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·3. August 2023

„Latent unfair“: FC Bayern und BVB nehmen Liga in die Pflicht

Artikelbild:„Latent unfair“: FC Bayern und BVB nehmen Liga in die Pflicht

News | Die Auslandsvermarktung bleibt für die Bundesliga ein Problemfeld. Kritik kommt vor allem von den weit gereisten Mannschaften aus München und Dortmund.

FC Bayern: Nur mit sich selbst zufrieden – DFL in Kritik

Als die müden Stars des FC Bayern am frühen Donnerstagmorgen in München landeten, durften sie sich erst mal auf eine Pause freuen. Trainer Thomas Tuchel gewährte Joshua Kimmich und Co. nach der überstandenen Asienreise und vor dem nahenden Saisonstart noch einmal zwei freie Tage. In der Chefetage des Rekordmeisters war man unterdessen hochzufrieden – aber nur mit sich selbst.


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Die zehntägige Tour nach Tokio und Singapur sei „die richtige Entscheidung“ gewesen, bilanzierte Marketingvorstand Andreas Jung. Generell sei es „extrem wichtig, sich auf die Reise zu machen“. Die nationale Konkurrenz tut dies aus Sicht der Bayern-Bosse aber viel zu selten.

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Der Präsident des FC Bayern, Herbert Hainer, hatte schon zu Beginn des Asientrips angemahnt, die Bundesliga müsse sich in Bezug auf Fernreisen „deutlich mehr anstrengen“. Neben dem Branchenprimus aus München zeigte in diesem Sommer nur Borussia Dortmund mit der Reise in die USA interkontinental Präsenz – und stimmte daher in die Münchner Kritik ein. „Wir müssen etwas für die Internationalisierung tun“, sagte Dortmunds Marketing-Chef Carsten Cramer: „Wir können nicht immer nur sagen, die Bundesliga hinkt hinterher.“

Die Auslandsvermarktung bleibt eines der großen Problemfelder der Deutschen Fußball Liga (DFL). Wie prekär die Lage ist, hatte Karl-Heinz Rummenigge Anfang Juni deutlich gemacht. Man sei in diesem Bereich „katastrophal aufgestellt“, monierte der langjährige FC Bayern-Chef. Von einer einstigen Prognose von laut Rummenigge 850 Millionen Euro Einnahmen ist man mittlerweile weit entfernt.

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190 Millionen Euro veranschlagte die DFL in der vergangenen Saison für den Verkauf der Medienrechte im Ausland. Nur Krümel im Vergleich zur englischen Premier League, wo die Klubs etwa zwei Milliarden Euro pro Saison kassieren. Dort waren in diesem Sommer auch Vereine wie der FC Brentford oder der FC Fulham auf Promo-Tour, nicht nur Manchester City und der FC Liverpool.

Angesichts dessen könne man „nicht nur hingehen und sagen: Die Engländer bekommen mehr Geld vom Fernsehen als wir. Wir müssen in Deutschland auch etwas dafür tun, dass wir in eine ähnliche Situation kommen“, forderte Bayerns Jung. Und so nehmen die beiden Branchenführer ihre Konkurrenten aus der Bundesliga in die Pflicht.

Es könne „nicht sein, dass nur Bayern und Dortmund die Bundesliga in die Welt tragen“, kritisierte Hainer. Cramer monierte, dies sei „am Ende auch latent unfair, weil es auf die Substanz geht“.

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Kritik, die bei den anderen Vereinen nur bedingt gut ankommt. Der Hinweis auf eine verstärkte Internationalisierung sei zwar „richtig“, sagte Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann. Es solle allerdings „nicht so getan werden, als ob nur Bayern und Dortmund in den letzten Jahren besondere Anstrengungen unternommen hätten“, so der frühere DFL-Interimsboss weiter.

Immerhin in einem Punkt dürften sich die Klubs einig sein: In der Pflicht ist allen voran die DFL. Diese, forderte Bayern-Präsident Hainer, müsse „ein Konzept vorgeben, wie wir das gemeinsam mit den einzelnen Vereinen auch umsetzen können“. Ansonsten dürfte die ohnehin schon in andere Sphären abgehobene Premier League nur noch weiter davon schweben. (sid)

(Photo by Jeff Spicer/Getty Images for Leaders)

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