Barçawelt
·6. November 2024
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Der FC Barcelona gilt als die momentan stärkste Mannschaft des europäischen Fußballs – auch für Toni Kroos. In der Champions League räumt der Ex-Star von Real Madrid den Katalanen allerdings kaum Titelchancen ein.
Im kommenden Sommer werden schon zehn Jahre vergangen sein. Zehn Jahre seit dem bis dato letzten Champions-League-Titelgewinn des FC Barcelona am 6. Juni 2015. Oder schaffen es die Katalanen wenige Tage vor dem Jahrestag, den Henkelpokal mal wieder abzuräumen? Vor dem Hintergrund des beachtlichen Aufwärtstrends unter Neu-Trainer Hansi Flick ist die Hoffnung im Barcelonismo allgegenwärtig.
Toni Kroos gehört diesem Kosmos als Ex-Profi von Real Madrid logischerweise nicht an. Hinzu kommt: Er schließt die Blaugrana für sich als Triumphator im internationalen Geschäft aus – obwohl es so gut läuft.
„Champions League sehe ich gar nicht“, sagte der 34-Jährige in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“ über Barça. Dennoch hält Kroos große Stücke auf Flick und dessen Team: „Aktuell ist es wahrscheinlich die formstärkste Mannschaft. Ich schicke auch schon mal direkt vorne weg: zu früh. Im März, April werden sie das nicht mehr so sein wie jetzt, daran würde ich mich auch messen lassen. Weil ich glaube, dass dann Mannschaften, die jetzt noch ein bisschen Probleme haben, zu ihrer Form finden werden. Und das sind meistens dann immer die gleichen, die im März und April richtig gut sind. Da sehe ich dann schon Real, City vielleicht auch Arsenal, Bayern. Da sehe ich dann die Mannschaften, ehrlich gesagt, alle besser als Barcelona.“
Der Weltmeister von 2014 hatte bei den Duellen mit dem FC Bayern München und Real jeweils gegen Barca getippt. Mit dem 4:1 und dem 4:0 „hätte ich nicht gerechnet. Ich muss aber sagen: Es kann gegen Bayern zur Halbzeit anders stehen. Und es muss fast zur Halbzeit anders stehen gegen Real. Was man sagen muss: Barcelona spielt aktuell auf jeden Fall mit Eiern. Sie machen es gut, so wie sie spielen. Die Umsetzung ist natürlich brutal wichtig, gerade bei dieser Spielweise mit dem hohen Anlaufen, sehr hohe Verteidigungslinie. Da gehst du schon ein großes Risiko ein, was jetzt wirklich belohnt wurde, weil sie einfach gut in Form sind, weil sie Spieler haben, die gerade richtig Selbstvertrauen haben. Aber wie gesagt, gerade beim Clásico kann es aus Barcelona-Sicht auch 0:2 stehen. Das eine ist, dass du hoch stehst und dann natürlich auch Situationen hast, wo du auf Abseits spielen musst. Und das andere ist aber dann doch irgendwie so eine Kniescheibe, die im Abseits ist und deswegen dann das Tor nicht bekommst. Das ist dann wiederum nicht kalkuliert in meinen Augen, weil das kannst du nicht kalkulieren. Das war dann von Real auch teilweise wirklich nicht gut ausgenutzt. Wenn die das gut ausgenutzt hätten, dann führt Real zu Halbzeit 2:0. Und dann kann das Ergebnis auch ganz anders rum aussehen am Ende“, konstatierte er.
In LaLiga beträgt Barcas Vorsprung derzeit neun Punkte, jedoch haben die Madrilenen ihr Auswärtsspiel gegen den FC Valencia am vergangenen Wochenende wegen der Flutkatastrophe nicht absolvieren können und daher einen Einsatz weniger.
Wer wird Meister? Kroos: „Ich bleibe nach wie vor der Meinung, dass Real entscheidet, wer die Liga gewinnt. Aber sie müssen natürlich schauen, dass der Abstand nicht so groß wird. Ich kenne das, wir hatten ein, zwei Jahre, wo wir extrem hinterhergerannt sind. Und dann ist es schwer, da ran zu kommen, weil das eine Mannschaft ist, die in der Lage ist, weiter konstant zu gewinnen. Du darfst einfach nicht das Gefühl haben, die ganze Zeit hinterher zu rennen, das ist auch anstrengend. Aber Real ist, darüber brauchen wir nicht reden, auch in der Lage, eine Serie von sieben, acht, neun, zehn gewonnen in Spielen am Stück zu starten. Dann muss Barcelona halt reagieren und konstant bleiben. Und das glaube ich eben noch nicht, das traue ich eben eher Real zu. Und deswegen glaube ich, dass das noch nichts verloren ist, sofern der Abstand nicht irgendwann bei zwölf, 15 Punkten ist. Weil dann besteht auch die Gefahr, dass du es irgendwann im Februar, März ein Stück weit wegschenkst.“ Das dürfe nicht passieren, warnt Kroos.