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·17. Juli 2024
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Kylian Mbappé mit seinen Eltern und Florentino Pérez – Foto: David Ramos/Getty Images
MADRID. Sie wirkte in Momenten fassungslos, wie versteinert – aber mit voll und ganz positiven Gedanken. Als ihr Sohn Kylian Mbappé am Dienstagmittag vor mehr als 70.000 Fans im Estadio Santiago Bernabéu als neuer Superstar von Real Madrid präsentiert und frenetisch empfangen wurde, saß Fayza Lamari überwältigt in Reihe eins vor der Bühne.
Sogar Tränen schossen ihr ins Auge. Der Frau, die nach der Vertragsverlängerung des Top-Stürmers bei Paris Saint-Germain im Mai 2022 eigentlich als knallharte Geschäftsfrau und in fußballerischer Hinsicht schlechter Karriere-Einfluss galt. Sie berät ihn nämlich auch.
„Ich habe nie um Kylian geweint. Aber das war anders, es war eine Mischung aus allen möglichen Dingen“, beschrieb die 49-Jährige ihre Emotionen nun in einem Interview mit der französischen Zeitung LE PARISIEN. Sie weiß, welch große Bedeutung dieser Transfer zum prestigeträchtigsten Verein der Welt für ihren Filius hat. Doch warum kam es dann nicht bereits 2022 dazu? Schon damals hätte Mbappé ablösefrei wechseln können.
So wie der 25-Jährige selbst möchte offenbar auch die Familie keine Details liefern. Nur so viel: Reue über den damaligen Entschluss herrscht anscheinend nicht. „Nein, es gibt nichts zu lamentieren. Wenn man in Paris geboren und in Bondy aufgewachsen ist, ist es ein Ereignis, im Parc des Princes zu spielen. Kylian hat nie gelogen. Er hat dem Präsidenten immer gesagt, dass er eines Tages zu Real Madrid gehen würde. Abgesehen von Madrid hätte er Paris nie verlassen. Es war nicht einfach, aber es herrscht kein Bedauern, es sind nur große Gefühle. Es war sehr, sehr schwierig für Kylian, das ist klar“, so Lamari.
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Screenshot: Realmadrid TV
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Sie findet es „schön, dass er mit 25 immer noch träumt. Man könnte meinen, dass er gleichgültig ist, dass er schon alles hat, was er will. Aber das ist er nicht. Ich will nicht sagen, dass er sich in Gefahr begibt, wenn er nach Madrid geht, aber er verlässt seine Komfortzone. Ich glaube, er brauchte auch eine neue Herausforderung“.
Dass Mbappé nach der spektakulären Vorstellung im Bernabéu zu einem der besten, wenn nicht sogar dem besten Real-Star der Historie avanciert, wiegelt seine Mutter entschieden ab. „Nein. Die Leute vergessen, dass es sich um einen Mannschaftssport handelt, dass man elf oder sogar 15 Spieler braucht, um erfolgreich zu sein. Jeder hat seinen Platz in einer Mannschaft. Es gibt diejenigen, die den besten Spielern den Ball geben, denn sie sind diejenigen, die den Unterschied ausmachen. Damit muss man klarkommen, genauso wie mit der Tatsache, dass man allein nicht erfolgreich sein kann. Wenn einer zu den Besten gehört, erwartet man natürlich mehr, das ist auch logisch. Aber man muss aufpassen, dass man manchmal nicht zu viel erwartet“, betonte die einstige algerische Handballspielerin.
Messen wird man Mbappé in Madrid beispielsweise am Abschneiden in der Champions League. Diese konnten die Blancos in den letzten drei Spielzeiten zweimal auch ohne ihn gewinnen. Im Umkehrschluss denken sich also nicht wenige: Mit einem Mbappé im Kader ist es nahezu Pflicht, den Henkelpott in den nächsten Jahren ein ums andere Mal abzuräumen.
Lamari will Erfolg und Misserfolg nicht zu sehr an ihrem Sohn festmachen lassen: „Real Madrid wird auch nach ihm erfolgreich sein. Daher ist es der größte Klub der Welt. Am Dienstag habe ich zum Beispiel den Unterschied zu PSG gespürt. Wenn man bei Real Madrid ankommt, spürt man das Gewicht der Institution. Es ist ein Verein, der schon viel gewonnen und eine große Geschichte hat. Es geht darum, Teil eines kollektiven Projekts zu sein und das beizutragen, was man kann. Wenn ich sage, dass er aus seiner Komfortzone rauskommt, dann meine ich damit, dass er nicht in der Lage sein wird, es besser zu machen als letztes Jahr, als Madrid alles gewonnen hat. Aber wir werden ihn bitten, das zu tun, was er am besten kann. Und was er am besten kann, ist Fußball spielen. Kylian kann und muss sich verbessern. Ich bin überzeugt, dass es sehr, sehr gut laufen wird. Das heißt nicht unbedingt, dass wir Titel gewinnen werden. Aber ich bin überzeugt, dass es funktionieren wird. Die Spieler in der Mannschaft sind die besten der Welt und kennen sich seit langem. Wenn man ohne Demut zu einem solchen Verein kommt, wird es nicht funktionieren.“
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An der Seine hat es übrigens immer wieder nicht funktioniert – mit dem Triumph in der Königsklasse zumindest. Geschafft haben es der Ligue-1-Klub und die Mbappé-Seite ebenso wenig, im Guten auseinanderzugehen. Nach Angaben der Sportzeitung L‘ÉQUIPE habe PSG wegen des Real-Wechsels sämtliche Überweisungen an den Weltmeister von 2018 seit April gestoppt. Kumuliert soll es um satte 80 Millionen Euro gehen: drei Monatsgehälter und die Zahlung eines im Mai 2022 vereinbarten Loyalitätsbonus. Während PSG angibt, man habe sich angesichts des ablösefreien Abschieds mit Mbappé zu Saisonbeginn mündlich auf einen Verzicht dieser Bonus-Zahlung geeinigt, damit dieser nach einer Ausbootung begnadigt werden konnte, fordert die Gegenpartei ihr Recht ein.
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Und sie würde notfalls vor Gericht ziehen. Lamari: „Wenn wir keine andere Wahl haben, ja, natürlich. Jetzt hoffe ich wirklich, dass der Vertrag, den wir vor zwei Jahren unterschrieben haben, eingehalten wird. Hören wir auf zu sagen, dass Kylian dies gesagt hat, er hat das nicht gesagt, er hat dies getan, er hat das nicht getan… In Wirklichkeit kann niemand sagen, was passiert ist, weder ich noch die Vertreter von PSG, denn seit zwei Jahren haben sich Kylian und der Präsident immer allein getroffen, abgesehen von einem Mal. Es liegt jetzt in den Händen der Vertreter von Kylian. Aber ich vertraue darauf, dass PSG die Dinge sehr schnell wieder in Ordnung bringt.“
Die Geschehnisse in und mit Paris seien „vergleichbar mit einer Trennung. Wenn man sich trennt, denkt man in diesem Moment nur an das Negative. Aber unsere Aufgabe ist es, nicht zurückzublicken, sondern ihm Zeit zu geben, damit Kylian sich bald nur noch an die positiven Seiten dieses letzten Jahres in Paris erinnert. Und es gab viel Positives. Heute ist Kylian in Madrid und wir können nicht nur Monaco, sondern auch Paris danken. Schließlich war es PSG, das ihm mit 18 Jahren sein Vertrauen schenkte und so viel Geld in ihn investierte. Ich denke, er hat es ihnen mehr als zurückgezahlt“, sagte seine Mutter.