Kommentar: Veltins-Nostalgie darf Schröder nicht auf Schalke halten | OneFootball

Kommentar: Veltins-Nostalgie darf Schröder nicht auf Schalke halten | OneFootball

Icon: 90min

90min

·27. Juli 2023

Kommentar: Veltins-Nostalgie darf Schröder nicht auf Schalke halten

Artikelbild:Kommentar: Veltins-Nostalgie darf Schröder nicht auf Schalke halten

Mit Veltins rückt ein langjähriger Partner des FC Schalke erneut zum Hauptsponsor aus. Und so gut das neue Heimtrikot mit dem bekannten Schriftzug auch aussieht und es Nostalgie versprüht, so müsste der zuständige Vorstand Bernd Schröder trotzdem den Verein verlassen.

Veltins, die Brauerei aus dem Sauerland, ist jedem einzelnen Fan des FC Schalke ein Begriff. Das Unternehmen ist seit nahezu unzähligen Jahren als Sponsor und somit als Unterstützer des Vereins aktiv. Veltins war bereits Hauptsponsor, ist Namensgeber des Stadions und das leckere Kaltgetränk, das in der Arena serviert wird, kommt logischerweise ebenfalls aus den Fässern der Firma.


OneFootball Videos


Umso passender ist es, dass Veltins nun erneut als Hauptsponsor agiert. Veltins und Schalke, das passt einfach. Es ist "eine einzigartige Partnerschaft im deutschen Fußball", wie Bernd Schröder es formulierte. Da liegt er völlig richtig.

Veltins-Deal als romantische Notlösung - Schröder völlig zurecht in der Kritik

Damit hat der 57-jährige Vorstandsvorsitzende, der den Marketing-Bereich verantwortet, doch noch einen Hauptsponsor vor dem Saisonauftakt präsentieren können. Doch lediglich der Nostalgie-Faktor, auf den in der Präsentation ganz klar gesetzt wurde, sowie das wirklich gute Aussehen des Heimtrikots mit dem berühmten Schriftzug, dürfen ihn nicht im Amt halten.

Dafür sprechen die Rahmenbedingungen des Deals eine zu klare Sprache. Und auch die Art und Weise der Hauptsponsoren-Suche, die schlichtweg unprofessionell angegangen wurde, sind diesem Verein unwürdig.

Faktor eins: Entgegen des eigentlichen Vorhabens kommt es erneut nur zu einer kurzfristigen Partnerschaft. Veltins hilft lediglich aus, wird nur für die kommende Saison auf den Trikots zu sehen sein.

Faktor zwei: Die Einnahmen liegen übereinstimmenden Medienberichten bei rund drei Millionen Euro. Das ist für die riesige Werbefläche, die dieser Verein auch in der 2. Bundesliga bietet, eine vergleichsweise schlechte Summe. Es ist eine gute Summe für das obere Viertel der 2. Liga - allerdings bietet Königsblau ein Vielfaches dieser Sichtbarkeit. Zuletzt war auch immer vom Ziel zu hören, dass der neue Sponsor um die fünf Millionen Euro einbringen soll. Auch vermeintlich gute Verkaufszahlen der Trikots, die durch die Fan-Editionen aber schon geschwächt sein dürften, werden das definitiv nicht kompensieren können.

Faktor drei: Schröder hat Schalke schlichtweg in eine schlechte Verhandlungsposition gebracht. So froh man über Veltins als Hauptsponsor sein kann, so wenig überraschend sind die Rahmenbedingungen. Im Nachhinein wirken beispielsweise die vermeintlich fortgeschrittenen Gespräche mit 'Hydrogen Deutschland', was von Beginn an einen fragwürdigen Eindruck machte, nur unprofessionell.

Außerdem soll Schröder mit seinem Team viel zu spät angefangen haben, überhaupt nach einem neuen Sponsor zu suchen. Das hatte auch Sky-Reporter Dirk große Schlarmann zuletzt noch thematisiert. Als jemand, der aus dem Marketing-Bereich kommt und diesen an vorderster Front zu verantworten hat, ist das alles andere als ein Bewerbungsschreiben. Zumal frühzeitig absehbar war, dass es mit 'meinauto.de' nicht weitergehen würde.

Die Nostalgie alleine sollte Schröder nicht im Amt halten

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Die Fans können sich in erster Linie über das Veltins-Logo auf ihren Trikots freuen. Den Klub und das Unternehmen verbindet eine langjährige Partnerschaft.

Dennoch ist der Ablauf dieser Suche, die Kommunikation drumherum sowie der Deal als solcher definitiv Grund genug, dass die Zeit von Schröder auf Schalke ein Ende finden sollte. Axel Hefer, Vorsitzender im Aufsichtsrat, hatte bereits zur Mitgliederversammlung kritische Töne anklingen lassen. Umso kurioser wirkt es, dass Schröder im Vorstellungs-Clip noch so stolz in die Kamera lächeln darf.

Impressum des Publishers ansehen