La Liga Vorschau | Die variable “9” – Atlético zu Gast in Eibar | OneFootball

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·20. April 2019

La Liga Vorschau | Die variable “9” – Atlético zu Gast in Eibar

Artikelbild:La Liga Vorschau | Die variable “9” – Atlético zu Gast in Eibar
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SD Eibar

Auf ins sechste Jahr

Neun Punkte – diese Differenz ist auch für Eibar das aktuelle Maß der Dinge. Mit dem Kampf um die Meisterschaft hat das aber natürlich nichts zu tun. Diese neun Punkte spiegeln für die Basken sowohl den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, als auch den Rückstand auf die Europa League Plätze wieder. Bei nur noch sechs verbleibenden Spielen bezeichnet man das wohl als “gesichertes Mittelfeld”, was mit Rang 13 auch ganz gut in der Tabelle wiedergegeben ist.

Für den kleinen Verein aus dem Baskenland ist das allerdings keineswegs negativ, ganz im Gegenteil, jede Saison ohne größere Abstiegssorgen ist ein voller Erfolg. Die frühe Planungssicherheit und die geschonten Nerven sind dabei ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Nach Platz 9 (54 Punkte) im Vorjahr und Platz 10 (51 Punkte) im Jahr davor, droht in dieser Saison zwar ein kleiner Rückschritt, doch das wird man mehr als verschmerzen können. Die Freude auf das sechste (!) Jahr in Folge La Liga dürfte einfach überwiegen.


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Fast frei von Sorgen

Die Quintessenz dessen ist klar: Eibar kann frei von allen Sorgen aufspielen und die letzten Saisonspiele als Vorbereitung auf kommende Aufgaben sehen. Für den einen oder anderen Spieler ist es vielleicht auch nochmal die Chance sich ins Schaufenster zu stellen, um sich einen Wechsel zu einem finanziell potenteren Verein zu verdienen. Joan Jordan, Gonzalo Escalante oder auch Marc Cucurella, der derzeit vom FC Barcelona ausgeliehen ist, wären da denkbare Kandidaten. Ein gutes Spiel gegen den großen Favoriten Atlético Madrid wäre in dem Sinne natürlich beste Werbung.

Ob es da aber wirklich was zu holen gibt, ist allerdings mehr als fraglich. Eibar konnte noch keines der bisherigen neun Duelle in La Liga gewinnen. In den letzten beiden Vergleichen errang die Mannschaft aber immerhin jeweils ein Remis. Beim 1:1 im Hinspiel im Metropolitano war man zudem extrem nah dran, erst ein Treffer von Nachwuchsmann Borja Garces in der 94. Spielminute rettete dem großen Favoriten einen schmeichelhaften Punkt. Im eigenen Stadion möchte das extrem heimstarke Eibar (29 der bisherigen 40 Punkte holten sie im heimischen Ipurua, das nur etwas mehr als 7000 Plätze hat) nun aber endgültig mal gewinnen.

Rechtsverteidiger de Blasis

Die aktuelle Form nährt diese Hoffnung allerdings nicht weiter. Nur eins der letzten sechs Ligaspiele konnte gewonnen werden, gegen den Vorletzten, Rayo Vallecano.

Außerdem sieht es personell auch nicht besonders rosig aus. Die beiden etatmäßigen Rechtsverteidiger, Rubén Peña und Jordi Calavera, fehlen weiterhin verletzt, daher wird der Ex-Mainzer und Offensivmann Pablo de Blasis wohl rechts hinten aushelfen müssen. Vergleichbare Probleme gibt es in der Innenverteidigung. Ivan Ramis und Anaitz Arbilla fallen definitiv verletzt aus, außerdem ist Alternative Pedro Bigas auch angeschlagen, weshalb wohl Mittelfeldspieler Sergio Alvarez an der Seite des gesetzten Paulo Oliveira im Zentrum verteidigen muss. Dazu wird mit Pape Diop eine wertvolle Option im Mittelfeldzentrum ausfallen.

Alles in allem also keine optimalen Voraussetzungen für einen Coup gegen den großen Favoriten, doch Eibar wusste in der Vergangenheit schon oft genug zu überraschen.

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Atlético Madrid

Weiter unter Hochspannung?

Wie schon einleitend erwähnt, zählt für Atlético nur ein Sieg. Die Minimalchance in der Liga ist das Letzte, was ihnen in dieser Saison noch bleibt, aus der Champions League und der Copa del Rey ist man ja bereits ausgeschieden. Die Möglichkeit vielleicht doch noch mal ranzukommen und gleichermaßen auch vor dem Stadtrivalen Real Madrid zu bleiben, dürfte trotzdem genug Ansporn sein, um auch die verbleibenden sechs Saisonspiele so erfolgreich wie möglich zu bestreiten.

Die Restaufgaben sind dabei auch gar nicht mal so ohne. Mit dem FC Sevilla und dem FC Valencia warten noch zwei Champions League Anwärter und auch der Abstiegskandidat Valladolid dürfte keine Punkte zu verschenken haben. Den Fehler Teams wie Eibar, für die es um nicht mehr allzu viel geht, zu unterschätzen, sollte man ebenfalls nicht machen. Trainer Diego Simeone ist also gut beraten die Spannung hoch zu halten.

Stark gegen die “Kleinen”

Zuletzt hatte seine Mannschaft aber durchaus ihre Probleme, drei der letzen sechs Pflichtspiele wurden verloren, darunter auch die bitteren Niederlagen gegen Barcelona, die die Chance auf die Meisterschaft fast vollständig verschwinden ließ, und Juventus Turin, die das Aus in der Champions League bedeutete. Atlético ist also nicht gerade in absoluter Gala-Form, doch in den Spielen gegen vermeintlich schwächere Teams zeigte man sich trotzdem ziemlich souverän, wie der 2:0-Sieg gegen Delta Vigo, der 2:0-Sieg gegen Girona und der 4:0-Sieg bei Alaves eindrucksvoll belegen. Das “Tagesgeschäft” haben die “Rojiblancos” also trotzdem noch voll im Griff.

Die Aufgabe in Eibar dürfte, wie schon erläutert, trotzdem eine echte Herausforderung werden, nicht zuletzt weil Top-Stürmer Antoine Griezmann gelbgesperrt nur zuschauen darf. Außerdem fehlt Diego Costa ja bekanntermaßen ebenfalls gesperrt, während Diego Godin, Stefan Savic und Lucas Hernandez verletzt ausfallen werden. Personell sieht es bei den Gästen also kaum besser aus als bei den Gastgebern.

Fokus 4-4-2

Die Ausfälle bedeuten auf der anderen Seite aber auch, dass andere Spieler eine Chance bekommen sich zu zeigen. So könnte zum Beispiel Francisco Montero, ein 20-jähriger Innenverteidiger, der eigentlich für die zweite Mannschaft Atléticos spielt, eine weitere Chance in der Startelf bekommen. Außerdem könnte auch Thomas Lemar, nach seiner Verletzung, wieder in die Mannschaft kommen, während Alvaro Morata den Sturm anführen wird. Insofern dürfte dieses Spiel auch personell durchaus interessant werden.

Taktisch sind unterdessen keine allzu großen Kniffe zu erwarten. Atlético wird wohl kaum von seinem gewohnten Stil abweichen, ebenso wenig wie Eibar. Beide Mannschaft spielen aus einem flachen 4-4-2-System heraus und kommen über eine hohe Intensität in ihrem Spiel. Eibar ist, gerade Zuhause, für eine hohes Pressing, eine aggressive Spielweise und ein variables Angriffsspiel (frühe Flanken, vor allem auf Charles und Enrich, oder auch kultiviertes Passspiel über die ballsicheren Escalante und Jordan) bekannt, während Atléti natürlich vorwiegend kontrolliert spielt, variabel presst und extrem stark bei Standards ist. Das Spiel könnte also doch ganz spannend werden.

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Prognose

Atletico geht klar als Favorit ins Spiel, sie müssen und sie wollen dieses Spiel gewinnen. Die Ausfälle und der Gegner werden diese Aufgabe aber deutlich schwerer machen, als sie auf den Papier wirkt. Eibar ist nämlich, gerade im Ipurua, ein durchaus unangenehmer Gegner, der an guten Tagen definitiv dazu in der Lage ist die “Colchoneros” mächtig zu ärgern. Die eigenen Ausfälle und die eher schwache Form zuletzt mindern die Hoffnung auf die Sensation allerdings ein wenig. Taktisch könnte dieses Spiel ebenfalls durchaus reizvoll sein, ohne dass unbedingt ein Spektakel zu erwarten ist.

Mögliche Aufstellung

SD Eibar: Dmitrovic – de Blasis, Sergio Alvarez, Paulo Oliveira, Jose Angel – Orellana, Escalante, Jordan, Cucurella – Sergi Enrich, Charles

Atletico Madrid: Oblak – Juanfran, Gimenez, Montero, Filipe Luis – Koke, Saúl, Rodrigo, Lemar – Correa, Morata

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

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