djibril Cissé nach einem Sahnepass von Gerrard zum 1:2 Halbzeitstand. Unser Kapitän sorgte in der zweiten Hälfte dann mit einem Volley aus elf Metern für den Ausgleich (52.) und es schien, als würden die Reds wie im Champions League Finale 2005 ein erneutes Comeback hinlegen. Leider sah Reina bei einer Flanke von Paul Konchesky erneut nicht gut aus. Die Hereingabe des englischen Verteidigers landete im Netz und es sah so aus, als würde West Ham United den F.A. Cup als Underdog mit nach Hause nehmen.

Gerrard wagt und gewinnt

Just in dem Moment, als der vierte Offizielle aber die Nachspielzeit von vier Minuten anzeigte, war Gerrard wieder zur Stelle: Eine Flanke von John Arne Riise wurde von Danny Gabbidon per Kopf geklärt und landete vor den Füßen von Liverpools Nummer Acht. „Ich stand dort, meine Füße steif, der Tank leer, 27 Meter vor dem Tor und der Ball flog in meine Richtung“, schrieb Gerrard in seiner Autobiographie. „Ich war so weit entfernt. Sicher zu weit weg um zu schießen, oder? Komm schon! Sei realistisch! Da sind sicher zu viele Spieler im Weg? Aber mein Krampf hat die Entscheidung für mich getroffen.“

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„Ich schaute auf dem Ball: ‚Der kommt gut‘, sagte ich zu mir selbst, ‚also probiere es halt. Versuche das Tor zu treffen. Du hast nichts zu verlieren, Stevie!‘.“ Gerrard zog ab, der Stadionsprecher beendete gerade seine Ankündigung der angezeigten Nachspielzeit und der Ball flog wie eine Kanonenkugel an allen Spielern vorbei ins linke Eck. 3:3! Liverpool war wieder im Rennen um den Pokal! Von Krämpfen geplagt, konnte Gerrard seinen Wahnsinnstreffer nicht mit derselben Entschlossenheit feiern, mit der er den Ball ins Netz befördert hatte.

Reina wird zum Helden im Elfmeterschießen

„Meine erste Reaktion war purer Schock! Ich war überrascht, wie gut ich den Ball getroffen hatte, obwohl mein Körper sich in so einem katastrophalen Zustand befand.“ Der Scouser beschrieb dieses Tor als den besten Treffer in seiner langjährigen Karriere beim Liverpool FC. „Ich habe die Genialität dieses Treffers zu der Zeit nicht realisiert. Ich konnte nicht glauben, dass ich von so weit draußen getroffen habe. Auf dem Rasen des Millennium Stadiums. Ich konnte nicht richtig feiern. Ich war zu kaputt. Ich habe bloß gelacht und auf den Namen ‚Gerrard‘ auf der Rückseite meines Trikots geklopft.“

Dieser Treffer brachte Liverpool natürlich in die Verlängerung des Finales. Die Entscheidung sollte dann aber 30 Minuten später im Elfmeterschießen fallen. Dort machte Reina seine Fehler im Spiel wieder gut und parierte drei von vier Elfmetern. Am Ende gewann Liverpool zum achten und bis dato zum letzten Mal den F.A. Cup. Aufgrund dieses bombastischen Treffers und seiner heroischen Leistungen bis zum körperlichen Ende ist dieses Finale seither als das „Gerrard-Finale“ bekannt.

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