Köllner vor Halle: „Der Rekord wäre eine angenehme Randnotiz!“ | OneFootball

Icon: TSV 1860 München

TSV 1860 München

·19. August 2022

Köllner vor Halle: „Der Rekord wäre eine angenehme Randnotiz!“

Artikelbild:Köllner vor Halle: „Der Rekord wäre eine angenehme Randnotiz!“

Die Löwen empfangen als Spitzenreiter zu Beginn des 5. Spieltags in der 3. Liga den Halleschen FC. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist am Freitag, 19. August 2022 um 18.60 Uhr. Die ausverkaufte Partie ist bei Magenta Sport zu sehen und wird live im Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ übertragen.


OneFootball Videos


Bereits drei Tage nach dem Toto-Pokal-Spiel in Feuchtwangen (8:0) steht für die Löwen das nächste Spiel vor der Tür. Derzeit jagt eine Englische Woche die nächste. „Wir haben keine neuen Verletzten aus dem Feuchtwangen-Spiel“, gab 1860-Chefcoach Michael Köllner Entwarnung. Damit fehlen nur die vier Langzeitverletzten Semi Belkahia, Marcel Bär, Phillipp Steinhart und Nathan Wicht. Belkahia habe bereits mit dem Aufbautraining begonnen. Bei Wicht rechnet Köllner in der kommenden Woche mit einer Rückkehr ins Mannschaftstraining.

Auch auf das letzte Drittliga-Spiel, das mit 1:0 gewonnen wurde, ging Köllner kurz ein. Die Mannschaft habe gegen Verl gezeigt, dass sie fit sei „und auch in der Englischen Woche den Punch setzen kann. Der späte Sieg wird uns auch mental in der Saison helfen“, so seine Überzeugung. Ebenso war er mit der souveränen Vorstellung seiner Mannschaft im Toto-Pokal zufrieden. Der Oberpfälzer wehrte sich dagegen, dass der Erfolg von einer „B-Elf“ errungen worden wäre. „Alle Spieler, die im Einsatz waren, haben ihre Sache gut gemacht. Sie sind keineswegs hintendran.“ Im Gegenteil: Köller kündigte an, dass „der eine oder andere“ eine Option fürs Halle-Spiel werden könnte.

Vor dem kommenden Gegner warnte der 52-Jährige eindringlich. Nach drei Niederlagen zu Saisonbeginn konnten die Hallenser zuletzt 2:0 gegen Oldenburg gewinnen, sich auf Platz 14 vorschieben. „Wir haben nur 1:0 gegen Oldenburg gewonnen“, warnt er indirekt und lobt die Flexibilität des Teams aus Sachsen-Anhalt. „Sie können Vierer- oder Fünferkette spielen. Zudem kehrt Louis Samson nach Verletzung zurück. Das kann die Statik des Spiels verändern.“

Auch wenn mit Niklas Kreuzer und Jonas Nietfeld zwei Führungsspieler bei den Gästen fehlen, die bei der 0:2-Niederlage beim SC Freiburg II die Rote Karte gesehen hatten und am Freitag nochmals gesperrt sind, ist die Partie für Köllner kein Selbstläufer. „Halle wird alles dafür tun, den Erfolg in München aus dem Vorjahr zu wiederholen. Dazu kommt, dass sie nach dem ersten Saisonsieg Rückenwind haben.“

Trotzdem sei die Konstellation klar. „Wir wollen die Serie weiter ausbauen“, so Köllner, für den eine mögliche Einstellung des Startrekords in der 3. Liga eine „angenehme Randnotiz“ wäre. In der Saison 2010/2011 haben die Offenbacher Kickers und Jahn Regensburg die Spielzeit mit fünf Siegen begonnen. Dass diese Serie schon mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt, zeige wie ausgeglichen die Liga ist. „Deshalb ist nicht hoch genug einzuschätzen, was wir mittlerweile erreicht haben.“

Köllner zählt gegen Halle einmal mehr auf die „Fanfamilie“ und deren gutes Gespür. „Ich hasse Operetten-Publikum. Unsere Fans hatten bisher ein gutes Feeling dafür, dass man sich den Sieg verdienen muss. Das wird auch gegen Halle so sein. Wir müssen von der ersten Minute druckvoll spielen, Gas geben und dürfen den Gegner nicht zur Ruhe kommen lassen“, lautet seine Maxime, „sonst passiert es wie im letzten Jahr. Wir brauchen vom Anpfiff bis zum Abpfiff die Fans an unserer Seite.“

Köllner ist nicht nur wegen der Maximalausbeute von zwölf Punkten mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Er teile mit seinem Kapitän Stefan Lex die Einschätzung, die er in einem Interview auf dfb.de gegeben hat, dass leistungsmäßig noch Luft nach oben sei. „Wir haben uns kontinuierlich entwickelt, von Spiel zu Spiel an Kompaktheit zugelegt“, so Köllner, „aber wir müssen uns bei eigenem Ballbesitz steigern. Am Anfang der Saison spielst du nie den besten Fußball.“ Deshalb sei es so wichtig, dass Effizienz und Effektivität stimmen.

Daneben ist ein großes Pfunde der Zusammenhalt in der Mannschaft und dass sich jeder dem Gesamterfolg unterordnet. Als Beispiel nannte Köllner Erik Tallig, der in Verl auf der ungewohnten Position des Linksverteidigers aufgelaufen war. „Erik hat das richtig gut gemacht, die Rolle angenommen. Das fasziniert mich. Sein Auftritt war absolut top.“ Auch Innenverteidiger Niklas Lang, der trotz des Ausfalls von Belkahia hinter Jesper Verlaat und Leandro Morgalla derzeit nur Innenverteidiger Nummer drei ist, führt Köllner exemplarisch an. „Er hat im Toto-Pokal eine super Leistung gezeigt, lautstark als Führungsspieler die Abwehr dirigiert und sich noch mit einem Tor belohnt.“ Diese Einstellung imponiert dem Trainer, weil er weiß, dass eine gute Bank im Saisonverlauf der Schlüssel zum Erfolg werden kann. „Schon die nächsten Wochen werden knüppelhart.“

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Y. Deichmann, 39 Morgalla, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 6 Rieder – 7 Lex, 10 Kobylanski, 9 Vrenezi, 8 Tallig – 19 Lakenmacher. Ersatz: 12 Schmid, 40 Kretzschmar (beide Tor) – 3 Lang, 5 Moll, 13 Freitag, 14 Skenderovic, 17 Wein, 18 Knöferl, 22 Lannert, 23 Sür, 25 Willsch, 30 Cocic, 33 Boyamba 35 Glück. Nicht dabei: 15 Bär (Sprunggelenk-OP), 24 Wicht (Hüftverletzung), 27 Belkahia (Oberschenkelverletzung), 36 Steinhart (Knieverletzung).

HFC: 23 Gebhardt (Tor) – 4 Fünger, 5 Vollert, 25 Reddemann, 22 Hug – 7 Damer, 20 Deniz, 31 Landgraf, 30 Zimmerschied – 9 Müller, 29 Bolyki. Ersatz: 1 Mesenhöler (Tor) – 11 Herzog, 15 Bierschenk, 16 Halangk, 19 Löder, 27 Samson, 38 Rühlemann, 39 Koch. Nicht dabei: 6 Lindenhahn (Aufbautraining nach Knorpelschaden), 8 Kreuzer (Rotsperre), 33 Nietfeld (Rotsperre).

Schiedsrichter: Steven Greif (Gotha); Assistenten: Daniel Bartnitzki (Erfurt), Tim Kohnert (Ballenstedt).

Impressum des Publishers ansehen