Koschinat: VfL sollte nicht mit "zu viel Respekt" nach Kiel fahren | OneFootball

Vier Siege in sechs Spielen - der VfL Osnabrück zeigt in den letzten Wochen, dass seine Teilnahme an der 2. Bundesliga gerechtfertigt ist. Doch die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist weiterhin gering. Gelingt ein überraschender Coup bei Holstein Kiel? Am Samstag (13 Uhr) sind die Lila-Weißen beim Tabellenzweiten gefordert.

"Wird mit Sicherheit sehr stressig"

Sechs Punkte beträgt der Rückstand zum Abstiegs-Relegationsplatz, welcher das erste Ziel für den VfL Osnabrück in der restlichen Saison sein dürfte. Allerdings bleiben nur noch sechs Spiele - und, weil zahlreiche Abstiegs-Konkurrenten noch gegeneinander spielen und dadurch definitiv Punkte verteilt werden, der Abstand wird möglicherweise noch wachsen. Die Lila-Weißen sind in guter Form, doch für eine richtige Aufholdjagd scheint die Zeit zu fehlen. Zumal das Team von Uwe Koschinat nun ausgerechnet beim Tabellenzweiten aus Kiel gefordert ist.

"Das wird mit Sicherheit sehr stressig für uns", gab der VfL-Coach im Vereins-TV an, dass die Herausforderung an der Förde groß sein wird. "Kiel ist auf jeden Fall ein Kandidat für den Aufstieg. Man hatte sie lange nicht ernsthaft auf dem Zettel." In der Winter-Vorbereitung konnte sich Koschinat mit KSV-Cheftrainer Marcel Rapp und Sportchef Uwe Stöver austauschen, die ihr Trainingslager ebenfalls in Spanien geplant hatten. "Ein Wort ist extrem an mir haften geblieben, denn beide haben immer wieder davon gesprochen, dass sich eine Leistungskultur entwickelt hat", gab der VfL-Coach Rückblicke auf das Gespräch. "Der Anspruch innerhalb der Mannschaft ist sehr hoch an jeden Einzelnen."

Rorig fällt aus, aber Kunze zurück

Über diese Art und Weise konnte sich Holstein Kiel von einer Wundertüte zum Geheimfavoriten mausern. "Die großen Namen im Kader marschieren absolut voran. Spieler wie Holtby oder Skrzybski sind nicht nur Leistungsträger aufgrund ihrer Vergangenheit, sondern aufgrund ihrer Haltung in der Gegenwart. Das motiviert junge Spieler", fand Koschinat nur lobende Worte für den Gegner. Aber: "Es hilft nicht, wenn wir Holstein Kiel mit zu viel Respekt begegnen. Wir brauchen auch einen Dreier. Ein paar Gründe gibt es auch, selbstbewusst hinzufahren."

Dazu zählt, dass Osnabrück aktuell zu den formstärksten Teams der Liga zählt. Zwei Siege in Folge ohne Gegentor liegen hinter dem VfL. "Nach längerer Zeit haben wir gezeigt, dass wir eine sehr, sehr aktive Grundhaltung in jeder Formation haben können", freute sich Koschinat über die Entwicklung seines Teams. Für den Auftritt an der Förde werden dem Coach allerdings Lars Kehl (Mittelfußbruch), Emeka Oduah (Halswirbelbruch) und Henry Rorig (grippaler Infekt) fehlen. Lukas Kunze konnte hingegen wieder mittrainieren und könnte ein Kandidat für eine "besondere Rolle mit wenigen Minuten" werden. Die "richtigen personellen und taktischen Ideen" wolle Koschinat noch entwickeln.