
VfB-exklusiv
·5. Juli 2025
Kommentar: Bereits zu viel passiert? – Warum ein Verbleib von Woltemade fast schon ausgeschlossen ist

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·5. Juli 2025
Eine Meinung von VfB-exklusiv Admin Jens Lommel
Es war die Halbserie von Nick Woltemade, alle VfB-Fans schienen einen neuen Liebling im Brustring-Trikot gefunden zu haben. Im Pokalfinale getroffen, den Pokal in den Händen, wenige Tage später war Woltemade Nationalspieler bei Julian Nagelsmann und spielte bei der U21 Europameisterschaft eine tragende Rolle, wurde am Ende mit sechs Treffern sogar Torschützenkönig. Das Finale der EM jedoch, war nicht nur sein schwächstes Spiel, sondern bei den VfB-Fans war der Stolz zu dem Zeitpunkt bereits ein wenig einer “Ist-mir-egal-Haltung” gewichen. Keiner außer ihm und seinen Beratern weiß bisher wirklich, was in Nick Woltemades Kopf vorgeht, daher sind Aussagen der Medien immer mit dem letzten Schuss Misstrauen zu bewerten. Doch wenn die Mehrheit einheitlich berichtet, dass der knapp Zweimeter-Stürmer seine Zukunft bei den Bayern sieht und er dies mittlerweile wohl auch beim VfB hinterlegt haben soll, wird nicht alles falsch sein, was berichtet wurde. Es hängt also letztlich ausschließlich an der Transfersumme, die von der Säbener Straße an die Mercedesstraße fließen wird. Ein Angebot aus München soll in Stuttgart noch nicht eingegangen sein, man möchte sich auf die Klub-WM konzentrieren, um sich dann dem Transfer zu widmen. Eine Einstellung, die die Bayern besser auch für das Finale der U21-EM an den Tag gelegt hätten. Ohne konkret fixierte Zahlen, sind der Spekulation Tür und Tor geöffnet. So legten viele dem VfB Nahe zwischen 80 und 100 Mio. Euro als Ablöseforderung in den Ring zu werfen. Aus Sicht der Bayern waren zunächst 50 Mio. genannt, die mittlerweile auf 30 bis 40 Mio. geschmolzen sind. Den Schwaben legte man mittlerweile eine Summe zwischen 60 und 70 Mio. Euro in den Mund. Im Vorfeld war man beim VfB fest davon ausgegangen, dass Nick Woltemade in der kommenden Saison in Stuttgart spielt und somit wollte man ihn eigentlich als unverkäuflich titulieren. Für Bayerns Verhalten, mit dem bis 2028 gebundenen Spieler bereits alles fixiert zu haben, sehen viele Fans eine hohe Ablöse als unabdingbar an.
Natürlich ist das kein gutes Geschäftsgebaren, was München gezeigt hatte, doch mittlerweile eigentlich üblich, sich mit dem Spieler über eine eventuelle Zusammenarbeit im Vorfeld abzusprechen. Meine Argumente für eine hohe Ablöse liegen eher in den Beispielen, die es in der Bundesliga mittlerweile schon öfter gab. Dabei geht es weniger um den Ausnahmespieler Florian Wirtz, der für 150 Mio. Euro nach Liverpool wechselte, sondern eher um Spieler wie Kolo Muani, die der Eintracht damals bei seinem Wechsel nach Paris etwas über 90 Mio. einspielte. Wieso sollte sich der VfB immer mit vergleichsweise niedrigen Summen zufrieden geben. Auch wenn er bislang erst eine starke Saison hatte und die nicht mal von Beginn an, Nick Woltemade ist der aktuelle Shootingstar und geht seine Entwicklung nur konstant so weiter, ohne noch besser zu werden, ist er mehr Wert als 30 bis 40 Mio., was die wohl aktuelle Vorstellung der Bayern sein soll. Will München Woltemade, sind meiner Ansicht nach 60-65 Mio. Euro als Sockelbetrag plus Bonuszahlungen eine Summe, die seinen aktuellen Leistungsstand, sein Vertrag beim VfB bis 2028 und sein Alter von 23 Jahren berücksichtigt, womit eine Leistungssteigerung noch erwartet werden kann. Natürlich sind diese Summen, trotz Weltmarkenbündnis für den VfB noch immer nötig, um auch wirtschaftlich zu wachsen, als Fan würde ich allerdings eher die guten Spieler, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, weiterhin für Weiß-Rot auf dem Rasen sehen. Am Ende zählt es für mich, Spieler im Stadion zu sehen, die sich für meine Farben reinhängen und einen guten Fussball zeigen und somit am Ende auch ein gutes und am besten erfolgreiches Spiel einfahren.
So hatte ich mir das auch im Fall von Nick Woltemade vorgestellt. Ich denke jedoch, sollten die Meldungen stimmen, dass durch seinen Wunsch unbedingt zu den Bayern zu wollen, er wohl auch bereits anderen namhaften Vereinen abgesagt haben soll, bereits zu viel passiert ist. Nach dem Fall Waldemar Anton, sind die Fans vorsichtig geworden, was falsche Bekenntnisse angeht. Auch Nick Woltemade kam aus Bremen als VfB-Fan an den Neckar. Nun lockt das große Geld und er will seinen “Herzensverein” nach einer Saison schon wieder verlassen? Ein Verhalten, dass bei Anhänger eines Vereins gar nicht gut ankommt. Das Bild eines loyalen Spielers der 70er und 80er Jahre, kann man in der heutigen Zeit, so sehr das schmerzt, wohl nicht mehr erwarten. Sich allerdings ein wenig mit dem Verein zu identifizieren, für den man das Wappen auf der Brust trägt und dem man einen steilen Aufstieg zu verdanken hat, das kann man als Fan durchaus voraussetzen dürfen. Sollte ein Transfer am Ende doch scheitern, wird er zu Beginn der Saison wohl einige Tore brauchen, um seinen bisherigen Status bei den Fans einigermaßen wieder zu erlangen. So gerne ich ihn weiter in der MHPArena gesehen hätte, so sehr denke ich, dass ein Abgang aus den Gründen unausweichlich ist. Allerdings buchstäblich nicht um jeden Preis.
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