La Liga: Clasico als letzte Hoffnung für ein Titelrennen? | OneFootball

Am Sonntagabend um 21 Uhr ist es mal wieder soweit. Der Clasico steht auf dem Programm. Real Madrid empfängt den FC Barcelona. Es ist das Aufeinandertreffen der beiden erfolgreichsten Mannschaften Spaniens und auch das der zwei formstärksten.

Allerdings sind beide aktuell zwar Tabellennachbarn, aber der Abstand von Platz eins auf zwei ist groß. Nur ein Sieg der Katalanen könnte wohl noch einmal dafür sorgen, dass es im Kampf um den Titel eng wird. Doch wie realistisch ist das?

Real Madrid souveräner Tabellenführer vor dem Clasico

Real Madrid, die Königlichen, gehen in jede Saison mit dem Ziel, den Titel auch zu gewinnen. 2023/24 war die Elf von Trainer Carlo Ancelotti von Beginn an da, ließ wenig Zweifel an den Ambitionen aufkommen, gewann die ersten fünf Partien nacheinander. Die Niederlage bei Stadtrivale Atletico am 24. September war die einzige für die Ancelotti-Elf in der gesamten Ligasaison. Der erste Clasico ging mit 2:1 an Real, der in der Supercopa gar mit 4:1. Zudem gelang zuletzt der Einzug in das Halbfinale der Königsklasse, was dem Gegner verwehrt blieb.

Moralischer Vorteil für die Hausherren also? Irgendwie ja. Schließlich haben die Königlichen sieben Spiele vor dem Ende der Saison die beste Offensive, die beste Defensive und die wenigsten Niederlagen. Acht Punkte und 19 Tore liegen vor dem Clasico zwischen beiden Teams, zuletzt konnte Real Madrid sogar wieder die Rückkehr einiger zuvor verletzter Spieler feiern. Die Tabellenführung ist souverän wie verdient, das einzige Team, das lange hartnäckig mithielt und teilweise auch vor Real lag, war der FC Girona, aktuell auf Platz drei liegend.

FC Barcelona kommt mit gemischten Gefühlen

Die Gäste aus Barcelona, die immerhin 21 ihrer 31 Ligaspiele gewinnen konnten, wollen die eigene Clasico-Bilanz in dieser Saison zumindest mit einem Sieg noch einigermaßen geradebiegen. Und natürlich den Rückstand verkürzen. Die Unterschiede zum Tabellenführer sind aber schnell zu erkennen, angefangen bei 14 mehr kassierten Gegentoren. Zehn Patzer in der Abwehr stehen nur sieben gegenüber, außerdem gab es inkonstante Phasen, die dann sofort bestraft wurden. Besonders Ende November und Anfang Dezember, als nur eines von vier Spielen gewonnen werden konnte.

(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

In den letzten Wochen waren die Katalanen mit Real Madrid zusammen aber die konstanteste und formstärkste Mannschaft der Liga. Das sorgt für ein ganz gutes Gefühl, das allerdings wiederum unter der Woche einen Dämpfer erfahren hat. Die 1:4-Pleite gegen PSG mit Platzverweisen unter anderem für Ronald Araujo und Trainer Xavi dürfte Auswirkungen haben. Nur welche? Folgt jetzt wieder ein Rückschritt oder gibt es eine Trotzreaktion? Das wird im Estadio Santiago Bernabeu zu sehen sein.

Die letzte Chance auf einen spannenden Titelkampf

Bei acht Punkten Abstand und sieben verbleibenden Spielen ist die Meisterschaftsentscheidung natürlich noch nicht gefallen. Damit es aber noch einmal spannend wird, muss Barcelona nicht nur gewinnen, sondern auch irgendwie in die Köpfe von Real Madrid kommen. Ein knappes 2:1 wird dafür wohl nicht ausreichend sein. Die Katalanen müssen deutlich gewinnen, versuchen, von Beginn an giftig und effizient zu sein, das Spiel komplett an sich zu reißen. Kurzum: Es braucht eine Premiumleistung aller Spieler auf dem Platz.

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Als verstärkender Faktor könnte eine Rolle spielen, dass die Katalanen nur noch in der Liga spielen müssen, während Real Madrid noch in der Champions League zusätzliche Belastung erfährt. Die Hausherren spielen außerdem noch bei Real Sociedad und auswärts gegen Villarreal, haben Betis noch als Stolperstein zuhause. Das Programm des FC Barcelona ist abgesehen vom Auswärtsspiel in Girona einfacher, zumindest auf dem Papier.

Doch besteht ausgerechnet bei Real Madrid, dieser abgezockten Mannschaft, die Gefahr, dass es zu einem Nervenflattern kommt? Gerade, nachdem das Team 120 Minuten in Manchester den großen Druck ausgehalten hat? Wahrscheinlich ist das nicht. Aber der FC Barcelona muss zumindest versuchen, diesen Mechanismus irgendwie auszulösen. Und dafür braucht es den perfekten Clasico.

(Photo by Yasser Bakhsh/Getty Images)